Einen wie Ömer Toprak könnte der FC Bayern jetzt gut gebrauchen. Der 26-Jährige Leverkusener zählt seit Wochen zum Besten was die Bundesliga auf der Position des Innenverteidigers zu bieten hat, und die Bayern haben genau dort einen Engpass.
Was der Deutsch-Türke für die Stabilität einer Defensive wert ist, haben die Münchner in Leverkusen erfahren. Dass Top-Stürmer wie Costa, Coman, Lewandowski, Robben und Müller alle leer ausgehen, geschieht selten. Wo immer aber die Münchner eine Lücke in die Viererkette der Gastgeber rissen, war der sehnige Toprak zur Stelle und schloss sie wieder.
Tah und Toprak sind das derzeit beste Innenverteidiger-Duo
Reihenweise säbelte er Münchner Flankenbälle aus der Leverkusener Gefahrenzone. Zuverlässig, schnörkellos, respektgebietend. Kein Spiel für Schöngeister, aber eines, das die Null stehen lässt. Wie gegen Bayern zu bestehen sei, hat man Toprak vor dem Spiel gefragt. "Mit Galligkeit und Wucht", hat der 26-Jährige gesagt. Dafür sind er und sein talentierter Nebenmann Jonathan Tah zuständig.
Die beiden sind derzeit wohl das beste Innenverteidiger-Duo der Liga. Chef in der Bayer-Defensive ist eindeutig Toprak. 1989 in Ravensburg geboren, war er über den SC Freiburg 2011 nach Leverkusen gekommen. Es hatte allerdings nicht viel gefehlt – und seine Karriere wäre schon 2009 zu Ende gewesen. Bei einem Unfall auf einer Kartbahn war er mit einem anderen Fahrzeug zusammen gestoßen. Ein Tank explodierte. Toprak erlitt schwere Verbrennungen und monatelang pausieren musste. 2014 war er als Randfigur von der sogenannten „Pistolenaffäre“ betroffen, als der Nationalmannschaftskollege Gökhan Töre in einem Spielerzimmer mit einer Schusswaffe hantierte. In der Folge beendete Toprak nach 23 Länderspielen seine Karriere in der Nationalelf.