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Urlaub: Kostenfalle Mietwagen: Darauf sollten Sie beim Buchen achten

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Kostenfalle Mietwagen: Darauf sollten Sie beim Buchen achten

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    Im Urlaub ganz entspannt mit dem Mietwagen unterwegs - wer einige Tipps beachtet, muss keine Angst vor Kostenfallen haben.
    Im Urlaub ganz entspannt mit dem Mietwagen unterwegs - wer einige Tipps beachtet, muss keine Angst vor Kostenfallen haben. Foto: Dirima / Fotolia

    Mit dem Jeep ins Landesinnere, mit dem Cabrio die Küste entlang: Millionen Deutsche planen derzeit ihren Sommerurlaub. Viele gehen davon aus, dass die Buchung eines Mietwagens im Ausland deutlich billiger kommt als zu Hause. Doch günstiger und sicherer als eine Vorausbuchung geht kaum, sagt Katrin Müllenbach-Schlimme, Touristik-Expertin beim ADAC. Aber selbst mit Reservierung in der Tasche lauern noch Kostenfallen im Ferienort. Wir erklären, worauf Verbraucher achten sollten.

    Wagen für den Urlaub mieten - das bringt die Vorausbuchung

    Der Mietwagenmarkt in Deutschland ist heiß umkämpft. Das wirkt sich auf die Preise aus. Wer einen Leihwagen etwa drei bis vier Monate vorab von Deutschland aus reserviert, werde mit attraktiven Sonderkonditionen belohnt, betont Frieder Bechtel vom Online-Vermittlungsportal billiger-mietwagen.de. Je näher die Hauptreisesaison rückt, desto stärker ziehen die Tarife an, zum Teil um mehr als 40 bis 80 Prozent, je nach Ferienort und Nachfrage. So ist ein Mietwagen für die erste Augustwoche auf Mallorca aktuell noch für Preise um die 200 Euro pro Woche zu haben, sagt Bechtel. Wer erst kurz vorher reserviert, muss etwa das Doppelte zahlen. Dabei spielt es keine Rolle, ob direkt bei den großen Leihfirmen, online über Vermittler, via Reiseveranstalter, Reisebüro oder Autoklubs bestellt wird. Stornieren ist fast überall kostenfrei bis zu 24 Stunden vorher möglich.

    Das ist der optimale Vertrag

    Der Mietwagen hat eine Haftpflicht-Deckungssumme von mindestens einer Million Euro, ist vollkaskoversichert ohne Selbstbehalt, gegen Glas- und Reifenschäden abgesichert und bietet unbegrenzte Kilometerzahl. Das Auto sollte mit vollem Tank abgeholt und vollgetankt zurückgegeben werden können. Und: Wer vorab bucht, bekommt in jedem Fall einen deutschen Vertrag. „Damit kann er sich auch das Kleingedruckte in Ruhe durchlesen und ist notfalls auf der sicheren Seite“, sagt Rita Reichard, Juristin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Im Streitfall sind hiesige Gerichte zuständig.

    Vorsicht bei Mietwagen: Das sind gängige Tanktricks

    Auch wenn es unkompliziert und günstig klingt: Angebote, die erste Tankfüllung zu kaufen und das Auto am Ende leer zurückzugeben, sind in der Regel überteuert. Nur die Full-to-full-Tankregel – also voll übernehmen, voll abgeben – sei fair für die Kunden, unterstreicht Schlimme-Müllenbach. Muss der Vermieter nach Rückgabe des Wagens selbst auftanken, stellt er oft das Doppelte oder gar Dreifache des normalen Benzinpreises in Rechnung inklusive undurchsichtiger Servicegebühren. Das restliche Benzin im Tank ist zudem verschenkt.

    Hier sollte man bei der Mietwagen-Buchung nicht sparen

    Wer daheim reserviert, kriegt in der Regel Tarife mit Inklusivpreisen. Umfangreiche Versicherungen, Deckungssummen und Leistungen stecken da schon drin. „Wir raten, nicht unbedingt das billigste Angebot zu nehmen, sondern auf die Leistung zu achten und die Kundenbewertungen“, sagt Bechtel. Vollkasko und Diebstahlschutz ohne Selbstbehalt sei zwar etwas teurer, rechne sich aber im Ernstfall. Wer erst im Urlaub ausleiht, sollte sich nicht von Schnäppchenpreisen blenden lassen: Versicherungs-Extras müssen dort in der Regel noch teuer bezahlt werden. „Deshalb auf der Hut sein, wenn ein Leihwagen in der Türkei angeblich nur die Hälfte kosten soll als daheim üblich“, sagt Schlimme-Müllenbach.

    Achtung, Haftpflichtlücken!

    Spontanes Ausleihen in der Ferne endet oft mit löchrigem Versicherungsschutz. Im Ernstfall wird das richtig teuer. Denn: Die gesetzlichen Mindestdeckungssummen für Haftpflichtschäden in vielen europäischen Ländern wie auch in den USA sind recht niedrig, oft weit unter deutschem Niveau. Bei größeren Unfällen muss der Mietwagenfahrer dann für den Rest des Schadens selbst aufkommen. So sind Sachschäden in der Ukraine oder Florida beispielsweise nur bis knapp über 10000 Euro abgesichert, in der Türkei nur bis circa 17000 Euro, in Italien immerhin noch eine halbe Million, in Kalifornien oder Mississippi aber gar nur bis 3500 Euro.

    Hier lauern Gefahren bei der Mietwagen-Buchung

    Wer daheim gebucht hat, sollte sich den Vertrag vor der Abholung noch einmal durchlesen. Ob auf Mallorca oder in Pisa: An so manchem Schalter vor Ort werden der Kundschaft gerne unnötige Zusatzversicherungen aufgeschwatzt, warnt Bechtel. So wird etwa häufig eine Extra-Absicherung namens SCDW (Super Collision Damage Waiver) angeboten für 145 Euro. Wer Vollkasko ohne Selbstbehalt bezahlt hat, braucht diesen Extra-Ausschluss der Selbstbeteiligung gar nicht. Im Zweifelsfall hartnäckig nachfragen, statt hastig unterschreiben.

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