Smartphones sind für viele Menschen zu unentbehrlichen Begleitern geworden. Sie sagen uns, wann der beste Freund Geburtstag hat, stellen fest, wo wir gerade sind, und speichern Telefonnummern von Bekannten. Wegen ihrer großen Bildschirme sind die Geräte anfälliger für Schäden als herkömmliche Handys. Smartphone-Versicherungen haften in solchen Fällen.
Die Policen gibt es bei verschiedenen Anbietern. Dazu zählen Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom, Vodafone und O2 oder Dienstleister wie Handyschutz24 und Axa. Durch die Schutzbriefe sind Schäden abgesichert, die entstehen, wenn das Smartphone auf den Boden fällt, nass wird, Feuer fängt, ein Blitz einschlägt oder wenn es gestohlen wird. Der Versicherer zahlt die Reparatur oder besorgt ein Ersatzgerät.
„Man darf deshalb nicht glauben, egal, was passiert, mein Handy ist versichert“, sagt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten (BdV). Diebstahl ist zum Beispiel meistens nur abgedeckt, wenn das Gerät in persönlichem Gewahrsam mitgeführt oder der Besitzer gewaltsam ausgeraubt wird. Entwendet ein Dieb die ganze Handtasche mitsamt Mobiltelefon und Geldbeutel, fällt der Schutz weg. Wer sein Handy im Restaurant vergisst, es Regentropfen aussetzt, Kratzer in den Bildschirm macht oder ohne Absicht schädliche Viren installiert, hat auch Pech.
„Wenn man eine Hausratversicherung hat, geht die Mehrleistung der Handyschutzbriefe gegen null“, sagt Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie haftet innerhalb des eigenen Heims ebenfalls bei Einbrüchen und Raub, wenn Geräte auf den Boden fallen oder Wasser abbekommen. Zudem gilt sie für alle Gegenstände in einem Haushalt. Deshalb rät Sascha Straub, lieber mehr in eine umfassende Hausratversicherung zu investieren, sodass sie auch außerhalb der eigenen vier Wände Schutz bietet.
Rudnik: Police für Smartphone sparen
Thorsten Rudnik empfiehlt, sich die Police für ein Smartphone zu sparen und das Geld in eine richtige Grundabsicherung zu investieren. „Was ist wichtiger? Seine Kinder gegen Invalidität abzusichern oder sein Handy?“, fragt Thorsten Rudnik. Haftpflicht-, Hausrat-, Arbeitsunfähigkeits-, Unfall- und Kinder-Invaliditäts-Versicherungen schützen wertvollere Güter als ein Mobiltelefon.
Dabei kostet der Schutzbrief Premium für das iPhone bei der Deutschen Telekom zum Beispiel nur 5,95 Euro im Monat. Was die Fachmänner monieren: Die Beiträge summieren sich bei 24 Monaten Laufzeit auf fast 150 Euro. Dazu kommen im Schadensfall noch einmal 75 Euro Selbstbeteiligung. Damit betragen die Ausgaben insgesamt fast 225 Euro. So viel ist das versicherte Modell nach zwei Jahren oft gar nicht mehr wert. Unter Umständen wird eine Neuanschaffung dann günstiger. Deshalb lohnen sich Versicherungen nur für sehr teure Mobiltelefone, findet Alexander Zollondz vom Web-Portal Netzwelt.de, das sich mit der IT- und Elektronikbranche beschäftigt.
Tritt ein Totalschaden auf, erhalten die Versicherten in der Regel ein Gerät „gleicher Art und Güte“ als Ersatz. „Das heißt nicht, dass sie auch wieder ein iPhone bekommen, das kann auch ein anderes Smartphone sein“, erklärt Alexander Zollondz. Unter Umständen bekommt der Kunde sogar nur ein gebrauchtes Gerät oder den Geldwert, den das defekte Handy am Ende noch besaß.
„Im Endeffekt steht es in keinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt Sascha Straub über die Schutzbriefe für Smartphones. Wirklich nützlich seien sie nur für Menschen, die ihr Handy vor allem geschäftlich nutzen und bei einem Defekt sehr schnell ein Austauschgerät brauchen.