Als Weltraummüll bezeichnet man nicht mehr funktionierende künstliche Objekte, meist ausgediente Satelliten, oder Trümmerteile, die um die Erde kreisen. Weltraumschrott kann anderen Trabanten durch Kollision sogar gefährlich werden. Das deutsche Projekt DEOS will das Problem lösen.
DEOS als Problemlöser
In fünf Jahren sollen die ersten Service-Satelliten im Einsatz sein, die andere Satelliten warten, reparieren oder auftanken können. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die EADS-Tochter Astrium unterzeichneten dazu am Donnerstag auf der Luft- und Raumfahrtmesse ILA bei Berlin einen Vertrag.
Das sind Asteroiden, Meteoriten und Meteoroiden
Feuerschweife, Explosionen, gleißendes Licht: Himmelserscheinungen wie Meteore und Kometen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Aber was sind Asterioden, Meteorite und Kometen eigentlich genau?
Asteroiden sind Klein- und Kleinstplaneten, die sich in einer Umlaufbahn um unsere Sonne bewegen. Bekannt sind bislang über eine halbe Million dieser Gesteinsköper, von denen die meisten nur ein paar Kilometer groß sind.
Meteoroiden sind kleine und kleinste Körper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne bewegen. Sie sind also den Asterioden sehr ähnlich, eine genaue Abgrenzung zwischen beiden Formen von Himmelskörpern gibt es auch nicht.
Einige Meteoroiden kreuzen auf ihrem Weg die Erdbahn. Wenn sie in unserer Atmosphäre verglühen, nennt man die dabei entstehende Leuchterscheinung Meteor oder auch Sternschnuppe.
Meteorite sind Körper aus Gestein oder Metall, die auf ihrer Reise durch das All in den Anziehungsbereich der Erde geraten und auf sie stürzen. Jedes Jahr fallen etliche Meteorite auf die Erde und ziehen dabei eine gleißend helle Spur durch die Atmosphäre.
Meteorite, die auf der Erde einschlagen, können beträchtlichen Schaden anrichten - bis hin zu globalen Katastrophen. So entstand etwa das Nördlinger Ries durch den Einschlag eines 1,5 Kilometer großen Meteoriten.
Ein Komet ist ein Himmelskörper aus Gestein und gefrorenen Gasen. Wenn sich Kometen bei ihrem Zug durch unser Sonnensystem der Sonne nähern, erhitzt sich ihr Gas und beginnt zu leuchten.
Manchmal haben helle Himmelserscheinungen einen irdischen Ursprung. So können zum Beispiel verglühende Reste von Raketen oder sogenannter Weltraumschrott aussehen wie Meteore.
Das Kürzel DEOS steht für Deutsche Orbitale Servicing Mission. "Es gibt eine große Zahl von defekten Satelliten im Orbit", sagte DLR-Vorstandsmitglied Gerd Gruppe. Es gehe in erster Linie darum, deren Lebensdauer durch Reparaturen und Wartung zu verlängern. "Das System dient auch dazu, Weltraumschrott zu beseitigen", ergänzte er. Für die Aktionen im All sind komplexe Roboteraktionen nötig. Die defekten Satelliten werden eingefangen, dann repariert oder mit neuer Energie versorgt. Ausgediente Satelliten auf einer niedrigen Umlaufbahn sollen dazu gebracht werden, kontrolliert in der Atmosphäre zu verglühen.
Das europäische Raumfahrttechnik-Unternehmen Astrium erhielt den Auftrag für die Designphase des Projekts. Sie ist der letzte Schritt, bevor mit dem Bau der Satelliten begonnen werden kann. Der Vertrag über ein Jahr hat nach Angaben der Partner ein Volumen von 15 Millionen Euro. Damit sei das Projekt "finanziell gut ausgestattet", sagte Astrium-Manager Eckard Settelmeyer.
Zukunft der Trägerrakete Ariane ungewiss
Für die weitere Arbeit der europäischen Weltraumorganisation ESA werden wichtige Entscheidungen bei einer EU-Ministerratssitzung im November erwartet. Dabei solle geklärt werden, wie es mit der europäischen Trägerrakete Ariane weitergehe, sagte der Vorstandschef von Astrium Satellites, Evert Dudok, auf der ILA. Entweder werde die Ariane-5 für knapp 900 Millionen Euro weiterentwickelt oder eine neue Ariane 6 konstruiert.
Die Bundesregierung sowie die deutsche und die französische Industrie seien für die Weiterentwicklung der Ariane 5 im Projekt Midlife Evolution (A5ME), sagte Dudok. Die Ariane 5 kann rund zwölf Tonnen Nutzlast ins All tragen. Weil Satelliten oft weniger als die Hälfte wiegen, wird auch über eine Ariane 6 mit drei bis sechs Tonnen Nutzlast nachgedacht. dpa