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Sven-Göran Eriksson: Geile Sache, Sven!

Sven-Göran Eriksson

Geile Sache, Sven!

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    Daumen hoch für Sven Göran Eriksson. Der Schwede ist künftig beim TSV 1860 München tätig. Irgendeine Stelle im Trainerteam wird sich schon finden.
    Daumen hoch für Sven Göran Eriksson. Der Schwede ist künftig beim TSV 1860 München tätig. Irgendeine Stelle im Trainerteam wird sich schon finden. Foto: afp

    Mittlerweile wird Sven-Göran Eriksson auch in Deutschland verspottet. Seinen Spitznamen "Geiler Sven" hat er weg, seit er sich in seiner Zeit beim englischen Fußballverband mit der ein oder anderen Dame zu viel eingelassen hat. Aber ist nicht auch beispielsweise Franz Beckenbauer manch brüchige Liaison eingegangen? Der Kaiser muss sich keines Spitznamen erwehren. Was zum einen an Beckenbauers Ausstrahlung liegt und zum anderen an einer Reiher von Fehlentscheidungen, die Eriksson während und nach seiner Zeit als englischer Nationaltrainer fällte.

    Erikssons Anfangsphase war sensationell

    Dabei sollte er eine Ära prägen. Er wollte seine bis dato herausragende Karriere mit dem ersten Titel für den englischen Verband seit 1966 krönen. Es kam anders, begann aber sensationell. In der WM-Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Japan und Sükorea kam es in München zum Duell Deutschland gegen England. Eriksson hatte kurz zuvor die englische Mannschaft übernommen. Eine englische Mannschaft, die das Team von Rudi Völler demütigte, es mit 5:1 im Münchner Olympiastadion besiegte. Es war ein grandioser Anfang  für Sven-Göran Eriksson in England - und war siogleichd e Höhepunkt seiner Schaffenszeit als Nationaltrainer. Ehe sein Engagement 2006 endete schied er bei zwei Weltmeisterschaften und einer EM im Viertelfinale aus. Er ließ sich von einem als Scheich verkleideten Journalisten aufs Glatteis führen und ließ sich zu einem vermeintlichen Engagement bei Aston Villa überreden.

    Eriksson: Als Fußballer mäßig talentiert

    Das ist TSV 1860 München

    Der Turn- und Sportverein München von 1860 e. V. wurde am 17. Mai 1860 gegründet. Die Fußball-Abteilung wurde am 25. April 1899 gegründet.

    Neben der Fußballabteilung bietet der Verein: Basketball, Bergsport, Boxen, Golf, Kegeln, Leichtathletik, Radsport, Ringen, Rollsport, Ski, Tennis, Turnen, und Wassersport.

    Der Verein hat 19.950 Mitglieder (Stand Juli 2013) und 451 Fanclubs (Stand 1. Juli 2011).

    1963 war der Verein Mitbegründer der Fußball-Bundesliga. 1964 konnte der DFB-Pokal gewonnen werden. 1966 holten die Münchner die Deutsche Meisterschaft mit dem legendären jugoslawisch-serbischen Torwart "Radi" Radenković. Dies war der letzte Titel der 60er.

    Legenden: Unter Trainer Werner Lorant stieg der Verein von 1992 bis 1994 von der dritten Liga in die Bundesliga auf.

    2004 stieg der Verein wieder in die 2. Bundesliga ab und kehrte aus dem Olympiastadion in die ehemalige Spielstätte im Grünwalder Stadion zurück. Seit 2005 spielt der Verein in der Allianz-Arena. In der Saison 2012/2013 besuchten im Schnitt 22.625 Zuschauer bei Ligaspielen das Stadion.

    Unter Präsident Dieter Schneider konnte im Frühjahr 2011 die drohende Insolvenz durch Teilverzichtserklärungen und den Einstieg des jordanischen Investors Hasan Ismaik abgewendet werden.

    Der große Lokalrivale des TSV 1860 ist Bayern München. In der Bundesliga konnte der Verein acht Mal gegen die Bayern gewinnen. Es gab 21 Niederlagen und sieben Unentschieden.

    1958 plante der 13-jährige Franz Beckenbauer den Wechsel zum TSV 1860 München. Als er jedoch während eines Spiels mit einem Löwen-Spieler aneinandergeriet und dieser ihm eine Ohrfeige gab, änderte Beckenbauer seine Pläne und wechselte zum FC Bayern.

    Der Stern Erikssons begann zu sinken. Allerdings aus einer beträchtlichen Höhe. Der 1948 in Tosby/Schweden geborene Eriksson schaffte es vom mäßigen Fußballer zum europäischen Titelhamster. Nachdem seine kaum beachtenswerte Karriere als Zweitliga-Rechtsverteidiger im Alter von 27 Jahren wegen einer Knieverletzung endete, wurde er schnell Trainer. Und fand auf der Bank seine Erfüllung. Im Alter von 30 Jahren führte er den Drittligisten Degerfors IF zurück in die zweite Liga. Das Wirken des jungen Trainers blieb auch den Traditionsclubs nicht verborgen. Und da der IFK Göteborg zu jener Zeit zwar jede Menge Tradition, allerdings kein Geld hatte, verpflichtete man kurzerhand diesen jungen Trainer. Eriksson hatte mittlerweile den Lehrerberuf an den Nagel gehängt.

    Von 1979 bis 1982 betreute Eriksson das schwedische Team und holte mit ihm sensationeller Weise 1982 den Uefa-Cup durch einen 3:0-Sieg im Endspiel beim Hamburger SV. Es war Erikssons Sprungbrett auf die große Bühne.

    Titel in Portugal und Italien

    In den folgenden Jahren betreute er Benfica Lissabon (82-84), AS Rom (84-87), den AC Florenz ( 87-89), erneut Benfica Lissabon (89-92), Sampdoria Genua (1994) und Lazio Rom (1997-2001). Der Schwede gewann in Portugal mehrfach die Meisteschaft und war auch im Pokal erfolgreich. In Italien war er ebenso im Pokal siegreich. Außerdem gelang es ihm mit Benfica sowohl ins Uefa-Cup- als auch ins Landesmeisterfinale einzuziehen. Sein größter Erfolg aber war der Gewinn der italienischen Meisterschaft mit Lazio Rom. Nach dem Titel 1974 war es erst der zweite Scudetto für die Römer. Nebenbei gewann er noch den Pokal der Pokalsieger. Er war auf dem Höhepunkt.

    Dann folgte die Zeit als englischer Nationaltrainer.

    Zuletzt verlor sich Eriksson in mäßig interessanten Engagements

    Im Anschluss tingelte Eriksson durch Dörfer und Länder. Heuerte in der vierten englischen Liga an, trainierte kurzfristig die Elfenbeinküste und war zuletzt beim thailändischen Erstligisten BEC Tero Sasana tätig. Irgendwann machte er bei einem Poloturnier die Bekanntschaft des jordanischen Multimillionärs Hasan Ismaik. Wie trefflich, dass dieser als Investor beim TSV 1860 München zumindest ein Mitspracherecht bei dem vor sich hindümpelnden Zweitligisten hat. Ismaik versuchte Eriksson bereits im Winter 2012 als Trainer zu installieren, scheiterte aber an der Gegenwehr des Präsidiums. Nun, nachdem der Geldhahn zugedreht werden sollte, kommt Eriksson doch noch. In welcher Funktion genau? Man wird sich einigen. In welcher Sprache? Man wird sehen. Eriksson spricht zwar schwedisch, spanisch, portugiesisch, italienisch und englisch. Deutsch gehört allerdings nicht dazu.

    Eine Konstellation, die verspricht, interessant zu werden. Geile Sache, Sven! (time)

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