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Eintracht Frankfurt: Armin Veh: Ein cooler Typ

Eintracht Frankfurt

Armin Veh: Ein cooler Typ

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    Trainer Armin Veh will die Erfolgsserie mit Eintracht Frankfurt fortsetzen. Auch gegen Freiburg.
    Trainer Armin Veh will die Erfolgsserie mit Eintracht Frankfurt fortsetzen. Auch gegen Freiburg. Foto: dpa

    Ein Augsburger ist entscheidend daran beteiligt, dass Fußball-Frankfurt in diesen Tagen auf Wolke sieben schwebt und die Fans der Eintracht nach vielen mageren Jahren wieder träumen können. Träumen, dass Armin Veh die als launische Diva vom Main geltende Mannschaft nach dem brutalen Abstieg im Sommer 2011 wieder dorthin führt, wo der Verein nach dem ihm eigenen Selbstverständnis auch glaubt, hinzugehören. In die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga.

    Dortmund als Vorbild

    Dort hat der Aufsteiger im Oberhaus nach fünf Spieltagen seinen Platz gefunden. Mit diesem Saisonstart konnten in der Hessenmetropole selbst die größten Optimisten nicht rechnen. Nach fünf Spieltagen ist die Eintracht noch unbesiegt, gewann die ersten vier Begegnungen und trotzte dem deutschen Meister Borussia Dortmund am vergangenen Dienstag nach einer atemberaubenden Partie ein 3:3-Unentschieden ab. Besser haben nur die Bayern in diesem Spieljahr begonnen. „Dortmund kann durchaus als Vorbild für uns dienen, so spielt man Fußball“, lobt Veh in höchsten Tönen nach diesem Spektakel die Westfalen und gab seinen Profis erstmals, seit er in Frankfurt arbeitet, am Tag nach dem Spiel komplett frei.

    Dass man gegen einen Gegner dieser Güte nach zweimaligem Rückstand noch zu einem Unentschieden kam, das sieht Armin Veh auch in der Stärke seiner Mannschaft begründet. „Mein Team besitzt Perspektive, die Spieler sind mit großer Schnelligkeit ausgestattet“, erklärte der Fußball-Lehrer, warum er mit Risiko behafteten Offensivfußball spielen lässt. Veh kann damit auch seine Philosophie von schnellem Kurzpassspiel in die Tat umsetzen lassen.

    Ein glückliches Händchen bei der Kaderplanung

    Danach sah es nach dem Aufstieg im Sommer lange Zeit nicht aus. Denn gerade in der Abwehr fehlte es an Spielern, Innenverteidiger waren rar. Doch schon bei der Kaderplanung bewiesen Veh und Sportdirektor Bruno Hübner, 51, großen Sachverstand und ein glückliches Händchen. Der Verein wurde vor allen Dingen in der zweiten Liga fündig. Aus St. Pauli kam Abwehrchef Carlos Zambrano. Der von Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Brasilianer Anderson konnte gehalten werden, er zog einen Stammplatz am Riederwald der Ersatzbank beim Euro-League-Teilnehmer vor. Olivier Occean kam als Torjäger von der SpVgg Fürth, den japanischen Wirbelwind Takashi Inui lotsten Hübner und Veh vom VfL Bochum weg. Und im Tor verdrängte Kevin Trapp, der vom 1. FC Kaiserslautern nach Hessen wechselte, die Eintracht-Ikone Oka Nikolov.

    „Alles Spieler, die ich in der vergangenen Runde in der zweiten Liga gesehen habe und die mir dabei aufgefallen sind.“ Kein Wunder, dass nach diesem fantastischen Saisonstart bei Armin Veh der Gute- Laune-Pegel ziemlich hoch ist. Der erfahrene Fußball-Lehrer, der sich selbst schon mal als coolen Typ bezeichnet, gibt sich im Umgang mit den Medien sehr locker und ist immer wieder zu Scherzen aufgelegt. „Alles andere als die Meisterschaft wäre enttäuschend“, sagte er nach dem 4:0-Sieg seiner Mannschaft in Hoffenheim schelmisch lächelnd zu den Reportern, um aber schnell wieder zur Ernsthaftigkeit zurück- zukehren „Wir werden nicht überheblich, denn auch für uns werden wieder andere Tage kommen.“

    Gerüchte um Interesse der Bayern an Rode

    Angeblich wird auch die Konkurrenz ob des Frankfurter Höhenfluges schon nervös und hat auch die hochbegabten Eintracht-Talente wie Sebastian Jung, 22, und Sebastian Rode, 21, auf dem Wunschzettel. So wurde in den vergangenen Tagen aus München kolportiert, dass der FC Bayern Interesse an Rode besitzen soll. Veh gibt sich zunächst noch betont locker: „So etwas werden wir in nächster Zeit wohl noch öfters lesen müssen.“

    Der Trainer ist kein Träumer und kennt auch die finanziellen Möglichkeiten der Spitzenklubs und spricht in dieser Richtung Klartext: „Wenn mein Verein sich zu einem Verkauf von Rode oder Jung entschließen sollte, dann wäre das legitim. Nur würde ich diesen Weg nicht mitgehen“, stellt Veh im Gespräch mit dem Kicker klar.

    Vorerst keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung

    Seine persönliche Zukunft lässt der 51-Jährige, der 2007 mit dem VfB Stuttgart die deutsche Meisterschaft feierte, noch offen. Veh will noch abwarten und vorerst keine Gespräche über eine Verlängerung seines am Saisonende auslaufenden Vertrages führen.

    Am Sonntag (15.30 Uhr) hat die Eintracht wieder ein Heimspiel. Gegen den SC Freiburg. Veh gibt sich sehr zurückhaltend. „Wir sind Neuling. Ich sehe nicht, dass wir Favorit sind.“

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