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Geldpolitik: EZB druckt trotz Inflationsprung weiterhin viel Geld

Geldpolitik

EZB druckt trotz Inflationsprung weiterhin viel Geld

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    Das Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Die Geldschleusen bleiben weiterhin offen.
    Das Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Die Geldschleusen bleiben weiterhin offen. Foto: Boris Roessler (dpa)

    Europas Währungshüter zeigen sich vom jüngsten Inflationssprung unbeeindruckt: Trotz steigender Verbraucherpreise hält die Europäische Zentralbank (EZB) an ihrer Billiggeldschwemme fest.

    Banken bekommen frisches Zentralbankgeld weiterhin zu null Prozent Zinsen. Bei seiner Sitzung in Frankfurt hielt der Rat der Notenbank den Leitzins wie erwartet auf diesem Rekordtief.

    Parken Finanzinstitute überschüssiges Geld bei der EZB, müssen sie dafür nach wie vor 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Zugleich kauft die Notenbank weiterhin monatlich Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Milliardenvolumen.

    Im Februar war die Inflation im Euroraum getrieben vor allem von hohen Energiepreisen erstmals seit vier Jahren wieder auf zwei Prozent gestiegen. Die EZB strebt eine nachhaltige Rate von knapp unter 2,0 Prozent an. Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass die Teuerung vorerst ihren Höhepunkt erreicht hat und der Ölpreis-Effekt im Laufe des Jahres nachlassen wird.

    Im Kampf gegen niedrige Inflation und Konjunkturschwäche hat die Notenbank die Geldschleusen weit geöffnet. Erst im Dezember verlängerte sie ihr seit März 2015 laufendes Kaufprogramm für Staatsanleihen und Unternehmenspapiere um weitere neun Monate bis mindestens Ende 2017 - wenn auch ab April nur noch 60 Milliarden statt 80 Milliarden Euro monatlich fließen sollen.

    Das viele billige Geld soll im Idealfall die Konjunktur ankurbeln und auch die Teuerung anheizen. Dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise gelten als Konjunkturrisiko. Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch billiger wird. Das könnte die Wirtschaftsentwicklung abwürgen.

    Politiker und Ökonomen in Deutschland forderten nach dem jüngsten Anstieg der Teuerung, die EZB müsse jetzt das Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik einläuten. "Die EZB sollte ihre Geldflut eindämmen, sonst besteht die Gefahr, dass sie über ihr Ziel hinausschießt", mahnte Ifo-Chef Clemens Fuest. Sparer leiden seit Jahren unter den extrem niedrigen Zinsen - wobei andererseits Kreditnehmer profitieren.

    Aus Sicht der Währungshüter zeigt die Geldschwemme zwar Wirkung: Die Risiken einer Deflation - einer gefährlichen Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und stockender Konjunktur - seien weitgehend verschwunden, die Wirtschaft sei auf dem Weg der Erholung. "Aber wir können uns nicht entspannen", hatte EZB-Präsident Mario Draghi nach der Ratssitzung im Januar betont.

    So erkennen Sie Falschgeld

    Mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich Falschgeld nicht immer eindeutig erkennen. Daher rät die Polizei dazu, Geldscheine zusätzlich auch händisch zu überprüfen. Dafür gibt es mehrere Methoden.

    Kipptest: Wird eine echte Banknote gekippt, verändert sich an bestimmten Stellen die Farbe. Bei den Scheinen zwischen fünf und 20 Euro ist das beim silberfarbenen Streifen auf der Vorderseite und beim goldfarbenen Streifen auf der Rückseite der Fall.

    Kipptest: Wer Banknoten im Wert von 50 bis 500 Euro mit dem Kipptest prüft, muss vor allem die Zahl auf der Rückseite beobachten. Die Spezialfarbe ändert sich beim Bewegen von Rot nach Olivgrün oder Braun.

    Fühltest: Bei einem echten Schein sind die kleinen Schriftzeichen „BCE, ECB, EZB, EKT, EKP“ auf der Vorderseite deutlich spürbar, wenn man die Banknote durch die Finger zieht.

    Wasserzeichen-Test: Hält man einen echten Schein gegen das Licht, erscheint die Wertzahl deutlich heller als das Papier drumherum. Legt man ihn dagegen auf einen dunklen Untergrund, so sollte die Wertzahl deutlich dunkler wirken.

    Wer Falschgeld erhalten hat, sollte sofort die Polizei anrufen - im Notfall auch über die Nummer 110. Sie sollten die Scheine nicht anfassen, da Sie andernfalls Spuren vernichten könnten. Und geben Sie das Falschgeld auf keinen Fall weiter - damit machen Sie sich strafbar.

    Die Europäische Zentralbank

    Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt ist die Notenbank für die gemeinsame europäische Währung, den Euro.

    Sie soll vor allem Preisstabilität im gemeinsamen Währungsgebiet der 17 Eurostaaten wahren.

    Zudem soll sie auch die Wirtschaftspolitik unterstützen, soweit das Ziel der Preisstabilität nicht beeinträchtigt wird.

    Um die Inflation im Zaum zu halten, legt die EZB Leitzinsen fest. Über die Zinsen entscheidet der Zentralbankrat.

    Ihm gehören neben den sechs Direktoriumsmitgliedern der EZB auch die Präsidenten der 17 nationalen Zentralbanken an.

    EZB-Präsident ist seit November 2011 der Italiener Mario Draghi. dpa

    AZ/dpa

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