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Lebensmittel: Giftiges Benzol in Getränken entdeckt - Verbraucherschützer alarmiert

Lebensmittel

Giftiges Benzol in Getränken entdeckt - Verbraucherschützer alarmiert

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    Getränke namhafter Marken enthalten das giftige Benzol. Das haben Untersuchungen im Auftrag des  NDR-Magazins "Markt" ergeben.
    Getränke namhafter Marken enthalten das giftige Benzol. Das haben Untersuchungen im Auftrag des  NDR-Magazins "Markt" ergeben. Foto: imago/Symbolbild

    Von "Weißtee &  Birne" von  Gerolsteiner über Multivitaminsaft von Christinen Brunnen bis hin zu "FUN ONE  Zuckerfrei": In all diesen Getränken hat das  von "Markt" beauftragte Labor das krebserregende Benzol gefunden. Mit 2 bis 6,8  Mikrogramm pro Liter wurde der zulässige Grenzwert für Trinkwasser  deutlich überschritten. Der liegt bei 1 Mikrogramm pro Liter. Einen  Grenzwert für Erfrischungsgetränke gibt es nicht.

    Konfrontiert mit den Ergebnissen, schreibt der Hersteller von  "Fitness Cherry" an "Markt": "Für eine höchstmögliche  mikrobiologische Sicherheit bei stillen Erfrischungsgetränken ist die Verwendung von Natriumbenzoat unumgänglich." Gerolsteiner Brunnen  erklärt, dass eigene Analysen keine Auffälligkeiten bei der  Benzolbildung ergeben hätten. Trotzdem prüft das Unternehmen jetzt,  wie es künftig ganz auf Konservierungsstoffe verzichten könne. Der  Hersteller von "FUN ONE zuckerfrei" äußert sich nicht. Edeka als  Verkäufer bedankt sich für die Recherche von "Markt" und will seine  Filialen informieren, die FUN ONE verkaufen. Christinen Brunnen nimmt den Multivitaminsaft im Juni vom Markt.

    Krebserregender Stoff in Getränken: Problem lange bekannt

    Nach Recherchen von "Markt" kennen das Bundesinstitut für  Risikobewertung (BfR) sowie das Verbraucherschutzministerium das  Problem von Benzol in Erfrischungsgetränken. Bereits im Jahr 2005  warnte das BfR, dass Benzol entstehen könne, wenn  Erfrischungsgetränke Benzoesäure enthalten, zum Beispiel  Natriumbenzoat als Konservierungsstoff. Enthalte das Getränk zusätzlich Ascorbinsäure, also Vitamin C, könne sich dadurch Benzol  bilden.

    Das Verbraucherschutzministerium verlässt sich seitdem auf die  Ankündigung des Verbandes der Erfrischungsgetränke  (Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V.), auf den  Konservierungsstoff Benzoesäure weitgehend zu verzichten. Doch in dem Verband sind gar nicht alle Hersteller organisiert. Die Untersuchung von "Markt" zeigt: Der Konservierungsstoff  Benzoesäure wird in Form von Natriumbenzoat noch verwendet.

    Benzol in Getränken: "Gar nichts ist passiert"

    Die  Verbraucherschützerin Regina Aschman von der Verbraucherzentrale  Bremen zeigt sich schockiert: "Was haben die Behörden gemacht  seitdem? Gar nichts ist passiert. Aus Verbrauchersicht müsste so ein  Konservierungsstoff - und darum handelt es sich ja bei Benzoesäure -  verboten werden, wenn es dazu kommt, dass tatsächlich gefährliche  Substanzen wie Benzol dabei entstehen können." AZ

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