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Finanztest: Dispozinsen: Für Bankkunden in Landsberg kann es teuer werden

Finanztest

Dispozinsen: Für Bankkunden in Landsberg kann es teuer werden

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    Die Dispozinsen bei Banken liegen im Durchschnitt bei knapp zehn Prozent. (Symbolfoto)
    Die Dispozinsen bei Banken liegen im Durchschnitt bei knapp zehn Prozent. (Symbolfoto) Foto: Bernhard Weizenegger

    Banken bitten ihre Kunden nach wie vor bei Dispozinsen (Was sind Dispozinsen?) kräftig zur Kasse. Die Zinssätze liegen durchschnittlich bei knapp zehn Prozent und damit nur minimal unter dem Vorjahreswert, wie die Zeitschrift Finanztest in ihrer September-Ausgabe berichtet. Auch eine Bank aus der Region ist weit vorne dabei: die VR-Bank Landsberg-Ammersee.

    Bei einigen Kreditinstituten - so auch bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee (13,01 Prozent) - werden Dispozinsen zwischen 13 und 13,75 Prozent fällig. Damit befindet sich die Genossenschaftsbank laut Finanztest in einer "unrühmlichen Spitzengruppe". Nur die VR-Bank Oberbayern Südost und die Raiffeisenbank Aulendorf liegen bei den Dispozinsen noch vor den Landsbergern (hier sehen Sie alle Ergebnisse).

    Ein weiterer Befund von Finanztest: Zudem verschwiegen oder verschleierten einige Geldhäuser die Höhe ihrer Zinssätze, obwohl sie gesetzlich zur klaren Nennung verpflichtet sind.

    Augsburger Aktienbank schneidet gut ab

    Bei ihrem jährlichen Vergleich nahm die Stiftung Warentest die Dispozinssätze von allen 1433 deutschen Banken und Sparkassen unter die Lupe. Am wenigsten müssen laut Finanztest Kunden von Direktbanken ohne eigenes Filialnetz zahlen, wenn ihr Konto ins Minus rutscht. Am besten schnitten das Trumpfkonto der Deutschen Skatbank mit einem Zinssatz von 4,24 Prozent und das Servicekonto der Augsburger Aktienbank mit 4,8 Prozent ab.

    Im Durchschnitt liegen die Dispozinsen dem Bericht zufolge bei 9,91 Prozent. Das seien lediglich 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

    Dabei hat sich seither einiges getan: Seit März müssen Banken ihre Zinssätze "klar, eindeutig und in auffallender Weise" angeben - und das bereits auf ihrer Internetseite. Verbraucher sollen durch diese gesetzliche Neuregelung Banken besser miteinander vergleichen können und dadurch für mehr Wettbewerb unter ihnen sorgen. Zugleich können sich die Kreditinstitute seit März kostenlos bei der Europäischen Zentralbank Geld leihen. Doch auf die Dispozinsen scheint sich dies kaum ausgewirkt zu haben.

    Banken locken mit sogenannten Premiumkonten

    "Günstig" sind laut Finanztest Konten, die im Monat höchstens sieben Euro kosten und deren Dispozinsen maximal bei acht Prozent liegen. Die größten deutschen Geldhäuser können dies dem Vergleich zufolge nicht bieten: Bei der Commerzbank lag zum Testzeitpunkt am 1. Juli der Dispozins abhängig vom Kontomodell bei 8,5 bis 10,5 Prozent, bei der Deutschen Bank bonitätsabhängig bei 7,9 bis 10,9 Prozent.

    Die Finanztest bemängelt außerdem, dass immer mehr Banken Kunden mit sogenannten Premiumkonten locken. Diese bieten demnach niedrigere Dispozinssätze, sind aber in der Kontoführung deutlich teurer. Selbst wer den Dispokredit regelmäßig nutze, zahle beim Premiumkonto oft drauf, heißt es in dem Bericht weiter. Das Standardkonto sei für viele Kunden die "bessere Wahl".

    129 Kreditinstitute machten keine Angaben zur Höhe des Dispozinses

    Die Stiftung Warentest kritisiert zudem, dass sich viele Banken nicht an die gesetzlichen Vorschriften zur Veröffentlichung ihrer Zinssätze halten. So hätten 129 Kreditinstitute zu Beginn des Tests keine Angaben zur Höhe des Dispozinses auf ihrer Internetseite gemacht - bis auf eines besserten alle nach.

    Anders als gesetzlich gefordert konnten die Kunden von 29 Banken allerdings nichts mit der Höhe des genannten Zinssatzes anfangen, wie die Finanztest kritisiert. Bei ihnen sei nicht erkennbar gewesen, wie hoch der Dispozins tatsächlich ausfalle.

    Ein Sprecher das Bundesverbands deutscher Banken betonte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass die Dispozinsen gesunken seien. Die Leitzinsen der EZB seien nur "ein Faktor", der die Höhe bestimme. Zudem wies er darauf hin, dass Banken für jeden Kunden den vereinbarten Disporahmen vorhalten müssten - egal, ob er genutzt werde oder nicht. afp/AZ

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