Der Kader ist in dieser relativ frühen Phase der Saison schon so gut wie komplett. Sehen Sie darin einen Vorteil?
Jentzsch: Das ist sehr positiv, dass am Anfang der Vorbereitung schon fast alle Spieler da sind. Wir können nur als Mannschaft funktionieren, und da ist es wichtig, dass die Neuen uns kennenlernen und wissen, wie wir als Team ticken. Unsere Basis für den Erfolg ist, dass jeder auf den anderen vertrauen kann. Dass jeder für jeden durchs Feuer geht. Denn wir haben keine Stars. Das ist durchaus positiv gemeint.
Was erwartet den FCA denn in diesem zweiten Jahr?
FCA-Vorbereitungsplan
Mittwoch 1. August Anreise Trainingslager (Bad Gögging)
Sonntag 5. August FC Augsburg - Lech Posen (17.00 Uhr) im Stadion des TSV Neustadt an der Donau
Dienstag 7. August Abreise Trainingslager
Samstag, 11. August, 15.30 Uhr FCA - Club Queens Park Rangers, SGL-Arena
17. August DFB-Pokal: 1. Runde beim SV Wilhelmshaven (20 Uhr)
25. August, 15.30 Uhr 1. Spieltag Bundesliga zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf
Jentzsch: Jetzt ist es eine ganz andere Situation, das muss uns bewusst werden. Was letztes Jahr war, ist spätestens seit dem 30. Juni durch, das muss aus unseren Köpfen raus. Wir müssen uns in dieser Saison wieder alles neu erarbeiten. Es wird auf jeden Fall schwieriger. Man wird nicht mehr als Underdog gesehen. Es muss uns bewusst werden, dass wir mehr wahrgenommen werden. Es gibt jetzt andere Neulinge, die von unten nach oben gekommen sind. Greuther Fürth, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf. Aber das Ziel bleibt das Gleiche: dass wir zwei, am besten drei Vereine hinter uns lassen.
Sie sind jetzt zehn Tage im Training. Wie lautet Ihr Zwischenfazit?
Jentzsch: Wir haben gut gearbeitet, gerade im konditionellen Bereich, wir haben Teambuilding gemacht, was auch wichtig ist. So wie die Fahrradtour. Es ging sieben, acht Kilometer nur bergauf. Da waren für jeden Momente dabei, wo er meinte, he, ich kann nicht mehr. Aber jeder ist hochgekommen. Das ist wichtig, dass man seinen eigenen Schweinehund überwindet. Das gehört in der Vorbereitung aber auch einfach dazu, dass jeder seine Grenzen austestet.
Apropos Grenzen. Wie geht es Ihrem Finger nach der schweren Operation am Ende der Vorrunde?
Jentzsch: Sagen wir so: Ich bekomme das schon hin. Klar gibt es noch Schmerzpunkte, aber mein Körper hat sich daran schon gewöhnt. Ich freue mich einfach jeden Tag, zum Training zu gehen und Spaß zu haben mit den anderen Jungs. Ich bin froh, dass ich hier noch einmal die Chance bekommen habe, dies hier tagtäglich zu genießen, und das tue ich auch.
Was sind Ihre persönlichen Ziele in dieser Saison?
Jentzsch: Für mich gibt es keine persönlichen Ziele. Ich bin absoluter Teamspieler, das war ich schon immer. Wenn wir als Mannschaft erfolgreich sind, dann ist das für mich das Schönste. Erfolgreich heißt für mich, dass wir dem Abstieg entrinnen können. Es ist ein ganz wichtiger Faktor, dass wir ein Großteil unseres Egoismus abgeben müssen zugunsten der Mannschaft. Nur so können wir erfolgreich sein. Und wenn wir gewinnen, bin ich richtig happy.
Es gab am Ende der vergangenen Saison viel Unruhe. Jetzt ist ein neuer Trainer und ein neuer Manager da. Wie beurteilen Sie das?
Jentzsch: Die Ära Luhukay ist vorbei. Es war gut, dass Urlaub war. Jetzt herrscht wieder Ruhe im Verein. Jetzt ist ein neuer Trainerstab da und ein neuer Manager. Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Der Trainer gibt die Richtung vor und wir müssen und werden folgen. Und wir haben alle ein gemeinsames Ziel, den Klassenerhalt. Den können wir aber nur gemeinsam erreichen.