Der FC Augsburg ist doch anders als die anderen Bundesligisten. Sogar bei der Suche nach dem neuen Trikotsponsor WWK-Versicherungen halfen die Fans mit. Wenn sie davon auch nichts wussten. FCA-Chef Klaus Hofmann hatte den WWK-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrameier mehrmals bei Spielen mit in den M-Block genommen. „Das ist genau die Philosophie, die wir als Unternehmen auch vertreten“, war Scharmeier vom Wir-Gefühl und der Stimmung im Fan-Bereich begeistert.
Danach war das Vertragswerk innerhalb von wenigen Tagen fertig. Schon Anfang März wurde der Kontrakt unterschrieben. Er läuft über drei Jahre und gilt auch für die zweite Liga. „Wir können uns aber auch durchaus ein längeres Engagement vorstellen. Das ganze hat für uns schon einen strategischen Charakter“, sagt Schrameier, 53.
Über Zahlen wurde nicht gesprochen, doch sollen rund drei Millionen Euro im Jahr in die Vereinskasse kommen. Das ist rund eine Million Euro mehr als bisher. Bei Erreichen der Europa League erhöht sich der Betrag deutlich. Damit zählt der FCA zwar immer noch zu den Kleinen im Ligavergleich, doch mit dem sportlichen Erfolg steigt auch die Attraktivität als Werbepartner. Das könnte sich bald weiter auszahlen.
Versicherer WWK auch als Namensgeber fürs Stadion?
Denn mit einem neuen Trikotsponsor scheint die wirtschaftliche Neuaufstellung des Vereins nicht beendet. Nach Informationen unserer Zeitung muss der FCA bald auch einen neuen Namensgeber für das Stadion suchen. SGL Carbon würde liebend gerne aus dem noch bis 2019 laufenden Vertrag aussteigen. Das Unternehmen schrieb zuletzt in seiner Bilanz große Verluste.
Eine Chance für den Münchner Versicherer WWK, einen Gegenpol zur Allianz-Arena zu bilden? Der gebürtige Münchner Schrameier fand gestern diese Idee gar nicht so abwegig, wie auch eine Neugestaltung der Stadionfassade. „Es gibt keine konkreten Pläne zur Stadionfassade, aber es ist grundsätzlich so, dass wir uns hier jedes Engagement vorstellen könnten“, sagte er.
Sportlich steht der FCA vor entscheidenden Wochen. Kann der sechste Tabellenplatz und damit die Qualifikation für die internationale Bühne verteidigt werden, lautet die Frage vor der Partie beim SC Paderborn am heutigen Samstag. Auf dem Papier eine lösbare Aufgabe, denn die Ostwestfalen wurden in den vergangenen Wochen bis auf den vorletzten Tabellenplatz durchgereicht.
Trotzdem erwartet Markus Weinzierl eine schwere Aufgabe. „Bei Paderborn und auch bei unseren nächsten Gegnern aus dem unteren Tabellendrittel geht es um die Existenz. Wir müssen alles reinschmeißen, was wir haben“, sagt der Trainer. Weinzierl ist zuversichtlich. Er ist sich sicher, dass sein Team auf der Leistung vom Heimspiel gegen Schalke aufbauen kann. „Wir haben es in der Hand, unseren derzeitigen Tabellenplatz zu verteidigen“, sagt der Coach.
Sascha Mölders spielt nicht in Paderborn
Weinzierl ist froh, dass er auch auf Paul Verhaegh wieder zurückgreifen kann. Der Kapitän, der am Ostersonntag gegen die Königsblauen sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte, ist guter Dinge: „Ich fühle mich wieder gut, wir müssen die Tugenden abrufen, die uns starkmachen.“ Kampfgeist und Moral haben auch Abdul Rahman Baba und Halil Altintop verinnerlicht.
Ob das zuletzt angeschlagene Duo in Paderborn spielen kann, wird sich allerdings erst am heutigen Samstag entscheiden. Alexander Esswein kehrt definitiv in den Kader zurück. Sascha Mölders dagegen ist gestern nicht mit nach Paderborn geflogen. Er spielte heute nach seiner langen Verletzungspause lieber 90 Minuten in der U 23 gegen Wacker Burghausen, als in Paderborn auf der Bank zu sitzen.
FCA bei attraktivem Turnier Im Zuge der Vorbereitung nimmt der FC Augsburg am Sonntag, 12. Juli, in Mönchengladbach am Turnier um den Telekom Cup teil. Mit dabei sind noch Gastgeber Mönchengladbach, der FC Bayern München und der Hamburger SV.