Gegen den Geistlichen Nunzio Scarano werde wegen Betrugs und Korruption ermittelt, berichteten die Zeitung "Corriere della Sera" und der Sender Sky TG-24 am Freitag. Zudem seien ein Mitarbeiter des italienischen Geheimdiensts und ein Finanzdienstleister festgenommen worden.
Im Zuge der angekündigten Transparenz-Offensive von Papst Franziskus war die mit Geldwäschevorwürfen konfrontierte Vatikanbank ins Visier des Heiligen Stuhls gerückt. Der Pontifex wolle künftig "besser über die rechtlichen Positionen und Aktivitäten der Bank" informiert werden, hieß es in einer offiziellen Mitteilung vom Mittwoch. Alle von einem eigens eingesetzten fünfköpfigen Untersuchungsausschuss gewonnen Erkenntnisse sollen demnach direkt an das Kirchenoberhaupt weitergeleitet werden.
Vatikanbank: Verdacht der Geldwäsche
Zuvor hatte der Vatikan versprochen, seine Bemühungen um eine Reform der Bank zu verdoppeln, die wiederholt wegen Geldwäschevorwürfen in die Schlagzeilen geraten war. Auch der im Februar angetretene neue Chef des Geldhauses, Ernst von Freyberg, will den Ruf der viel kritisierten Vatikanbank erklärtermaßen nachhaltig verbessern. So solle im Oktober erstmals ein Jahresbericht des Instituts, das rund sieben Milliarden Euro verwalte und sich als Dienstleister im Zahlungsverkehr der katholischen Kirche verstehe, veröffentlicht werden.
Der Europarat hatte die ins Zwielicht geratene Vatikanbank im Juli zu mehr Einsatz im Kampf gegen Geldwäsche aufgefordert. In einem Bericht monierte das Gremium, dass vor allem die Kontrolle der Bank durch die vatikanische Finanzbehörde unzureichend sei. Diese erklärte im Mai, der Vatikan habe seinen Kampf gegen Geldwäsche schon verstärkt, nachdem der Bank in Berichten unter anderem dubiose Praktiken zugunsten der italienischen Mafia vorgeworfen worden waren. AZ, afp