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Liberty Reserve: Kinderpornos und Betrug: Justiz sprengt weltweiten Geldwäsche-Ring

Liberty Reserve

Kinderpornos und Betrug: Justiz sprengt weltweiten Geldwäsche-Ring

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    Liberty Reserve im Visier: Die US-Justiz geht wegen des Verdachts  auf Geldwäsche gegen die Digitalwährung vor. Kinderpornos und Betrügereien sollen so finanziert worden sein.
    Liberty Reserve im Visier: Die US-Justiz geht wegen des Verdachts  auf Geldwäsche gegen die Digitalwährung vor. Kinderpornos und Betrügereien sollen so finanziert worden sein. Foto: Karl-Josef Hildenbrand dpa

    Die  Staatsanwaltschaft in New York warf dem in Costa Rica ansässigen  Unternehmen Liberty Reserve vor, über sein Online-Bezahlsystem sechs  Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) illegal in den  Wirtschaftskreislauf eingeschleust zu haben.

    Liberty Reserve: "Bank für die kriminelle Unterwelt"

    Liberty Reserve sei "die Bank der Wahl für die kriminelle Unterwelt" gewesen, hieß es seitens der Strafverfolger. Das System habe es Kriminellen auf der ganzen Welt ermöglicht, anonym und nicht nachverfolgbar Finanztransaktionen abzuwickeln. Die New Yorker Staatsanwaltschaft zählte als Delikte Kreditkarten- und Anlagebetrug, Identitätsklau, Computereinbrüche, Kinderpornografie und Drogenhandel auf.

    Bei Liberty Reserve konnten Kunden echtes Geld in die digitale Währung namens "LR" tauschen und weltweit überweisen. Das sollen sich Kriminelle zunutze gemacht haben. Denn anders als Banken unterlag Liberty Reserve keiner Kontrolle durch die Finanzaufsichtsbehörden. Nach Angaben der US-Justiz soll die Firma mehr als eine Million Kunden gehabt haben, davon gut 200 000 alleine in den USA.

    Erst Liberty Reserve, dann Bitcoins?

    Der Fall birgt vor dem Hintergrund der Diskussion um die digitale Währung Bitcoin einigen Sprengstoff. US-Finanzaufsehern ist es ein Dorn im Auge, dass dieser Markt ohne staatliche Kontrolle auskommt. Sollten sich die Vorwürfe gegen Liberty Reserve als richtig herausstellen, hätten die Behörden bessere Argumente in der Hand für eine Regulierung. Staatsanwalt Preet Bharara sprach von "Wild West"-Methoden im Internetbankgeschäft.

    Der Firmengründer von Liberty Reserve und vier weitere Personen waren bereits am Freitag in Spanien, Costa Rica und New York festgenommen worden, wie jetzt bekannt wurde. Zwei weitere Beschuldigte befinden sich in Costa Rica noch auf freiem Fuß. Die benutzte Domain libertyreserve.com wurde beschlagnahmt. Insgesamt waren Behörden in 17 Ländern in den Fall eingeschaltet. Deutschland wurde nicht genannt.

    Liberty Reserve: 55 Millionen Transaktionen

    Der  Staatsanwaltschaft zufolge soll das Unternehmen mindestens 55  Millionen illegale Transaktionen für mehr als eine Million Nutzer  vorgenommen haben.

    An den Ermittlungen sind den Angaben zufolge die Justizbehörden von  17 Ländern beteiligt. Firmengründer Arthur B. wurde demnach bereits  am vergangenen Freitag in Spanien festgenommen.

    Den Angaben zufolge  handelt es sich um die umfangreichsten Geldwäsche-Ermittlungen  aller Zeiten. dpa/afp

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