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FC Bayern: Champions-League-Auslosung: Bloß nicht Barcelona

FC Bayern

Champions-League-Auslosung: Bloß nicht Barcelona

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    Als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender ist Uli Hoeneß der erste Repräsentant des FC Bayern. Vielmehr noch aber ist er sein glühendster Anhänger. Als solcher reagiert der 61-Jährige auf Enttäuschung wie jeder ordentliche Fußball-Stammtisch: Er lässt Dampf ab, dass den Spielern Hören und Sehen vergeht.

    Dabei haben die Bayern Mittwochabend lediglich ihr Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Arsenal 0:2 (0:1) verloren, was bei großzügiger Betrachtung nur ein statistischer Wert ist, weil die Münchner das Hinspiel 3:1 gewonnen hatten und damit in der Summe im Viertelfinale stehen.

    FC  Bayern: Zu entspannt gegen Arsenal

    Champions League: Die Viertelfinalisten

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    Weil der FC Bayern allerdings schon zuvor in der Bundesliga nur zu mühsamen 1:0- und 3:2-Siegen in Hoffenheim und gegen Düsseldorf gekommen war, verspürte Hoeneß nicht die geringste Lust, großzügig zu sein. „Wir spielen seit drei Wochen einen schönen Dreck“, fasste der erste Bayern-Fan der Republik die jüngste Vergangenheit zusammen. Hoeneß wusste dabei weitere Bayern-Granden an seiner Seite. „So kann man nicht Fußball spielen“, begrantelte Franz Beckenbauer die Heimpleite. Karl-Heinz Rummenigge empfahl der Mannschaft, „wieder mit größerer Demut“ an ihre Aufgabe heranzugehen. Was der Vorstandsboss meinte, war die entspannte Art, in der die Münchner angetreten waren. Der Tabellenfünfte der Premier League war schon in der dritten Minute durch Giroud in Führung gegangen. Damit legte Arsenal offen, was Rummenigge hinterher mit „fehlender Struktur im Spiel“ kritisierte. Der 57-Jährige vermisste den gesperrten Schweinsteiger und Ribéry, der wegen seiner Bänderdehnung möglicherweise auch gegen Leverkusen verletzt fehlen wird.

    Während Robben als Ribéry-Vertreter eine engagierte Partie lieferte, enttäuschte Martinez in der Schweinsteiger-Rolle. Der 40-Millionen-Mann handelte sich zudem die dritte Gelbe Karte ein und wird damit im ersten Viertelfinalspiel Anfang April fehlen.

    Bayern nicht so schlecht wie Hoeneß sagt

    Trotzdem waren die Münchner besser, als der Nachruf ihrer Chefs vermuten lässt. Von der vierten bis zur 86. Minute hatten sie die Partie bestimmt. Ohne zu glänzen zwar, aber mit etlichen Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden. Stattdessen köpfte Koscielny das 2:0 für Arsenal. Damit stand Beckenbauers Urteil fest: „Wenn sie so weiterspielen, sind sie in der nächsten Runde draußen, egal gegen wen.“ Nun neigt der Kaiser bekanntlich zu radikalen Urteilen, an die sich keiner mehr erinnert, wenn später das Gegenteil davon eintritt. Was dagegen nicht zu widerlegen ist: Die Münchner Defensive hat an Stabilität verloren – vier Gegentreffer in zwei Spielen nach zuvor nur acht in 24 Bundesliga-Partien. Auch der bislang so furiosen Offensive, mit 18 Treffern die erfolgreichste der Königsklasse, ist nicht mehr blind zu vertrauen. Mandzukic war am Mittwoch nicht zu sehen, dem eingewechselten Gomez fehlte die Zeit, es besser zu machen, und Robben vergab seine Chancen. Damit blieb der Rekordmeister im 37. Pflichtspiel erstmals ohne Tor. Also einigten sich die Beteiligten darauf, das Gute im Schlechten zu sehen. Der Dank ging indirekt an den FC Arsenal für „den Warnschuss zur richtigen Zeit“ (Rummenigge). Dabei war der Auftritt der Engländer bescheidener, als es das Ergebnis vermuten lässt. Die Mannschaft von Arsene Wenger spielt schnörkellos, was ihr wenig hilft, wenn der Gegner geordnet steht.

    Als Glücksgriff hat sich der Wechsel im Tor erwiesen. Lukasz Fabianski, der seinen polnischen Landsmann Wojciech Szczesny abgelöst hatte, bestand in seinem ersten Pflichtspiel für die Gunners jede Herausforderung, was den Münchnern sichtbar auf die Nerven ging.„Wir müssen jetzt schauen, dass wir wieder in die Spur zurückfinden“, sagte Thomas Müller. Am besten schon samstags in Leverkusen. Noch eine Niederlage und Deutschland leidet wieder unter einer Bayern-Krise.

    Auslosung: Bitte nicht Barcelona

    Für die Viertelfinal-Auslosung heute Mittag (12 Uhr) in Nyon sind das spanische Trio FC Barcelona, Real Madrid und FC Málaga sowie Galatasaray Istanbul, Paris St. Germain und Juventus Turin im Angebot. Philipp Lahm wünscht sich jede Mannschaft, nur nicht den FC Barcelona. „Barça ist der Topfavorit“, glaubt Lahm nach dem 4:0-Sieg der Katalanen gegen Inter Mailand, dem eine 0:2-Niederlage vorausgegangen war. Auch ein Warnschuss zur richtigen Zeit.

    Und das Hoeneß-Traumlos? „Mir ist wurscht, gegen wen wir spielen“, beschied er den Journalisten. „Wenn wir gut spielen, können wir jeden schlagen, wenn wir so spielen wie gegen Arsenal, verlieren wir gegen jeden.“ Eine Begründung, die jedem Fußball-Stammtisch würdig ist.

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