Die wollen doch alle nur spielen. Wäre schön, aber im Fußball geht das leider nicht. Elf Spieler stehen während einer Partie auf dem Rasen und laut Reglement dürfen sieben auf die Ersatzbank. Das kann in einem Profikader schon mal für Verstimmung sorgen. Gerade bei sogenannten "Härtefällen", also Spielern, die bisher nicht den Sprung ins Team geschafft haben. Auch der FC Augsburg ist auf jeder Position mindestens doppelt besetzt.
In den Internet-Foren wird deshalb heftig spekuliert, wen Trainer Markus Weinzierl am Samstag (15.30 Uhr) zum Rückrundenstart bei Hertha BSC wohl auflaufen lässt. Und auf welchen Positionen sich ein Konkurrenzkampf entwickeln könnte. Unsere Redaktion spekuliert mit.
Torhüter
Es kann nur einen geben: Marwin Hitz war beim FCA der überragende Mann in der Vorrunde. Der Schweizer ist in einer grandiosen Verfassung. Und wenn gar nichts anderes mehr hilft, dann greift er wie in Köln auch mal zu nicht ganz legalen Mitteln. Mit Alexander Manninger hat der Klub noch einen zuverlässigen zweiten Keeper auf der Bank.
Rechter Verteidiger
Paul Verhaegh – Wer sonst? Die Konkurrenz des Kapitäns steht nur auf dem Papier. Für alle (Verletzungs-)Fälle wurde Daniel Opare als Back-up auf dieser Position vom FC Porto II verpflichtet. Doch der ist noch meilenweit von einem festen Kaderplatz entfernt. Bei einer Verletzung von „Paule“ würde dann eher Allrounder Markus Feulner den Vorzug bekommen. Raphael Framberger wird erst nach seiner Verletzung (Kreuzbandriss) wieder einmal ein Kandidat.
Rechter Innenverteidiger
Eine sehr interessante Position. Wenn Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Wadenbeinbruch) wieder fit ist, gibt es einen Dreier-Konkurrenzkampf auf hohem Niveau. Neuzugang Jeffrey Gouweleeuw ist einer, dem man schnell den Sprung in die erste Elf zutrauen könnte. In Berlin hat aber wohl noch der Südkoreaner Jeong-Ho Hong leichte Vorteile.
Linker Innenverteidiger
An Ragnar Klavan gibt es nichts zu rütteln. Der Este war auch in der Vorbereitung im spanischen Estepona sehr präsent. Wenn alle Stricke reißen, steht mit Christoph Janker ein weiterer ordentlicher Abwehrspieler bereit.
Linker Verteidiger
Philipp Max oder Konstantinos Stafylidis? Max fehlte zwar im letzten Testspiel gegen Basel wegen einer Magen-Darm-Erkrankung, jetzt ist er aber wieder fit. Für ihn spricht, dass er sich zuletzt vor der Winterpause unglaublich gesteigert hat. Außerdem sitzt er heute bei der turnusmäßigen Pressekonferenz neben Weinzierl und beantwortet dort die Fragen der Presse. Das könnte zumindest ein Indiz dafür sein, dass Max leichte Vorteile hat.
Defensives Mittelfeld
Beim FCA spricht man dabei auch von der „Doppelsechs“ oder von den „Staubsaugern“. Neben der Position des bisher unumstrittenen Daniel Baier kommen mehrere Lösungen in Betracht. Markus Feulner könnte ebenso wie Jan Moravek neben Baier spielen. Gegen Moravek spricht zunächst, dass er nach seinem Kreuzbandriss immer noch langsam aufgebaut wird. Im Prinzip wird die Lösung deshalb wohl Dominik Kohr heißen. Er spielte auch in beiden Testspielen in Spanien neben Baier und kickte vor allem im Test gegen Dresden überragend.
Zentrales/offensives Mittelfeld
Weinzierl hat da interessante Alternativen. Halil Altintop ist allmählich wieder im Kommen, Jan Moravek sogar noch einen Schritt weiter. Piotr Trochowski hat sich vor allem in den Europapokalspielen aufgedrängt. Auch Markus Feulner ist auf dieser Position immer eine Option. Ein Einsatz von Ja-Cheol Koo, der wegen einer Muskelverletzung fast die ganze Vorbereitung fehlte, käme sicher zu früh. Dann wäre da noch Dong-Won Ji. Der Südkoreaner spielte auf dieser Position 83 Minuten gegen Basel. Er dürfte der Favorit für die Startelf in Berlin sein.
Außenpositionen
Tobias Werner kommt nach seiner Schambeinentzündung auf Linksaußen noch nicht infrage. Der Brasilianer Caiuby hat vor der Winterpause schon durch seine Leistungen überzeugt. Er wird wohl in Berlin dieses Feld weiterhin beackern. Aber mit welcher Variante spielt Weinzierl rechts? Raúl Bobadilla könnte das durchaus. Er wurde ja von Weinzierl schon mehrfach vom Stürmer zum Rechtsaußen umfunktioniert. Aber warum sollte Weinzierl das System ändern, das zuletzt prächtig funktioniert hat. Zuletzt war Alexander Esswein auf dieser Position im Einsatz, er dürfte auch in Berlin dort spielen.
Mittelstürmer
Viva Argentina! Der Steak-Liebhaber Bobadilla verputzt ja gern seine Gegenspieler. Er ist auf alle Fälle gesetzt. Nikola Djurdjic, Tim Matavz oder Neuzugang Albian Ajeti müssen sich hinten anstellen. Shawn Parker befindet sich noch im Aufbautraining.
Doch nun genug spekuliert: Denn wer in Berlin tatsächlich spielt, weiß nur Markus Weinzierl.