Die Familie Haniel sprach sich am Montag für die Verlängerung des im Oktober kommenden Jahres auslaufenden Vertrags von Cordes aus. "Wir möchten die öffentliche Diskussion um die Zukunft des Vorstandsvorsitzenden beenden", ließ Franz Markus Haniel, Aufsichtsratsvorsitzender der Franz Haniel & Cie, am Montag durch einen Sprecher mitteilen. In den vergangenen Wochen war an Cordes sowohl in Kreisen der Eigentümer als auch der Arbeitnehmervertreter Kritik laut geworden.
Metro AG steht vor großen Herausforderungen
Die Familie habe die Entscheidung sorgfältig überdacht, hieß es in der Mitteilung. In den vergangenen Wochen hieß es, Cordes habe die Unterstützung von Teilen der Haniel-Familie. Jetzt teilte Haniel mit, die Diskussion der vergangenen Wochen sei geeignet, dem Unternehmen und seinem Vorstand Schaden zuzufügen. Die Metro AG stehe angesichts der nachlassenden Konjunktur vor großen Herausforderungen. "Um diese Aufgaben zu lösen, verdient der Vorstandsvorsitzende die Rückendeckung beider Großaktionäre."
Am Wochenende hatte sich bereits die Eigentümerfamilie Schmidt-Ruthenbeck für eine Verlängerung des Vertrags von Cordes ausgesprochen. Man habe ein großes Interesse an der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Cordes, hatte der Vertreter der Familien im Metro-Aufsichtsrat, Peter Küpfer, dem Nachrichtenmagazin Focus gesagt. Haniel ist mit gut 34 Prozent größter Metro-Aktionär, die Familie Schmidt-Ruthenbeck hält knapp 16 Prozent.
Metro-Aufsichtsratchef begrüßt Entscheidung
Metro-Aufsichtsratschef Jürgen Kluge begrüßte laut Haniel-Mitteilung "die eindeutige Haltung der beiden Großaktionäre zu Personalfrage". Der Aufsichtsrat werde sie bei der weiteren Beratung "berücksichtigen". Die nächste Aufsichtsratssitzung ist am 2. November. dpa/AZ