Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Champions League: Die Einzelkritik: Weiter, immer weiter

Champions League

Die Einzelkritik: Weiter, immer weiter

    • |
    Arjen Robben war mit seinem Treffer zum 2:1 der Matchwinner im Champions-League-Finale.
    Arjen Robben war mit seinem Treffer zum 2:1 der Matchwinner im Champions-League-Finale. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Manuel Neuer: Freute sich sichtlich über die anfängliche bajuwarische Nervosität. Konnte so erstmals in dieser Saison zeigen, dass er nicht nur ein mitspielender Torwart ist, sondern sich auch auf seine Kernkompetenz versteht: Das Verriegeln des Tores. Tauchte, faustete, spagatete und verhinderte so die frühe Dortmunder Führung.

    Philipp Lahm: Erhielt in der Person von Kevin Großkreutz ursprünglich die am einfachsten scheinende Aufgabe. Machte sie sich selbst durch anfängliche Fahrigkeiten unnötig schwer. Initiierte nach dem Ausgleich kapitinesk die Münchner Offensivbemühungen.

    Jerome Boateng: Erhielt erwartungsgemäß den Vorzug vor Daniel van Buyten. Leistete sich genauso erwartungsgemäß einige Schläfrigkeiten. Immerhin Neuer war ihm dafür dankbar.

    Dante: Suchte sein Glück gegen das Dortmunder Pressing in weiten Bällen. Fand es dort aber nicht. Brachte die Dortmunder durch ein jeromeskes Foul wieder zurück ins Spiel und hatte dabei Glück, nicht vom Platz zu fliegen.

    David Alaba: Suchte Halt bei Franck Ribéry. Fand ihn nicht. Blickte den Schnellzug-Angriffen der Dortmunder anfangs verwirrt entgegen. Steigerte sich dann. Wird nun mit Sicherheit wieder Österreichs Fußballer des Jahres.

    Javi Martinez: Imposante Leistung des Spaniers. War die Säule, an dem sich der Rest nach der verkorksten Anfangsphase aufrichten konnte. Ist wohl das größte Puzzleteil gewesen, dass den Münchnern zum Champions-League-Triumph gefehlt hat. Wird aber wohl trotzdem nicht Spaniens Fußballer des Jahres.

    Bastian Schweinsteiger: Brauchte lange, ehe er dem Spiel seiner Mannschaft förderlich zuarbeitete. Überraschte davor durch schlampige Fehlpässe. Könnte trotzdem Deutschlands Fußballer des Jahres werden.

    Arjen Robben: Bringt sich wahrscheinlich mit Hörbüchern von Oliver Kahn in Stimmung. "Immer weiter" in der Dauerschleife. Sensiblere Gemüter hätten nach den ersten vergebenen Torchancen das Spiel an sich vorbeilaufen lassen. Robben entschied es. Ach ja, "ausgerechnet" Robben natürlich. Hollands Fußballer des Jahres?

    Thomas Müller: Gespensterte wie eh und je übers Spielfeld. Ließ sich diesmal lange damit Zeit, wirklich erschaudernd einzugreifen. Erschreckte dann den kompletten bajuwarischen Anhang, als er Robben den Ball auflegte, statt ihn ins leere Tor zu schieben. Subotic klärte. Müller müllerte einfach weiter.

    Franck Ribéry: Kann sich bei Schiedsrichter Nicola Rizzoli bedanken, dass er noch ein ernsthafter Kandidate auf den Titel "Frankreichs Fußballer des Jahres" ist. Schob Lewandowski den Ellbogen ins Gesicht. Danach lief das Spiel der Münchner besser. Ribérys nicht wirklich. War trotzdem an beiden Toren beteiligt.

    Mario Mandzukic: Rieb sich wieder mal auf. Tauchte im offensiven Kerngeschäft nur zwei Mal auf. Traf ein Mal die Latte, das andere Mal ins Tor. Wird wohl nächster Fußballer des Jahres in Kroatien.

    Pisczek entnervt Ribery

    Roman Weidenfeller: Hatte 20 Minuten länger Zeit als Neuer, die beeindruckende Atmosphäre zu genießen. War dann nicht minder gefordert. Reagierte ebenso prächtig.

    Lukasz Pisczek: Hatte den größten Anteil daran, dass sich Ribéry genervt dem Wrestling zuwandte. Neben Lahm der am unangehmste zu bespielende Außenverteidiger der Liga, ach was, Europas.

    Neven Subotic: Nicht so elegant wie Hummels. Dafür kantig wie eine Gebirgskette. Klärte spektakulär vor dem einschussbereiten Robben.

    Mats Hummels: Gönnte Robben eine exquisite Möglichkeit, als kurz der Geist von Boateng von ihm Besitz ergriff und Hummels die räumliche Wahrnehmung stiebizte. Trotzdem noch zweitbester Innenverteidiger auf dem Platz. Hinter Subotic.

    Marcel Schmelzer: War lange Zeit der persönliche Angstgegner von Robben. Ist es seit Robbens Tor im Pokal-Viertelfinale nicht mehr. War hauptverantwortlich, dass der Niederländer so oft zum Abschluss kam und hob zudem beim 1:0 das Abseits auf.

    Sven Bender: War anfangs in der Defensive kaum gefordert. Entschloss sich daraufhin, sein Tätigkeitsfeld weiter nach vorne zu verlagern. Ließ sogar Neuer fliegen. Rückte mit zunehmender Spieldauer und Druck der Münchner wieder weiter nach hinten. Schaffte es nicht durchgehend, das Zentrum dicht zu halten. Aber wer schafft das schon gegen diese Münchner.

    Ilkay Gündogan: Trat etwas überraschend zum Elfmeter an, nachdem Lewandowski in der Liga zuletzt an Neuer scheiterte. Verwandelte sicher. Ansonsten emsig wie eh und je und mit niedrigerer Fehlerquote als sein Münchner Pendant Schweinsteiger.

    Jakub Blasczykowski: Sorgte für nachdrücklichen Eindruck bei Alaba. Vergab aber auch die große Chance zur Dortmunder Führung. Wird deshalb wohl nicht Polens Fußballer des Jahres.

    Marco Reus: Zeigte, was er in einem Jahr unter Jürgen Klopp gelernt hat. Unterband das übliche Münchner Aufbauspiel und war Fixpunkt in der Offensive. Holte den Elfmeter zum Ausgleich heraus.

    Kevin Großkreutz: Ohne große Aktionen, zwang Philipp Lahm aber in die Defensive. Ist schon lange niemandem mehr geglückt.

    Robert Lewandowski: Zeigte mehrmals, warum die Bayern ihn haben wollen. Konnte aber keinen zählbaren Profit aus seinen Fähigkeiten und Münchner Nachlässigkeiten schlagen. Wird trotzdem Polens Fußballer des Jahres.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden