Der Wert des Titels „Ein tolles Turnier ist gekrönt worden. Der Finalsieg ist letztendlich das Entscheidende. Das 7:1 über Brasilien hätte nicht ansatzweise die Wirkung gehabt wie der Gewinn der Weltmeisterschaft. Ich sage immer: Die Titel bleiben einen, die nimmt einem keiner mehr. Von daher ein großes Kompliment an die deutsche Mannschaft für ihr überragendes Auftreten.“
Die deutsche Mannschaft „Deutschland ist ein absolut verdienter Weltmeister, weil sie sehr kompakt und geschlossen aufgetreten sind. Wenn du Brasilien und Argentinien schlägst, hast du es einfach verdient. Wir haben mutig Fußball gespielt, den einen oder anderen Rückschlag weggesteckt. Kurz vor dem Turnier waren zum Beispiel einige Spieler angeschlagen. Da muss man auch dem Trainerstab und dem ganzen Team drum herum ein großes Lob aussprechen, dass sie die Spieler dann im entscheidenden Moment in der richtigen Verfassung gebracht haben.“
Das Endspiel „Es war teilweise brutal, wie in die Zweikämpfe gegangen wurde. Aber das ist eben ein Finale. Da musst du einstecken und wegstecken. Dies hat keiner besser verkörpert als Bastian Schweinsteiger. Das war sensationell.“
Seine Turnierhelden „Schweinsteiger und Manuel Neuer. Für mich war Schweinsteiger der Spieler des Finales. Neuer war es im gesamten Turnier. Es war ja fraglich, ob es überhaupt Sinn macht, dass er nach seiner Schulterverletzung spielt. Dann strahlt er die gesamte Weltmeisterschaft über so eine Ruhe und Souveränität aus. Er hat mutig gespielt, wie die ganze Mannschaft. Sie hat immer nach vorne gespielt und wir hatten deswegen einen offensiv ausgerichteten Torhüter.“
Die Bedeutung des WM-Titels „Ich denke, dass der Titel insgesamt eine sehr positive Wirkung auf den Fußball hat. Ich bin überzeugt, dass der Fußball in der Bundesliga weiter boomen wird. Im Nachwuchsbereich wird es wieder mehr Kinder zum Fußball ziehen. Denn Kinder suchen sich Vorbilder und die sind jetzt wieder präsent. Solche Vorbilder sind auf jeden Fall Schweinsteiger und Neuer. Das sind herausragende Persönlichkeiten und Spieler, die auch im Falle des Erfolges keine Schadenfreude gezeigt haben. Sie haben das ganze Turnier sehr professionell und konzentriert durchgespielt.“
Erkenntnisse für den Profibereich „Man hat gesehen, dass man mit Geschlossenheit und Teamgeist sehr viel erreichen kann. Der eine oder andere muss seine persönlichen Interessen einfach hinten an stellen. Dafür ist die Nationalmannschaft ein gutes Beispiel. Am Anfang war ein Klose nicht in der Startaufstellung, dann musste ein Mertesacker auf die Bank. Alle Spieler haben trotzdem ihre Rolle akzeptiert und versucht, positiv auf die gesamte Gruppe einzuwirken.“
Seine persönlichen Erinnerungen „Natürlich waren in diesen Wochen die Erinnerungen wieder da. Es sind ja schon während des Turnieres immer wieder Szenen und Ausschnitte von damals gezeigt worden. Dann bekommt man einfach Gänsehaut. Beim Finale habe ich aber nur mit der Mannschaft mitgefiebert.“