Die Ratingagentur Fitch hat am Freitag die langfristige Kreditwürdigkeit von fünf Ländern der Eurozone herabgestuft. Besonders deutlich fiel die Herabstufung für Italien, Spanien und Slowenien aus, die jeweils um zwei Teilstufen herabgesetzt wurden.
Ratingagentur Fitch stuft fünf Eurozonen-Länder herab
Daneben wurden Belgien und Zypern jeweils um eine Note herabgestuft. Zusätzlich wurde den fünf Ländern sowie Irland bezüglich ihrer weiteren Entwicklung eine "negative" Perspektive bescheinigt.
Fitch setzte Italien um zwei Stufen auf "A-" herab und begründete dies damit, dass die Wachstumsanzeichen gegenüber der zunehmenden Schuldenlast zu schwach seien. Für Spanien, das nunmehr mit "A" bewertet wird, konstatiert die Agentur eine "deutlich verschlechterte fiskalische und wirtschaftliche Perspektive".
Italien, Spanien und Slowenien gleich um zwei Stufen abgewertet
Am 13. Januar hatte die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit von neun Eurostaaten herabgestuft, darunter auch Frankreich und Österreich, denen die Bestnote entzogen wurde.
Die Bemühungen der Europäischen Zentralbank (EZB), den Druck von Regierungen und Banken in Europa zu nehmen, seien in die Neubewertungen eingeflossen, teilte Fitch mit. Die Verschärfung der Krise in der Eurozone im zweiten Halbjahr 2011 habe jedoch die Effizienz der EZB-Beschlüsse untergraben. Bislang gebe es keinen "glaubwürdigen finanziellen Schutzwall" gegen die Ansteckungsgefahr, die in der Eurozone herrsche. Auch ein Auseinanderbrechen der Eurozone könne "nicht vollständig ausgeschlossen werden".
Belgischer Vizepremier sieht Herabstufung als Reformsignal
Die belgische Regierung wertet die Herabstufung der Kreditwürdigkeit des Landes durch die US-Ratingagentur Fitch offensichtlich als Bestätigung ihrer Sparpolitik. "Das beweist vor allem, dass noch mehr Reformen nötig sind, nicht nur in Europa, sondern auch in Belgien", sagte der Vize-Premier Vincent Van Quickenborne laut belgischer Nachrichtenagentur Belga im Fernsehen. afp/dpa/AZ