Einen entsprechenden Finanzbedarf teilte die BER-Geschäftsführung dem Aufsichtsrat vor Weihnachten mit.
Ein Flughafensprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Er verwies auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur auf eine Aufsichtsratssitzung im März, bei der über die Finanzierung entschieden werde.
Allein die Kosten für den Baustellenbetrieb und die Einnahmeausfälle liegen dem Bericht zufolge bei rund 25 Millionen Euro pro Monat, das seien rund 750 Millionen Euro bis zur geplanten Eröffnung im Oktober 2020. Zudem braucht der Flughafen laut Bild am Sonntag weitere Millionen für neue Aufträge zur Fertigstellung und zum beschleunigten Ausbau.
Maximal 400 Millionen Euro könne die Gesellschaft durch Kredite alleine stemmen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Gesellschafterkreise weiter. Wie der restliche Bedarf finanziert werden solle, darüber herrsche zwischen den Gesellschaftern Bund, Berlin und Brandenburg Uneinigkeit, heißt es in dem Bericht weiter.
BER-Kosten stiegen von zwei auf 6,5 Milliarden Euro
Schon im Dezember hatte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup angekündigt, durch die abermals verzögerte Eröffnung werde zusätzliches Geld für das Projekt gebraucht. Der Aufsichtsrat werde im März darüber beraten, wie die Fertigstellung finanziert werden kann. Man wolle "alle Möglichkeiten zur Eigen- und Fremdfinanzierung nutzen", hatte Lütke Daldrup damals gesagt.
Die Kosten haben sich seit dem Baubeginn 2006 von 2 auf 6,5 Milliarden Euro erhöht. Nach früheren Angaben war der BER bis 2018 durchfinanziert. Eigentlich sollte der Flughafen nach fünf Jahren Bauzeit schon 2011 in Betrieb gehen. Sämtliche Eröffnungstermine kippten seitdem jedoch, weil Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme abzuarbeiten sind. Besonders der Brandschutz im Hauptterminal macht Schwierigkeiten. (dpa)