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Technik: Aus Airbus wird Hensoldt

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Aus Airbus wird Hensoldt

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    Aus „Airbus Defence and Space“ wird Hensoldt. Einige Fahnen mit dem neuen Namen wehen schon am Standort in Ulm.
    Aus „Airbus Defence and Space“ wird Hensoldt. Einige Fahnen mit dem neuen Namen wehen schon am Standort in Ulm. Foto: Alexander Kaya

    Nach 30 Monaten zäher Verhandlungen ist es jetzt amtlich: Die Airbus Verteidigungselektronik-Sparte ist an den amerikanischen Finanzinvestor Kohlberg-Kravis-Roberts (KKR) verkauft und trägt ab sofort den Namen Hensoldt. Das neue Unternehmen beschäftigt insgesamt 4000 Mitarbeiter, etwa 3400 in Deutschland und 600 in Südafrika. Auch wenn Ulm mit 2000 Beschäftigten der größte Standort ist, wurde Taufkirchen als Firmensitz gewählt. Der Name geht zurück auf den 1821 geborenen Moritz Carl

    Airbus hatte bereits im September 2014 angekündigt, Teile seiner Rüstungssparte verkaufen zu wollen. Der Handel mit KKR wurde im März 2016 eingefädelt. In einem Eckpunktepapier wurde eine Beschäftigungs- und Standortsicherung bis zum 30. Juni 2019, der Erhalt der betrieblichen Regelungen und der Tarifbindung Metall, die Zusicherung eines dauerhaften Sitzes des neuen Unternehmens in Deutschland sowie ein zusätzlicher Aufsichtsrat auf Gesellschafterebene mit erweiterten Mitbestimmungs- und Zustimmungsrechten fixiert.

    Drohnen-Abwehrsystem ist ein Hoffnungsträger

    Allerdings ist nicht nur der Gewerkschaft klar, dass KKR in der Vergangenheit Firmen nicht gekauft hat um sie dauerhaft zu behalten. KKR hält Beteiligungen an Industriefirmen gewöhnlich für den Zeitraum von etwa sechs bis sieben Jahren. In dieser Zeit wird die Firma profitabler gemacht und mit den Erträgen das für den Kauf aufgenommene Fremdkapital bedient. Nach abgeschlossener Restrukturierung wird die Firma wieder verkauft.

    KKR hatte den Bereich mit rund 1,1 Milliarden Euro bewertet, Airbus behält zunächst eine Minderheitsbeteiligung von 25,1 Prozent. „Wir wissen natürlich nicht, was in fünf oder sechs Jahren ist“, sagt Petra Wassermann, die erste Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall. Allerdings sehe sie nicht schwarz. Armin Maier-Junker, der Betriebsratsvorsitzende am Standort Ulm, bezeichnet die Stimmung im Betrieb als abwartend aber froh. 30 Monate Ungewissheit seien genug. Maier-Junker ist zuversichtlich, dass sich Hensoldt gut entwickeln kann.

    Erfolge erhofft sich der Konzern durch neue Produkte wie etwa ein quasi unsichtbares Passiv-Radar. Es sendet kein eigenes Signal aus, sondern erfasst die Umgebung mithilfe vorhandener Funkwellen etwa von Radios oder Mobilfunkstationen. Ebenfalls als Hoffnungsträger gilt ein neues Drohnen-Abwehrsystem. Das System übernimmt die Kontrolle über unbemannte Flugobjekte und ortet ihre Piloten. Das System könne das Risiko einer Gefährdung sensibler Gebiete oder großer Menschenansammlungen – etwa in Fußballstadien – minimieren.

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