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Lechallianz: Eon-Kraftwerk unerwünscht

Lechallianz

Eon-Kraftwerk unerwünscht

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    Geht es nach Eon, soll an dieser Stelle südlich des Hochzoller Hochablasses ein Kraftwerk entstehen. Geht es nach all denen, die die Natur schützen wollen, darf das Ökosystem an diesem Ort nicht gestört werden. Der Abschnitt des Lechs ist laut Lechallianz die letzte verbliebene Fließstrecke.
    Geht es nach Eon, soll an dieser Stelle südlich des Hochzoller Hochablasses ein Kraftwerk entstehen. Geht es nach all denen, die die Natur schützen wollen, darf das Ökosystem an diesem Ort nicht gestört werden. Der Abschnitt des Lechs ist laut Lechallianz die letzte verbliebene Fließstrecke. Foto: Foto: Mark Robertz

    Hochzoll Sie sind keine generellen Gegner von Kraftwerken und schon gar nicht von Wasserkraft. Dennoch sehen die Vertreter der Lechallianz den Lech aktuell in Gefahr. Wie Ulrich Krafczyk jetzt im Holzerbau betonte, geht es nicht primär darum, etwas zu verhindern, sondern darum, die letzte verbliebene Fließstrecke zwischen Mering und dem Hochablass zu erhalten.

    Bei einer beeindruckenden Informationsveranstaltung der Aktionsgemeinschaft Hochzoll im Bürgertreff Holzerbau stellten Sprecher Ulrich Krafczyk, Hubert Schuster, der Kreisobmann des Fischereiverbandes Schwaben, und Günther Gross, Vorsitzender des Pilzvereins Augsburg/Königsbrunn den Wildfluss in seinen verschiedenen Facetten dar. Wie es heißt, ist der Lech nicht nur der reißendste Fluss nördlich der Alpen, sondern auch der ökologisch wichtigste und der artenreichste. Auf einer Strecke von 270 Kilometern, auf der er von 1800 auf 400 Höhenmeter abfalle, sei er aber leider auch der verbauteste Fluss.

    Eine Kette aus Stauseen

    Um Lebensräume zu erhalten, ruft die Lechallianz, die dem Fluss „eine Stimme geben“ will, zu schnellem Handeln auf. Denn der Lech sei heute schon im weitesten Sinne eine Kette aus Stauseen. So müsse etwa der Huchen inzwischen durch Besatz gestützt werden. „Denn wenn die kleinen Fische weg sind“, so Hubert Schuster, „dann ist auch der Huchen weg.“ Und der Fisch gelte nach Tigern und Panthern zu den gefährdeten Arten.

    Mit eindrucksvollen Bildern belegten die Referenten die Schätze, die der Lech im Laufe der Zeit von seiner Reise durch atemberaubende Schluchten und über die existenziellen Kiesbänke hinweg mitgebracht hat. Von Überlebens- und Anpassungskünstlern berichteten die Kenner. Von Spinnen, die sich bei Hochwasser mit einer Luftblase eingraben, vom gelb blühenden Bachsteinbrech, der auch mal einige Tage unter Wasser aushält, von Zitronenfaltern, die im Winter als voll ent-wickelte Schmetterlinge überleben, und von Lebensräumen die unwiederbringlich weg sind.

    Mit Blick auf die baulichen Eingriffe entlang des Lechs, sagen die Fachleute: „Wir können das Rad nicht zurückdrehen, aber wir müssen aufpassen.“ Der Lech sei schon „30 mal vergewaltigt“ worden, da müsse man auch mal sagen, „jetzt ist es genug“. Naturschutzgebiete, wie es jetzt vom Energieunternehmen Eon für das Kraftwerk ins Visier genommen wurde, seien höchste Güter, die es zu verteidigen gelte.

    Um die Stromversorgung sicher zu stellen, raten die Referenten weniger zu neuen Kraftwerken als zum Modernisieren der vorhandenen. Auf diese Weise könne die Ener-gieproduktion per Wasserkraft um 15 Prozent gesteigert werden.

    Die Thematik führte auch Bürger aus anderen am Lech gelegenen Stadtteilen zur Veranstaltung nach Hochzoll. Klaus-Dieter Huber, stellvertretender CSU-Ortsvorsitzender aus Lechhausen, ist vor allem um das Grundwasser besorgt. Er gab zu bedenken, dass eine Riesenbaustelle, wie die eines Kraftwerks, das Ökosystem auch unterirdisch empfindlich stören könne. Schließlich werde sie sich über einen sehr langen Zeitraum am Lech regelrecht einbuddeln.

    Näheres auch unter: www.lechallianz.de

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