Am Dienstag trainierte Nikola Djurdjic, 29, auf jeden Fall noch mit seinen Kollegen des FC Augsburg. Ob der serbische Stürmer nächste Woche (am 1. Februar endet die Wechselfrist) aber immer noch beim Bundesligisten sein wird, ist seit dem vergangenen Wochenende fraglich. Es scheint, als nimmt die Beziehung zwischen Djurdjic und dem FCA auch im zweiten Anlauf kein glückliches Ende.
Bis Ende Dezember war Djurdjic zum schwedischen Spitzenklub Malmö FF ausgeliehen, hatte für Malmö in der Champions League gespielt und in der Liga, die im Dezember endete (Malmö wurde Fünfter), sechs Tore für die Schweden erzielt. Dann kehrte er zum FCA zurück. Doch schon beim Trainingsauftakt ließ er sich im Interview mit unserer Zeitung alle Optionen offen: „Ob ich bleibe, hängt nicht nur von mir ab. Jetzt bin ich da, und wir werden sehen. Alles ist möglich im Moment.“
Weinzierl: Ein Wechsel von Nikola Djurdjic steht im Raum
Nun deuten die Zeichen auf einen endgültigen Abschied hin. Ein Indiz dafür gab es am Wochenende. FCA-Trainer Markus Weinzierl strich Djurdjic aus dem 18er-Kader für das Spiel bei Hertha BSC.
Darauf angesprochen erklärte Weinzierl am Dienstag nach dem Vormittagstraining klar und deutlich: „Ein möglicher Wechsel steht immer noch im Raum. Nikola führt es immer wieder an. Fakt ist, hätte er gespielt, hätte er nicht mehr wechseln können, weil er in einer Saison nur für zwei Vereine spielen darf und nicht für drei. Darum haben wir uns so entschieden.“
Geregelt ist das in Paragraf 13 der Lizenzordnung Spieler (LOS) der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Da heißt es, dass eine Spielerlaubnis beim Wechsel erteilt wird, wenn unter anderem ... „der Spieler versichert, dass er im Zeitraum vom 1.7. bis zum 30.6. des Folgejahres bisher für nicht mehr als zwei Clubs die Spielerlaubnis erhalten hat und für nicht mehr als einen Club in Pflichtspielen eingesetzt wurde.“
Weinzierl und Djurdjic wurden beim FCA nie richtig miteinander warm
Im Sommer 2014 hatte der FCA Djurdjic von der SpVgg Greuther Fürth für eine geschätzte Ablöse von rund einer Million Euro geholt. Es war eine Wette auf die Zukunft. Djurdjic war lange verletzt gewesen, in Augsburg wollte er sich neu beweisen. Doch Trainer Weinzierl und der Serbe wurden nie so richtig miteinander warm. Nach einer Saison mit 16 Einsätzen und einem Tor ließ sich Djurdjic verleihen.
Nach seiner Rückkehr nun schien sich alles zum Besseren zu wenden. Djurdjic trainierte im Trainingslager gut, erzielte im Test gegen Dresden (1:0) den Siegtreffer. Weinzierl schien aber nicht zu gefallen, dass sich Djurdjic nicht voll zum FCA bekannte. Immer wieder hörte er, dass sein Berater Alternativen für einen Wechsel prüft. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2017.
Weinzierl sagt dazu emotionslos: „Wir werden jetzt abwarten, wie er sich in den nächsten Tagen entscheiden wird. Ich weiß, dass es ihn beschäftigt, dass er das im Kopf hat. Ich will einen Spieler in seiner Entscheidung nicht einschränken. Fakt ist, wenn Niko hierbleiben will, ist er herzlich willkommen. Wenn er gehen will, dann darf er gehen.“