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FC Bayern: Zweite Niederlage: Mainz vermasselt die Rückkehr von Uli Hoeneß

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Zweite Niederlage: Mainz vermasselt die Rückkehr von Uli Hoeneß

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    Da half auch das Bangen von Uli Hoeneß und Ehefrau Susi nichts. Der FC Bayern verlor das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 überraschend mit 1:2.
    Da half auch das Bangen von Uli Hoeneß und Ehefrau Susi nichts. Der FC Bayern verlor das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 überraschend mit 1:2. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Neben vielem anderen hat Uli Hoeneß in den vergangen 21 Monaten auch 57 Bundesligaspiele des FC Bayern verpasst. Diese Negativserie ging gestern Abend zu Ende. Der 64-Jährige, der seit Wochenbeginn wieder ein freier Mann ist, wenn auch einer auf Bewährung, feierte sein Stadion-Comeback. Die schnelle Rückkehr an den zentralen Ort des FC-Bayern-Geschehens darf als Hinweis darauf verstanden werden, dass die ehemalige Leitfigur des Klubs bald wieder an die Schaltstellen zurückkehren wird.

    Wer gedacht hatte, Hoeneß werde sich erst einmal langsam in die Öffentlichkeit hinein tasten, konnte bereits das erste Bild-Interview lesen, in dem er von seiner Haftzeit erzählte. Wie er morgens um fünf Uhr aufstand, um rechtzeitig zur Arbeit in die Säbener Straße zu kommen, wo er als Freigänger in der Jugendabteilung des FC Bayern eingesetzt war. Abends ging es wieder zurück in die Justizvollzugsanstalt.

    "Die Stunden an der Säbener Straße waren natürlich angenehm. Was anderes als im Gefängnis", räumte er im Interview ein. Trotzdem sei das alles nicht so einfach zu verarbeiten. "Ich möchte jetzt meine Ruhe", wünscht er sich für die kommenden Wochen. Im Sommer will er er über seine Zukunft entscheiden.

    Das Ergebnis wird voraussichtlich sein, dass Hoeneß zur Jahreshauptversammlung im November wieder für das Präsidentenamt kandidiert. Erst einmal aber möchte er nur Fußball genießen. Bislang war ihm das verboten. Hoeneß: "Ich dufte nur zum Basketball, da auch nur in eine der hinteren Reihen."

    In der Allianz-Arena ist ihm ein erstklassiger Platz sicher. In Hemd und Pullover saß er am Mittwochabend neben seiner Frau Susi, die ihn ins Stadion chauffiert hatte, auf dem angestammten Oberrang. Was er von dort zu sehen bekam, kann ihm nicht gefallen haben: Seine Bayern verloren gegen Mainz überraschend 1:2 (0:1).

    Lahm und Alonso durften pausieren

    Es war die Spitzen-Begegnung des 24. Spieltages – der Erste gegen den Überraschungs-Fünften. Pep Guardiola hatte erstmals wieder Medhi Benatia und Franck Ribery in die Startformation berufen. Für den Franzosen war es seit acht Monaten der erste Einsatz von Beginn an. Philipp Lahm und Xabi Alonso dagegen pausierten.

    "Ein Mainz-Spiel" hatte sich Gästetrainer Martin Schmidt gewünscht. Eines also, in dem seine Mannschaft ihre Aggressivität und Tempo-Konter ausspielt, zudem die Bayern an ihre körperlichen Grenzen treibt. Entsprechend forsch traten die Rheinhessen auf. Bot sich die Gelegenheit, attackierten sie den Rekordmeister schon in dessen Spielhälfte.

    Neutrale Beobachter unter den 75 000 in der Allianz erfreut solcher Gäste-Mut. In der Regel nämlich graben sich die Auswärtigen am eigenen Strafraum ein. Bei aller Mainzer Courage – es waren doch die Roten, die das Spiel beherrschten. Als Arturo Vidal aus 16 Metern den Ball volley und stramm aufs Mainzer Gehäuse beförderte, verhinderte Torhüter Karius mit glänzender Reaktion den Rückstand. Eine weitere, ausgezeichnete Münchner Gelegenheit stocherten die Gäste im Kollektiv von der Torlinie.

    Es folgte eine erste Kostprobe des Mainzer Spiels. Ein flott vorgetragener Konter, den Jairo mit dem 1:0 (25.) abschloss. Die Münchner versuchten die Partie wieder in den Griff zu bekommen. Die hervorragend organisierten Mainzer blieben bei ihrer Strategie der defensiven Ordnung mit gelegentlichen Nadelstichen. Einen davon setzte Clemens, der die große Chance zum 2:0 jedoch kläglich vergab.

    Coman bleibt wirkungslos

    Den Münchnern blieben vergleichbare Möglichkeiten lange verwehrt, weil Ribery sich zwar mühte, aber noch lange nicht der alte ist und Coman auf der gegenüberliegenden Seite wirkungslos blieb. Mit Müller für den jungen Franzosen und Costa für den unauffälligen Thiago erhöhten die Roten den Druck auf jenes bekannte Niveau unter dem irgendwann jede Gäste-Elf einknickt.

    Nach 64 Minuten war es passiert. Robben, des ewigen Kurzpassspiels überdrüssig, glich mit einem beherzten 20-Meter-Schuss aus – Auftakt eines furiosen Münchner Powerplays. Aber die Mainzer verteidigten leidenschaftlich und brachten immer wieder ein langes Bein in den roten Wirbel.

    Als alles bereits mit einer Punkteteilung rechnete, waren es nicht die Bayern, sondern der Tabellenfünfte, der zum 2:1 traf. Der eingewechselte Cordoba schloss einen Konter mit dem Mainzer Siegtor ab.

    Damit ist der Vorsprung des Tabellenführers vor Dortmund auf fünf Punkte geschmolzen. Am Samstagabend könnten es nur noch zwei Zähler sein. Dann nämlich müssen Robben & Co. zum Gipfeltreffen nach Westfalen. Uli Hoeneß hatte sich den Abend anders vorgestellt.

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