Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Tanken: Hohe Spritpreise verunsichern Verbraucher und Politiker

Tanken

Hohe Spritpreise verunsichern Verbraucher und Politiker

    • |
    Die Benzinpreise klettern erneut auf schwindelerregende Rekordhöhen. Die Industrienationen erwägen bereits, ihre strategischen Ölreserven anzuzapfen.
    Die Benzinpreise klettern erneut auf schwindelerregende Rekordhöhen. Die Industrienationen erwägen bereits, ihre strategischen Ölreserven anzuzapfen. Foto: Archibild

    Der Rohölpreis ist so hoch wie selten zuvor. Das hat zur Folge, dass sich die Benzinpreise ebenfalls in schwindelerregende Höhen empor schrauben. Politiker und Verbraucher sind mittlerweile gleichermaßen verunsichert. Ein Liter Super E10 kostete am Donnerstag (16. August) im bundesweiten Schnitt 1,667 Euro, wie der Autofahrerclub ADAC am Freitag mitteilte. Damit fehle nicht einmal mehr ein Cent zum Rekordhoch im April von 1,674 Euro. Experten rechnen nicht damit, dass die Preise an den Zapfsäulen noch einmal signifikant sinken werden.

    Der Rohölpreis ist entscheidend

    Der Liter Benzin kostete damit 4,7 Cent mehr als in der Woche zuvor. Hauptverantwortlich für den hohen Benzinpreis sei der gestiegene Ölpreis im August, erklärte der ADAC. Auch Diesel verteuerte sich im Vergleich zur vergangenen Woche deutlich: Ein Liter kostete am Donnerstag im Schnitt 1,523 Euro, 4,2 Cent mehr als vor einer Woche. Aral-Chef Michael Schmidt betonte gegenüber den Medien, Benzin und Diesel würden auch in Zukunft so teuer bleiben wie aktuell: "Entscheidend ist der Rohölpreis. Ich kann derzeit nicht erkennen, dass es hier signifikante Bewegungen nach unten gibt." Schmidt ist der Europachef des britischen Mineralölkonzerns BP, der in Deutschland mit der Marke Aral auftritt.

    Eine Preisbremse wird es nicht geben

    Schmidt wies den Vorwurf zurück, die Branche nutze die Reisewelle in den Ferien für steigende Preise. "Die Aussage, vor den Markttransparenzstelle jedenfalls wird nach Ansicht des Managers nicht für sinkende Preise sorgen: "Als Preisbremse" werde das von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) geplante System nicht funktionieren, sagte Schmidt. "Ein solches Berichtssystem kann nicht einen Weltmarktpreis beeinflussen." Durch die neuen bürokratischen Pflichten entstünde hingegen ein höherer Verwaltungsaufwand.

    Die westlichen Industrienationen sind verunsichert

    In den westlichen Industrienationen greift wachsende Unsicherheit wegen der hohen Benzinpreise um sich. Medienberichten zufolge erwägen Großbritannien, Frankreich und die USA derzeit, ihre strategischen Reserven anzuzapfen. An den Ölmärkten sorgte die Nachricht vorübergehend für fallende Preise, obwohl aus Asien Stimmen kamen, die eine Freigabe der Reserven eher ausschlossen. Händler machten für den Rückgang der Preise wiederum Aussagen aus Israel verantwortlich, im Atomstreit mit dem Iran  keinen Alleingang wagen zu wollen. Die Sorge vor einer Zuspitzung der Lage in Nahost war zuletzt einer der Hauptgründe für den Anstieg des Rohölpreises gewesen.

    10 Tipps: So sparen Sie beim Autofahren Benzin

    Es ist gar nicht so schwer, beim Autofahren Benzin und damit bares Geld zu sparen. Hier zehn Tipps, wie Sie mit weniger Sprit auskommen.

    Gleich beim Start Ihrer Autofahrt geht's los. Schalten Sie nach dem Anfahren sofort in den zweiten Gang hoch. Das wirkt sich günstig auf den Spritverbrauch aus.

    Generell gilt: Fahren Sie immer im höchstmöglichen Gang. "Einsparungen von 10 bis 20 Prozent und mehr – je nach Motortyp und Getriebeübersetzung – sind im Vergleich zum niedrigeren Gang möglich", heißt es beim ADAC.

    Nächster Tipp: Fahren Sie vorausschauend. Das klingt etwas banal, aber: Jedes Mal, wenn sie bremsen müssen, verbrauchen Sie Energie, die sie später wieder aus Benzin gewinnen müssen.

    Tipp 4: Schalten Sie Ihren Motor ab, wenn es geht. Das lohnt sich immer dann, wenn die Standzeit voraussichtlich länger als 20 Sekunden sein wird.

    Tipp 5: Räumen Sie alles aus dem Auto, was Sie nicht brauchen. 100 Kilogramm Gewicht im Wagen bedeuten nämlich bis zu 0,3 Liter Benzin mehr auf 100 Kilometer. Da kommt auf die Dauer ganz schön was zusammen.

    Auch sehr wichtig: Wenn Sie Dachträger oder Fahrradträger nicht brauchen - montieren Sie ihn ab. Schon ein leerer Fahrrad-Dachträger auf dem Dach treibt die Spritrechnung um rund 10 Prozent nach oben, hat der ADAC errechnet. Mit einer Dachbox erhöht sich der Benzinverbrauch sogar um etwa 20 Prozent.

    Siebter Tipp: Verzichten Sie auf Klimaanlage oder Standheizung. Eine laufende Klimaanlage kostet zwischen 0,1 und 0,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

    Tipp Nummer 8: Schließen Sie offene Seitenfenster oder Schiebedächer. Denn das verschlechtert den Luftwiderstand. Die Folge: Sie verbrauchen - bei höheren Geschwindigkeiten - rund 0,2 Liter mehr Benzin auf 100 Kilometer.

    Der neunte Tipp: Verwenden Sie ein hochwertiges Leichtlauföl (Bezeichnung 0W-30 oder 5W-20). Laut ADAC bringt das tatsächlich etwas. Wenn der Motor wegen der reduzierten Reibung leichter drehen kann, spart man Benzin - bei Kurzstrecken zwischen 4 und 6 Prozent, auf der Autobahn immerhin noch bis zu zwei Prozent.

    Tipp 10: Achten Sie auf den richtigen Reifendruck. Lieber etwas mehr als zu wenig ist prima. Schon ein Reifendruck von 0,5 bar unter der Empfehlung des Reifenherstellers erhöht den Benzinverbrauch um bis zu 6 Prozent.

    Sie sehen, es ist wirklich einfach. Wenn Sie bei Ihrer nächsten langen Fahrt all unsere Tipps beherzigen, können Sie sicher ein bis zwei Liter Benzin auf hundert Kilometer sparen. Und das rechnet sich, oder?

    Das britische Energie-Ministerium erklärte am Freitag (17. August), man sei zusammen mit den Partnern bei der Internationalen Energie Agentur (IEA) dazu bereit, auf jede Situation entsprechend zu reagieren. Eine definitive Entscheidung zur Freigabe für den Zugriff auf die strategischen Rohölreserven gebe es allerdings zumindest vorläufig noch nicht. (AZ/dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden