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Beleidigungen wegen Biogasanlage

Wertingen

Beleidigungen wegen Biogasanlage

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    Beleidigungen wegen Biogasanlage
    Beleidigungen wegen Biogasanlage

    In dem persönlichen Schreiben, das an den Landtagsabgeordneten Professor Dr. Georg Barfuß (FDP) gerichtet war und in Kopie an Schrell, Lehmeier sowie den Wertinger Stadtrat Bruno Hempel (

    "Wie viel Geld soll ich als Rentner noch für die Blödheit und Skrupellosigkeit Ihrer hoch dotierten Beamten bezahlen. Mein Maß ist voll!", wetterte der 69-Jährige in dem Brief. Für Willy Lehmeier war damit die Grenze dessen, was man sich als Kommunalpolitiker gefallen lassen muss, überschritten. Er erstattete Anzeige wegen Beleidigung, woraufhin die Staatsanwaltschaft Augsburg ein Vermittlungsverfahren einleitete. Die Sache landete schließlich beim Amtsgericht in Dillingen, wo die zuständige Justiz Willi Kapfer zu einer Geldstrafe von 2 000 Euro verurteilte. Auf einen Einspruch hat

    Die 2 000 Euro aber möchte Kapfer partout nicht bezahlen. Somit könnte demnächst ein Gerichtsvollzieher bei dem 69-Jährigen, der in der Gewerbestraße im Stadtteil Geratshofen wohnt, vorbeikommen. Kapfer aber hat kein Interesse an einer möglichen Pfändung. "Dann gehe ich lieber ins Gefängnis", sagte Kapfer im Gespräch mit unserer Zeitung. Er würde lieber eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe - dieses wird vollzogen, wenn eine vom Gericht verhängte Geldstrafe nicht geleistet wird - von 20 Tagen antreten. Ob er tatsächlich in den Knast geht und wann dies der Fall sein könnte, damit möchte sich Kapfer erst beschäftigen, wenn er aus seinem derzeitigen Italienurlaub zurückkehrt.

    Dass seine Kritik am Genehmigungsverfahren für die Mayerle-Biogasanlage in Wertingen nicht an den Haaren herbeigezogen sei, darin sieht sich Kapfer durch den jüngsten Vorfall einer Explosion einer Biogasanlage in Ruderatshofen im Ostallgäu bestätigt. Dort wurden in dieser Woche bei Schweißarbeiten ein Mann schwer, zwei weitere Arbeiter leicht verletzt. Die Anlage in

    An Vorschriften gehalten

    Was das Genehmigungsverfahren für die Mayerle-Biogasanlage in Wertingen anbelangt, sei aus rechtlicher Sicht nichts einzuwenden gewesen, betont die Leiterin der Bau- und Umweltabteilung im Dillinger Landratsamt, Christa Marx. Bürgermeister Lehmeier betonte im Gespräch mit der WZ, dass man sich bei der Genehmigung an die geltenden Vorschriften gehalten habe.

    Hintergrund der Beleidigungen von Willi Kapfer gegenüber dem Wertinger Rathauschef und Landrat Leo Schrell ist wohl auch die Tatsache, dass Kapfers Sohn Ulrich in unmittelbarer Nachbarschaft der Mayerle-Biogasanlage wohnt und er sich als besorgter Vater nicht nur Sorgen um die Umwelt macht. Wochennotiz

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