Und das trotz einer kniffligen Entscheidung gegen das Team von Trainer Fabio Capello.
Russlands Schiedsrichterobmann Waleri Butenko sprach zwar von einer "unglücklichen Entscheidung", nahm den deutschen Referee aber auch in Schutz. "Das war eine solch dynamische Szene, dass eine sofortige Entscheidung für einen Strafstoß schwer möglich war", sagte er.
Brych hatte am Sonntag beim Stand von 0:0 in der 26. Minute keinen Elfmeter für Russland gepfiffen, als Maxim Kannunikow im Zweikampf mit Toby Alderweireld im Strafraum zu Fall kam. Auch in der Zeitlupe war nicht zweifelsfrei zu klären, ob der Russe stürzte, weil er auf den Ball trat oder durch den Belgier berührt wurde.
DFB-Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel hatte Brych nach seinem Auftritt im legendären Estádio do Maracanã ebenfalls in Schutz genommen. "Wenn es so viele Zweifel gibt, ist ein Schiedsrichter gut beraten, das Spiel weiterlaufen zu lassen", sagte Fandel. Seinem Top-Unparteiischen attestierte er insgesamt eine "gute und souveräne Leistung".
Russlands langjähriger FIFA-Schiedsrichter Stanislaw Suchina nannte die Szene "Auslegungssache". Brych verfüge über so große internationale Erfahrung, dass er diese nicht als elfmeterreif bewertet habe, sagte er der Zeitung "Sport Express". "Brych ist einer der fünf, sechs Kandidaten für das WM-Endspiel, und meiner Ansicht nach kann nur der deutsche Finaleinzug ihn davon abhalten", meinte Suchina.
Brych hatte schon für seinen ersten WM-Einsatz in der Partie Costa Rica gegen Uruguay (3:1) in Fortaleza gute Noten bekommen. Wie es für den 38-Jährigen im Turnier jetzt weitergeht, ist noch offen. Ein Einsatz in einem Achtelfinale ist nach den starken Leistungen wahrscheinlich - dann hängt alles vom Abschneiden der deutschen Mannschaft ab. In der K.o.-Runde darf Brych nicht mehr Spiele mit möglichen nächsten Gegnern der DFB-Auswahl leiten. Erreichen Philipp Lahm & Co. das Halbfinale, ist die WM für Brych definitiv vorbei. (dpa)