Das teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) mit. Dabei müssen Kunden die Plastikkarten nicht mehr in ein Terminal stecken, sondern nur noch dicht vor ein Lesegerät halten - ohne Unterschrift oder Geheimzahl. Möglich sein soll dies für Beträge bis 20 Euro. Der Handel hält die Technik für sinnvoll, die Wartezeiten an den Kassen verkürzen hilft. Die Verbraucherzentralen mahnen zur Vorsicht.
"Das kontaktlose Bezahlen eignet sich vor allem bei kleineren Beträgen", sagte DSGV-Vorstand Bernd Fieseler in Berlin. Mit mehreren Filialketten aus dem Lebensmittel- und Drogeriehandel liefen derzeit Gespräche über einen flächendeckenden Einsatz der Technik. Dabei muss die Karte im Abstand von zwei bis drei Zentimetern an ein Terminal gehalten werden, die Zahlungsdaten werden verschlüsselt per Funk übertragen. Ein erstes Projekt gibt es bereits im Stadion des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen. Weitere Einsatzmöglichkeiten seien etwa Kioske, Tankstellen, Kantinen, Schulen oder Universitäten.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) sprach von einer sinnvollen Neuerung, die das Bezahlen schneller mache. Die Investitionen müssten sich für die Händler aber rechnen, sagte ein Sprecher. Das bewährte Verfahren mit EC-Karte und Unterschrift müsse zudem erhalten bleiben. Im Einzelhandel werden noch knapp 60 Prozent der Einkäufe bar bezahlt, die Kartenzahlung ist aber auf dem Vormarsch.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verwies darauf, dass eine Beschleunigung beim Bezahlen mit Vorsicht zu sehen sei. Das Unterschreiben oder Bestätigen einer Summe dauere zwar länger, man habe dies aber bewusster unter Kontrolle, sagte vzbv-Bankenreferent Frank-Christian Pauli auf Anfrage in Berlin. Zudem müsse technisch sichergestellt werden, dass es keinen "virtuellen Taschendiebstahl" gibt, indem eine Zahlung etwa aus größerer Entfernung zum Terminal ungewollt ausgelöst werde.