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Pokal-Pleite: FC Bayern spielt nur noch die zweite Geige

Pokal-Pleite

FC Bayern spielt nur noch die zweite Geige

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    Manuel Neuer flucht und scheint gleichzeitig den Fußball-Gott anzuflehen. Der Bayern-Keeper bekam bei der 2:5-Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund fünf Treffer eingeschenkt.
    Manuel Neuer flucht und scheint gleichzeitig den Fußball-Gott anzuflehen. Der Bayern-Keeper bekam bei der 2:5-Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund fünf Treffer eingeschenkt. Foto: dpa

    Wer noch Zweifel daran hatte, dass Dortmund die Bayern als Nummer eins in Deutschland abgelöst hat, ist sie am Samstag losgeworden. Zu klar, zu deutlich hatte der amtierende Meister gegen den Rekordmeister im Finale um den DFB-Pokal gewonnen. Dieser Triumph war der letzte Beleg dafür, dass sich die erfolgsverwöhnten Münchner vorerst damit abfinden müssen, national nur noch die zweite Geige zu spielen.

    Mit einem Punkterekord beendeten die Dortmunder die Bundesliga-Saison und verteidigten ihren Titel souverän. Erstmals in der 103-jährigen Geschichte des Vereins holten die Schwarz-Gelben das Double. Fünfmal in Folge haben sie nun schon gegen die Bayern gewonnen.

    Dortmund sind "La Bestia Biene Maja" des FC Bayern

    Das alles sind mehr als nur Nadelstiche ins Selbstverständnis des FC Bayern. Eine Münchner Boulevard-Zeitung hatte Borussia Dortmund im Vorfeld des Pokalfinales als „La Bestia Biene Maja“ bezeichnet, was im Nachhinein wohl als Kompliment gewertet werden muss.

    Hintergrund ist, dass der FC Bayern in Spanien ehrfürchtig „La Bestia negra“ genannt wird. Ein Ehrentitel, der nach dem Sieg gegen Real Madrid in der Champions League mit neuem Leben erfüllt wurde. Immer wieder hatte es in den vergangenen Jahrzehnten Versuche gegeben, die Bundesliga-Vorherrschaft der schwarzen Bestie zu brechen. Egal aber ob Bremen, Stuttgart, Leverkusen oder auch Dortmund – bislang scheiterten alle. Auf Dauer hatte kein Verein die finanzielle Stärke und die Qualität im Management, den Bayern Paroli zu bieten.

    Klopps Fähigkeiten sind außergewöhnlich

    Dortmund hatte sich seine Erfolge Anfang der 2000er Jahre auf Pump finanziert und stand 2008 vor dem Ruin. Nur ein strikter Sparkurs rettete den Verein. Parallel dazu betrieb Manager Michael Zorc eine clevere Personalpolitik und vor allem fand er den richtigen Trainer. Jürgen Klopp ist das Gesicht des Aufschwungs. Seine Energie und seine Fähigkeiten, junge Spieler zu entdecken und weiterzuentwickeln, sind außergewöhnlich.

    Er hat eine Mannschaft geformt, die selbst so prominente Abgänge wie den von Nuri Sahin in der vergangenen Saison scheinbar mühelos verkraftete. Dazu kommt, dass durch die jüngsten Erfolge inzwischen auch die finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind, den Bayern im Wettbieten um Spieler die Stirn zu bieten. Gladbachs Marco Reus hatte ein Angebot aus München, entschied sich aber für das aus Dortmund. Noch vor zwei Jahren wäre das undenkbar gewesen. All das deutet darauf hin, dass der Aufschwung des Klubs aus dem Ruhrpott keine Eintagsfliege ist.

    Konzentration gilt der Champions League

    Die Bayern wären aber nicht die Bayern, würden sie sich mit diesem Status quo abfinden. Noch herrscht Stille an der Säbener Straße, die volle Konzentration gilt dem Champions-League-Finale. Danach aber wird der Rekordmeister alles unternehmen, Dortmund vom Bundesliga-Thron zu drängen. Für solche Missionen haben sie in München einen Spezialisten, der es bislang noch immer geschafft hat: Uli Hoeneß, Leiter der Abteilung Attacke.

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