Bundesliga gegen Primera División – das Viertelfinale in der Europa League wird zum Kräftemessen zwischen deutschen und spanischen Klubs. Der FC Schalke 04 duelliert sich heute (21.05 Uhr/Sat.1 und Sky) mit Athletic Bilbao, Hannover 96 tritt zeitgleich (Kabel 1 und Sky) beim einstigen Titelgewinner Atletico Madrid an. Vor allem bei den Norddeutschen, die erstmals in einem EC-Wettbewerb in der Runde der letzten acht Teams stehen, ist der Nervenkitzel groß: „Wir freuen uns riesig auf das Abenteuer. Das Finale von Bukarest ist ein Traum“, sagte Angreifer Jan Schlaudraff.
Für Schalke könnte es von Vorteil sein, gleich sechs Kenner des iberischen Fußballs in seinen Reihen zu haben: die Spanier Raúl, Jurado und Escudero sowie die ehemaligen Primera-División-Profis Hildebrand, Huntelaar und Metzelder. „Bilbao ist sehr spielstark, was die Mannschaft gegen Manchester United unter Beweis gestellt hat“, warnte Hildebrand vor der Elf des argentinischen Trainers Marcelo Bielsa. Erstmals beginnt der Revierklub mit einem Heimspiel. Doch der vermeintliche Nachteil kann das nach vier Siegen in Serie gewachsene Selbstbewusstsein nicht schmälern. Athletic dagegen rutschte in der Primera División nach vier Partien ohne Sieg auf Platz elf ab. Wie der Trainer ist auch der Manager froh, dass Joel Matip von der Uefa freigesprochen wurde und zusammen mit Kyriakos Papadopoulos die eingespielte Innenverteidigung bilden kann.
Für Hannover ist die Reise nach Madrid nicht nur aus sportlichen Gründen ein Abenteuer. Rund um das Duell mit dem Team um den ehemaligen Bundesligastar Diego droht wegen des angekündigten Generalstreiks Chaos.
Darüber hinaus hat der Europa-League-Sieger von 2010 im laufenden Wettbewerb im heimischen Stadion Vincente Calderón alle sechs Spiele gewonnen. Dennoch fühlt sich Hannover stark genug und hat längst höhere Ziele. „Ins Halbfinale zu kommen, wäre irre“, sagte Trainer Mirko Slomka. Hannovers Chance könnte darin liegen, dass die Spanier 96 nicht ernst nehmen. In Madrid gilt Atletico als klarer Favorit, weil Hannover in Spanien zu unbekannt ist. Der Tabellenachte der Primera División hat auch Probleme, das knapp 55 000 Menschen fassende Stadion zu füllen. (dpa)