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Finanzen: Der große Check: Diese Versicherungen brauchen Sie wirklich

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Der große Check: Diese Versicherungen brauchen Sie wirklich

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    Ein dicker Ordner – und viele Fragen dazu: Nicht jede Versicherung ist nötig, erklären Verbraucherschützer.
    Ein dicker Ordner – und viele Fragen dazu: Nicht jede Versicherung ist nötig, erklären Verbraucherschützer. Foto: Ideenkoch, Fotolia

    Gerade zu Jahresanfang reiben sich Verbraucher beim Blick auf den Kontoauszug verwundert die Augen. So mancher fragt sich, ob er nicht zu viel Geld für Versicherungen ausgibt. Im Schnitt besitzt jeder Bürger sechs Policen – und zahlt dafür 2000 Euro im Jahr. Doch sind die Verträge tatsächlich ihr Geld wert? Welcher Schutz ist wirklich unverzichtbar – und was unnötig? Das ist nicht immer leicht zu beantworten.

    Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV) sagt: „Nach unserer Erfahrung haben 90 Prozent aller Haushalte entweder überflüssige Verträge, zu teure Versicherungen oder es fehlt wichtiger Versicherungsschutz.“ Die Experten von Finanztest urteilen: „Viele sind gut versichert – manchmal sogar zu gut. Andere haben Lücken.“ Aber wie stellt man das fest? Boss rät, nur Risiken abzusichern, durch die man im Schadensfall in existenzielle Finanznöte gerät. Wir zeigen, was darunterfällt – und was nicht:

    Unverzichtbare Versicherungen

    Privathaftpflicht Sie ist ein Muss, auch wenn sie nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. „Jeder kann ohne Absicht einen großen Schaden verursachen, für den er voll haftet“, heißt es bei Finanztest. Vor allem, wenn eine Person verletzt wird, kann der Schaden in die Millionen gehen. Sehr gute und günstige Tarife gibt es schon für etwa fünf Euro im Monat. Dennoch fehlt diese Versicherung bei einem Drittel der Deutschen. Für Autobesitzer ist darüber hinaus eine Kfz-Haftpflichtversicherung unumgänglich.

    Berufsunfähigkeit Ist für jeden wichtig, der von seinem Arbeitseinkommen lebt. Denn wer seinen Beruf nach Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben kann, sieht schnell seine Existenz gefährdet. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente. Daher ist die Absicherung unverzichtbar. Die Police sollte schon mit Ausbildungsbeginn abgeschlossen werden. Wer jung ist, bekommt leichter gute Verträge.

    Sinnvolle Versicherungen

    Danach hängt es von den Lebensumständen des Einzelnen ab, welchen Schutz er benötigt – von der privaten und beruflichen Situation, aber auch davon, ob man zur Miete oder im Eigentum wohnt. Sinnvoll sind etwa:

    Risikolebensversicherung Sie ist existenziell für alle, die für andere sorgen – etwa für den Hauptverdiener einer Familie, um im Todesfall die Hinterbliebenen solide abzusichern. Vor allem Eltern sollten darauf achten, dass die Versicherungssumme ausreichend hoch ist. Günstige Tarife gibt es laut Finanztest ab 90 Euro im Jahr.

    Hausratsversicherung Sie ersetzt Schäden am Eigentum, die nach Feuer, Rohrbruch oder Sturm entstanden sind, und greift auch bei Einbruch. Wer wertvolles Hab und Gut besitzt, sollte über eine solche Versicherung nachdenken. Gleichzeitig schließt die Hausrat auch das Fahrrad, Handy oder Gepäck ein. Günstige Policen gibt es laut Finanztest bereits ab 100 Euro im Jahr. Hauseigentümer sollten darüber hinaus eine Wohngebäudeversicherung abschließen sowie eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht, Bauherren eine Bauhaftpflicht.

    Unfallversicherung Sie soll in erster Linie den Kapitalbedarf nach einem Unfall decken, etwa für den Umbau von Auto oder Wohnung, zusätzliche Hilfsmittel oder Therapien sowie für Hilfe im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung. „Wer es sich leisten kann, sollte diese Police zusätzlich zur Berufsunfähigkeit abschließen“, sagt Boss.

    Private Pflegezusatzversicherung Diese ist sinnvoll, um die Lücke zwischen Rente und Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung einerseits und Pflegekosten andererseits zu schließen. Wichtig: Man sollte nicht allzu lange warten. Der Beitrag steigt mit dem Alter.

    Verzichtbare Versicherungen

    „Der Einfallsreichtum mancher Versicherer ist enorm“, weiß man beim BdV. Der Verband hat „unsinnige Versicherungen“ auf einem Merkblatt zusammengefasst. Dazu zählen unter anderem:

    Glasbruchversicherung Die Reparatur einer kaputten Scheibe dürfte niemanden in den Ruin stürzen, argumentieren die Verbraucherschützer. Zudem wären die Beiträge verglichen mit einer möglichen Schadenshöhe zu teuer.

    Handyversicherung Ein verlorenes oder kaputtes Smartphone ist ärgerlich. Es lässt sich aber ersetzen. Zudem lohnt sich die Versicherung oft nicht, da sie nur den Zeitwert des Handys entschädigt und obendrein eine Selbstbeteiligung anfällt. Ähnliche Fallstricke lauern bei einer Brillenversicherung oder einer Reisegepäckversicherung. Hier zahlen die Versicherer oft nur anteilig oder gar nicht, führt der BdV an.

    Insassenunfallversicherung „Die braucht man gar nicht“, sagt Boss. Wird ein Mitfahrer bei einem Unfall verletzt, tritt die eigene Kfz-Haftpflicht ein. Trägt ein anderer Verkehrsteilnehmer die Schuld, zahlt dessen Versicherung.

    Sterbegeldversicherung Wer sie abschließt, zahlt – sofern er lang lebt – häufig mehr ein, als die Hinterbliebenen herausbekommen. Wer seine Angehörigen entlasten will, fährt mit einer rechtzeitigen Geldanlage oft besser.

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