Die Beziehung zwischen den beiden Fußball-Bundesligisten FC Augsburg und Bayer Leverkusen sind über Jahre hinweg sehr harmonisch. In erster Linie ist das ein Verdienst des ehemaligen FCA-Managers Andreas Rettig. Der gebürtige Leverkusener verbrachte sozusagen seine „Lehrjahre“ bei Bayer. Rettig hat öfter erzählt, dass er bei seinem Mentor, dem einst mächtigen Leverkusener Manager Reiner Calmund, „von der Pike auf“ gelernt hat. Diese Verbindung Rettig und Leverkusen kam dem FC Augsburg schon öfter zugute. Aber auch Leverkusen.
Der Club, der fast in jedem Jahr in einem internationalen Wettbewerb mitspielt, hat auch talentierte Spieler in seinen Reihen, die für den Stammkader vielleicht noch etwas zu schwach auf der Brust sind. Denen gilt es Spielpraxis zu verschaffen, zumal Bayer seine U-23 schon lange im Ligabetrieb abgemeldet hat. Deshalb haben die Westdeutschen so manchen Spieler verliehen. Der FCA war dabei öfter ein dankbarer Abnehmer, denn die Akteure, die nach Augsburg wechselten, erwiesen sich dort meist als Verstärkung und bekamen deshalb auch Spielpraxis. Also eine klassische „Win-Win“-Situation.
Jens Hegeler
Der Erste war dabei Jens Hegeler. Der Mittelfeldspieler kam schon zu Zweitliga-Zeiten, als Jos Luhukay noch den FCA trainierte. Hegeler wurde unter ihm gleich zu einer Verstärkung. In eineinhalb Jahren absolvierte Hegeler 35 Spiele für den FCA und erzielte ein Tor. Heute spielt Jens Hegeler in England bei Bristol City in der zweiten Liga.
Hajime Hosogai
Einen guten Fang hat Augsburg und Jos Luhukay dann auch mit dem Japaner Hajime Hosogai gemacht. Er wurde im letzten Zweitliga-Jahr nach Augsburg verliehen. Der mittlerweile 30-jährige Mittelfeldspieler schlug ebenfalls ein. Mit ihm gelang dem FCA schließlich auch im Jahr 2011 der Aufstieg in die Bundesliga. Er war insgesamt 39 Mal für Augsburg im Einsatz und dabei dreifacher Torschütze. In den vergangenen Jahren wurde es ruhig um Hosogai. Derzeit steht er beim Zweitligisten VfB Stuttgart unter Vertrag. Zuvor spielte Hosogai bei Bursaspor in der Türkei.
Arkadiusz Milik
Nicht ganz so gut lief es bei Arkadiusz Milik. Der polnische Stürmer kam unter dem ehemaligen Coach Markus Weinzierl nie so richtig in Tritt und wirkte oft wie ein Fremdkörper. Milik kam im Jahr 2013 zum FCA und von seinen insgesamt 18 Einsätzen stand er meist nur kurzzeitig auf dem Platz. Auf zwei Tore brachte es Milik beim FCA. Allerdings ist der 23-Jährige mittlerweile ein Star geworden. Aus der polnischen Nationalmannschaft ist Milik, der beim SSC Neapel unter Vertrag steht, kaum mehr wegzudenken. Von 2014 bis 2016 war er für Ajax Amsterdam auf Torejagd. Dort gelangen ihm in 52 Spielen 32 Tore.
Dominik Kohr
Auch Dominik Kohr, der defensive Mittelfeldspieler des FC Augsburg, war zunächst nur ausgeliehen. Der gebürtige Trierer kam als Leihspieler in der Saison 2013/14 zum FCA. Dort entwickelte er sich unter Markus Weinzierl relativ schnell zum Stammspieler. Der Verein wollte ihn danach unbedingt halten und verhandelte mit Bayer. Schließlich kam es zur Einigung und Kohr wechselte für angeblich zwei Millionen Euro den Verein. Sein Vertrag in Augsburg läuft bis zum Jahr 2019.
Konstantinos Stafylidis
Sofort unter Vertrag wurde dagegen Konstantinos Stafylidis genommen. Bayer hatte für ihn keine Verwendung mehr und dem FCA passte der Grieche im Jahr 2015 gut ins Konzept. Auch dieser Kauf hat sich für den FCA gelohnt. Stafylidis hat sich zu einem starken Abwehrspieler entwickelt und ist im Notfall auch im Sturm einsetzbar. Der Defensivspieler hat beim FCA noch einen Vertrag bis zum Sommer dieses Jahres.
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