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FC Augsburg: So ticken die beiden FCA-Neuzugänge

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So ticken die beiden FCA-Neuzugänge

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    Im Trainingslager drehen Albian Ajeti (links) und Jeffrey Gouweleeuw (rechts)  Runden. Als Neuzugänge stellen sie beim FCA keine Ansprüche, dauerhaft wollen sie aber keine Mitläufer sein.
    Im Trainingslager drehen Albian Ajeti (links) und Jeffrey Gouweleeuw (rechts) Runden. Als Neuzugänge stellen sie beim FCA keine Ansprüche, dauerhaft wollen sie aber keine Mitläufer sein. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Interessant ist allein die Familiengeschichte von Albian Ajeti. Fußball ist dort die absolute Nummer eins. Während Albian nun sein Glück beim FC Augsburg sucht, spielt sein Zwillingsbruder Adonis nach wie vor beim FC Basel und der etwas ältere Arlind wechselte mit seinen 22 Jahren vom FC Basel jetzt zu Frosinone Calcio. Der italienische Klub schaffte zuletzt den Durchmarsch innerhalb von zwei Jahren in die italienische Serie A. Gibt es noch ein anderes Thema in der Familie als Fußball? Ajeti lächelt und schüttelt den Kopf: „Nein, aber da muss meine Mutter durch.“ Zumal Vater Afrim ebenfalls ein positiv Fußballverrückter ist. Er war früher im ehemaligen Jugoslawien ein guter Torwart in der ersten Liga.

    Das Talent der Zwillinge war schon früh erkennbar. Als Albian und Adonis 16 Jahre alt waren, klopfte der FC Barcelona bei der Familie Ajeti an. Damals grätschte allerdings seine Mutter dazwischen. „Wir hätten schon gewollt, aber meine Mutter hat ein Machtwort gesprochen. Und ich wusste, solange ich noch unter ihrem Dach essen muss, geht das nicht“, sagt Ajeti und grinst. Ein Angebot von Newcastle United hat er zuletzt ausgeschlagen: „Ich sehe die Chance beim FC Augsburg größer. Ich bin ja noch jung, und irgendwann später kann ich vielleicht immer noch in die Premier League wechseln.“

    FCA-Manager Stefan Reuter sieht die Verpflichtung Ajetis eher perspektivisch und als eine Investition in die Zukunft. Damit kann der 18-Jährige gut leben: „Derzeit habe ich sowieso noch etwas Trainingsrückstand. Und dann muss ich mich ohnehin erst an die Liga und an die Mannschaft gewöhnen.“ Doch den Ehrgeiz merkt man dem Stürmer an: „Ich fühle mich jung und wild. Und ich bin hungrig.“ Ein Wiedersehen konnte er im Trainingslager des FC Augsburg in Estepona mit Raúl Bobadilla feiern: Als Bobadilla in Basel gespielt hat, war Ajeti schon einmal mit ihm im Trainingslager. Nun gab es ein Wiedersehen. „Er hat mich sofort in den Arm genommen, als ich gekommen bin. Raúl ist ein toller Typ.“ Ajeti hat ein kleines Luxusproblem, er könnte sowohl für die albanische als auch die Schweizer Nationalelf spielen. Für die Schweizer U 21 war er bereits am Ball und solange er kein A-Länderspiel bestritten hat, kann er sich noch umentscheiden. Beide, sowohl Schweizer als auch Albaner, würden sich wünschen, dass er für sie spielt. Ajeti kratzt sich am Kopf: „Ich kann beide Hymnen singen, aber da muss ich mich in den nächsten Wochen entscheiden.“

    Beim zweiten Neuzugang des FCA könnte Stadionsprecher Rolf Störmann künftig Probleme bekommen. Sein Name ist ein kleiner Zungenbrecher, die wahre Aussprache nicht eindeutig zu klären. Jeffrey Gouweleeuw, 24, augenscheinlich ein lässiger Typ, spricht es holländisch gefärbt „Houeleo“ aus. Ins Deutsche übersetzt soll es goldener Löwe heißen.

    Gouweleeuw wurde vor einer Woche zum zweiten Mal Vater

    Der Niederländer, der als rechter Innenverteidiger verpflichtet wurde, hatte zuletzt stressige Tage. Am Sonntag vor einer Woche wurde sein zweiter Sohn Matteo geboren, am Dienstag flog er mit dem AZ Alkmaar ins Trainingslager nach Marbella. Am Mittwoch erfuhr er vom Interesse des FCA, und am Donnerstag war der Wechsel für ihn klar. Deshalb musste Gouweleeuw am Freitag erst zum Medizincheck nach Stuttgart, ehe er am Samstag mit dem FCA erneut im Flieger nach Malaga saß. Von dort war er erst einen Tag zuvor nach Stuttgart geflogen.

    Bei Alkmaar hatte Gouweleeuw einen Vertrag bis 2018. Dennoch war sein Abschied nicht ganz überraschend: „Es war abgesprochen, dass ich den Verein verlassen darf, wenn ich ein Angebot von einem Verein aus der deutschen Bundesliga bekomme. Natürlich war mein Trainer in Alkmaar nicht begeistert.“ Wie lange der FCA den Spieler an sich gebunden hat, dazu äußert sich der Verein ebenso wenig wie zu weiteren Kaufdetails.

    Vor einigen Wochen hat Gouweleeuw als Kapitän noch in der Europa League zweimal gegen den FCA gespielt. „Die Stimmung im Stadion hat mich sehr beeindruckt. In Holland gibt es nur zwei oder drei Stadien, in denen es so emotional zugeht.“ Als ehemaliger Kapitän des AZ Alkmaar hofft er, bald spielen zu dürfen. Er stellt aber noch keine Ansprüche: „Ich muss mich erst an die Abläufe hier gewöhnen.“ In Holland, erklärt Gouweleeuw, werde viel mehr mit dem Ball trainiert. „Das ist schon eine Umstellung.“

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