Essen (dpa) - In Zeiten knapper Kassen zieht es immer mehr Urlauber auf deutsche Campingplätze. Die Zahl der Übernachtungen erhöhte sich 2009 um neun Prozent auf die neue Rekordmarke von rund 25 Millionen.
Das berichtete der Präsident des Deutschen Camping-Clubs, Karl Zahlmann, am Montag (22. Februar) im Vorfeld der Messe "Reise und Camping" (24. bis 28. Februar) in Essen. Neben Billig-Angeboten mit Übernachtungspreisen ab 15 Euro für eine dreiköpfige Familie steige derzeit auch die Nachfrage nach Luxuscampingplätzen. Diese verfügten dann etwa über ein eigenes Thermalbad oder Wellnesscenter, berichteten die Veranstalter. Gefragt seien verstärkt Kurzurlaube.
Deutliche Einbußen mit einem Umsatzrückgang von über einer Milliarde Euro auf 4,11 Milliarden Euro im vergangenen Jahr mussten dagegen die deutschen Hersteller von Reisemobilen und Caravans hinnehmen. Mit Durchschnittspreisen von rund 56 000 Euro für ein Reisemobil und rund 15 000 Euro für einen Caravan mussten die Verbraucher bei Neuanschaffungen tief in die Tasche greifen. Bei einem geschätzten Bestand von rund 1,4 Millionen sogenannter Freizeitfahrzeuge in Deutschland habe dies aber keine spürbaren Auswirkungen auf die Stellplatz-Nachfrage gehabt, so eine Sprecherin.
Für das laufende Jahr 2010 zeigten sich die Tourismusexperten "verhalten optimistisch". "Wir glauben, dass der Bereich der Geschäftsreisen sich nicht so schnell erholen wird. Darum setzen wir auf den privaten Tourismus", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands (DTV), Dirk Dunkelberg. Auch bei ausländischen Urlaubern können sich deutsche Campinglätze über eine steigende Beliebtheit freuen. Größte Campingfans auf den deutschen Plätzen sind die Niederländer mit großem Abstand vor Dänen und Schweizern.