Am Montag ist es endlich soweit. Der Heilsbringer kommt nach München! Angesichts der jüngsten Erfolge des FC Bayern ist zwar nicht ganz klar, welches Heil er eigentlich noch bringen soll - dem enormen öffentlichen Interesse tut das allerdings keinen Abbruch. Rund fünf Monate nachdem die Münchner mit der offiziellen Bekanntgabe der Verpflichtung von Pep Guardiola die Fußballwelt in Aufruhr versetzt haben, tritt er nun also seinen Dienst an.
Aufregung um Guardiola ist rekordverdächtig
Rekordverdächtig ist dabei nicht nur die Titelbilanz von Guardiolas Amtszeit in Barcelona, die ihn zum begehrtesten Vereinstrainer der Welt gemacht hat, sondern mindestens genauso rekordverdächtig ist der Hype, der um seinen Dienstantritt gemacht wird. Der Bezahlsender Sky berichtet auf seinem Nachrichtenkanal Sky Sport News HD ab 9 Uhr ununterbrochen, unter anderem mit Reportagen aus München und aus der spanischen Heimat des Wundertrainers. Gleich zwei Reporter sind in der Allianz Arena live vor Ort, um jede noch so kleine Regung Guardiolas zu registrieren und zu interpretieren.
Auch Sport1 überträgt die Antrittspressekonferenz um 12 Uhr live und in voller Länge. Beide Sender können zudem auf die Expertise ihres jeweiligen Studiogastes zurückgreifen. Die Autoren Daniel Martinez und Dino Reisner, die pünktlich zum Amtsantritt des Startrainers mit einem Buch auf den Markt kommen, in dem sie erklären wollen, weshalb der Mann aus der Nähe von Barcelona so erfolgreich wurde, wie er ist, werden je einem der Sender Rede und Antwort stehen.
Jede Regung Guardiolas wird registriert
Ob Guardiola auf der Pressekonferenz , die stattfindet, ehe er auch nur einmal mit der Mannschaft trainiert hat, schon Erhellendes zu Taktik, Aufstellung und Spielsystem berichten kann, ist fraglich. Viel interessanter wird aber ohnehin sein, ob er die Fragen auf Deutsch beantwortet, welche Klamotten er trägt, ob seine Körpersprache auf Nervosität hindeutet und wie er auf die enorme Erwartungshaltung reagiert. Schließlich trifft hier der "beste Trainer der Welt" (Sky) auf die "beste Mannschaft der Welt" (Jupp Heynckes).
Große Resonanz im Ausland
Erstmals dürfte also die Vorstellung eines neuen Bayern-Trainers weit über die Grenzen Deutschlands wahrgenommen werden. Auch in England, wo angeblich mehrere Vereine wie Chelsea und Manchester City den Spanier verpflichten wollten, dürfte die Resonanz groß sein. Und in seinem Heimatland wird ohnehin jeder Auftritt Guardiolas aufmerksam verfolgt. Die spanische Fußballprominenz ist überzeugt, dass Trainer und Verein zusammenpassen: "Jetzt kommen ein großartiger Trainer und ein großartiges Team zusammen. Das wird ein sehr komplizierter Gegner für jede Mannschaft", sagte beispielsweise David Villa, der in Barcelona unter Guardiola aktiv war. Auch Vicente del Bosque, Welt- und Europameister mit der "Furia Roja", hält seinen Kollegen für einen "sehr guten Trainer mit vielen guten Fähigkeiten."
Guardiola muss zwei Aufgaben angehen
Auch wenn die Aufmerksamkeit im In- und Ausland enorm ist - wichtiger als die Pressekonferenz dürfte für Pep Guardiola der Mittwoch sein, wenn er erstmals mit der Mannschaft arbeiten wird. Beim öffentlichen Training in der Allianz Arena hat er das erste Mal wirklich Gelegenheit seine zwei wohl größten Aufgaben anzugehen: die Vorschusslorbeeren zu bestätigen und in die Fußstapfen von Jupp Heynckes zu treten - denn die dürften mindestens so groß sein, wie der mediale Hype um den spanischen Startrainer. shf