Wer auf der B17 zwischen Augsburg und Landsberg unterwegs ist, kann die großen Hallen gar nicht übersehen. Im Westen der Ausfahrt Kleinaitingen und Graben reihen sie sich auf: Der Internethändler Amazon ist da, daneben der Paketdienst DHL; Aldi liefert von hier aus ebenso Waren aus wie Lidl. Und auf der anderen Seite der Bundesstraße will nach Informationen unserer Zeitung der Automobilhersteller BMW ein Ersatzteillager errichten.
Lechfeld wird zum Warenumschlagplatz
Allein die Lage der Gebäude zeigt schon einen Trumpf des Lechfelds auf: Alle Unternehmen haben nahe der Bundesstraße gebaut, die inzwischen eine vierspurige Verbindung zwischen Augsburg und Landsberg und den Autobahnen A8 und A96 im Norden und Süden ist. In der Kombination mit ausreichend großen Flächen hat sich das Gebiet in der Nähe des Fliegerhorstes Lagerlechfeld zu einem großen Warenumschlagplatz entwickelt.
Aldi seit 2001 auf dem Lechfeld
Den Anfang machte Aldi. Der Lebensmitteldiscounter suchte im Jahr 2001 einen Standort für ein Auslieferungslager. Er wurde in Kleinaitingen fündig. Seit Mitte 2005 werden vom Lechfeld aus zahlreiche Aldi-Filialen mit Ware beliefert. Der Standort hat eine Fläche von 170000 Quadratmetern. Das entspricht etwa 24 Fußballfeldern. Die Halle hat etwa 43000 Quadratmeter, in ihr sind Kühlräume integriert. Außerdem gibt es ein Verwaltungsgebäude.
Im Jahr 2009 folgte das nächste Projekt. Der Lebensmitteldiscounter Lidl entschied sich für das Lechfeld. Was der vorbeifahrende Autofahrer nicht sieht: Lidl baute auf dem Gebiet der Gemeinde Graben. Bürgermeister Andreas Scharf freute sich, dass die Vorarbeiten mit Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen belohnt wurden. Und nach Lidl war nicht Schluss.
Gewerbebiet wächst weiter
Das ist BMW
Die Firma BMW ist ein bayerischer Fahrzeugbauer mit Sitz in München.
Die Bayerische Motorenwerke AG (BMW) wird 1916 gegründet. Die Anfänge gehen auf Karl Rapp und Gustav Otto zurück.
Die BMW Group beschäftigt 2013 weltweit etwa 110.000 Mitarbeiter.
Im Geschäftsjahr 2013 macht die BMW Group einen Umsatz von etwa 76 Milliarden Euro.
BMW stellt erst ab dem Jahr 1928 Automobile her. Bis dahin beschäftigt sich das Unternehmen unter anderem mit Flugmotoren.
Seit 1917 tragen alle Firmenprodukte das BMW-Emblem in Anlehnung an die bayerischen Landesfarben weiß und blau.
Im Zweiten Weltkrieg produziert BMW nach eigenen Angaben fast ausschließlich Flugmotoren für die Luftwaffe. Zu den Werken in München und Eisenach kommen weitere hinzu.
1970 baut BMW ein Verwaltungshochhaus im Norden Münchens - wegen seines Aussehens auch "BMW Vierzylinder" genannt. Daneben entsteht das BMW Museum.
2016 feiert BMW seinen 100. Geburtstag.
Direkt an der B17 errichtete der Internetriese Amazon sein Logistikzentrum. Es ist so groß wie 16 Fußballfelder. Drinnen arbeiten je nach Jahreszeit schon mal mehr als 2000 Menschen. Nebenan baute dann noch der Paketversender DHL, der die Waren von Amazon direkt auf die Reise schickt. Während die Bundeswehr auf dem Lechfeld Stellen abbaut, wächst das Gewerbegebiet.
BMW soll auf Lechfeld Ersatzteillager errichten
Mit BMW hat offenbar jetzt wieder Kleinaitingen ein neues Unternehmen angelockt. Der Autohersteller will von dort aus Ersatzteile und Zubehör ausliefern. Gebaut werden soll östlich der B17 auf dem ehemaligen Gutshof Lechfeld. BMW war übrigens schon einmal an Flächen in Graben interessiert. Das war im Jahr 2000. Damals ging es um ein Autowerk. Doch die Flächen waren zu klein. (mb/AZ)
Warum es beim BMW-Standort um mehr geht als um Jobs