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Verkehr: Elektroautos kommen nicht in Fahrt

Verkehr

Elektroautos kommen nicht in Fahrt

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    2012 wurden nur 5000 Elektro-Modelle abgesetzt. Experten gehen davon aus, dass die Bundesregierung das Ziel von einer Million bis 2020 deutlich verfehlen wird.
    2012 wurden nur 5000 Elektro-Modelle abgesetzt. Experten gehen davon aus, dass die Bundesregierung das Ziel von einer Million bis 2020 deutlich verfehlen wird. Foto: Marc Müller, dpa

    Das E-Mobilitätsprogramm der Bundesregierung droht zu scheitern. Ihr Ziel, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, wird nach aktuellen Prognosen deutlich verfehlt. „Wenn es bis dahin 300.000 Fahrzeuge werden, sind es viel“, schätzt Professor Ferdinand Dudenhöffer, Chef des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen. Grünen-Verkehrsexperte Anton Hofreiter bestätigt: „Ich vermute, es werden noch weniger.“

    Nur 5000 der angepeilten 25.000 Elektrofahrzeuge wurden 2012 zugelassen

    Gerade einmal rund 5000 statt der angepeilten 25.000 Elektrofahrzeuge wurden im vergangenen Jahr zugelassen, räumte Christina Tenkhoff, Leiterin des E-Mobilitätsprogramm der Bundesregierung zuletzt ein. Zur Zeit entfielen nur 1,3 Prozent der Neuzulassungen auf alternative Antriebe.

    Drei Hauptgründe nennt Dudenhöffer, warum Elektroautos in Deutschland nicht in Fahrt kommen: „Sie sind nach wie vor viel zu teuer.“ Für mehr Geld weniger Reichweite und Komfort kaufen, das schrecke die meisten Autofahrer noch immer ab, argumentiert der Forscher. Zudem gebe es noch immer zu wenig Infrastruktur, etwa öffentliche Ladestationen (in Bayern kommen sie ab 2014 entlang der A 9 zwischen München und Bayreuth).

    An den Herstellern alleine liegt es offenbar nicht, dass die Elektroautos floppen

    Auch sei es bisher versäumt worden, Gesetze und Regelungen so zu ändern, dass Besitzer von Elektrofahrzeugen beispielsweise mit exklusiven Parkplätzen in Innenstädten und dem Nutzen von Busspuren spürbare Vorteile gegenüber den klassischen Autos genießen könnten. Selbst eine staatliche Kaufprämie hat Dudenhöffer zufolge keinen Erfolg.

    An den Herstellern alleine liegt es offenbar nicht, dass die Elektroautos floppen. Bis zum Jahr 2014 sind in Deutschland 15 Modelle mit Elektroantrieb im Angebot, kündigte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, an. BMW gehört ab Ende des Jahres dazu. Dann bringt der Autokonzern mit dem Modell i3 (170 PS, Carbon-Chassis) sein erstes Elektroauto auf den Markt und setzt langfristig große Hoffnungen auf die Entwicklung alternativer Antriebskonzepte.

    Wirtschaftsministerium stellt 500 Millionen Euro zur Förderung der Elektromobilität zur Verfügung

    Konzernchef Norbert Reithofer jedoch legt Wert auf eine globale Strategie. Denn aus den Versprechungen, die zum deutschen E-Mobilitätsprogramm 2020 gemacht wurden, „ist wenig geworden“, wie Dudenhöffer betont. Über das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie wurden 500 Millionen Euro zur Förderung der Elektromobilität bereitgestellt. Zum Vergleich: In die Abwrackprämie investierte die Regierung fünf Milliarden Euro, so der Fachmann. Grünen-Politiker Hofreiter: „Merkels Plan ist gescheitert.“ Er fordert, den Fokus zu erweitern. Leichter sei E-Mobilität im Bereich des Öffentlichen Nahverkehrs umzusetzen. „Ein ,Null-Emissions-ÖPNV‘, das wäre doch auch ein Ziel“, sagt er.

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