Er ist wieder da. Ein halbes Jahr nach seinem Wechsel aus Augsburg zum AFC Sunderland unterschrieb Dong-Won Ji, 22, am Donnerstag beim FC Augsburg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. Ein überraschender Coup, der dem Tabellenachten der Bundesliga da gelungen ist, denn eine Rückkehr des südkoreanischen Nationalspielers schien trotz des stetigen FCA-Interesses an dem Spieler nicht realisierbar zu sein. Aus mehreren Gründen. Zum einen sträubte sich sein bisheriger Klub, der AFC Sunderland lange den Vertrag seines Profis aufzulösen und zum anderen spielte wohl auch der finanzielle Aspekt für den Augsburger Bundesligisten eine große Rolle. Ji schien dem FCA zu teuer zu sein. Doch nachdem offenbar klar war, dass Ji im Sommer auf jeden Fall zu Borussia Dortmund wechseln wird und dort mittlerweile auch einen Vier-Jahresvertrag unterschrieben hat, waren die Verantwortlichen des Premier-League-Klubs gesprächsbereit und der FCA damit plötzlich wieder im Rennen.
Ji: Froh, wieder hier zu sein
Als Ji gestern Nachmittag die SGL-Arena betrat, huschte jedenfalls ein Lächeln über sein Gesicht. „Ich bin froh, wieder hier zu sein und will mir möglichst schnell einen Platz in der Mannschaft erkämpfen“, sagte er gut gelaunt in einer Mischung aus Englisch und Deutsch. Ausführlicher will sich Dong-Won Ji erst äußern, wenn ihm ein koreanischer Übersetzer zur Verfügung steht.
Allerdings ins Mannschaftstraining stieg Ji am Freitag noch nicht ein. Eine Oberschenkelblessur, die er in seinem letzten Spiel für seinen ehemaligen Klub gegen Aston Villa (0:1) im Januar auf der Insel erlitt, macht ihm offenbar noch ein bisschen zu schaffen. Deshalb ging Trainer Weinziel kein Risiko ein und verordnete seinem Neuzugang eine Einheit beim Physiotherapeuten.
Doch Weinzierl ist glücklich, dass er in der Rückrunde auf den Koreaner bauen kann. „Wir haben den Klassenerhalt noch lange nicht in der Tasche, deshalb bin ich froh, dass wir mit Ji nochmals zusätzliche Qualität in unseren Kader bekommen haben“, freut sich Trainer Markus Weinzierl über die Rückkehr des Südkoreaners. Der im Augsburger Lager wohl auch als eine Art Lebensversicherung betrachtet wird, denn in der vergangenen Spielzeit war der Asiate maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt. In der Rückserie gelangen ihm in 17 Spielen fünf Tore.
Deshalb macht es dem Fußball-Lehrer auch nichts aus, dass der Kader immer üppiger wird. „Das nehmen wir derzeit gerne in Kauf“, sagt Weinzierl.
Weinzierl: Fürth ein echter Härtestest
Am Samstag (15.30 Uhr) bestreitet der FCA bei der SpVgg Greuther Fürth die Generalprobe vor dem Rückrundenauftakt bei Borussia Dortmund eine Woche später. „Für uns wird das ein echter Härtetest“, blickt Weinzierl dem Duell beim letztjährigen Bundesligaabsteiger, der sich auf einem guten Weg zurück ins Oberhaus befindet, entgegen. Mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung ist der Chefcoach sehr zufrieden. „Alle ziehen hervorragend mit, die Stimmung ist gut“. Ob Weinzierl beim Kleeblatt heute allerdings mit seiner Wunschformation antreten kann, ist mehr als fraglich.
Rückkehrer Ji ist noch nicht dabei, mit Daniel Baier (absolvierte gestern nur eine Laufeinheit), Ragnar Klavan, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Ronny Philp sind gleich vier Stammspieler angeschlagen. Philp, der aus der Fürther Nachwuchsabteilung stammt, machen heftige Rückenschmerzen zu schaffen, sodass er die Trainingseinheit am Freitagnachmittag sogar abbrechen musste. Aufs Laufen konzentrieren muss sich derzeit auch Arif Ekin. Der 18-jährige Offensivspieler tastet sich nach seiner Leistenoperation derzeit wieder ans Team heran.
Während der FCA in der vergangenen Woche bei besten Temperaturen und hervorragenden Platzverhältnissen ein Trainingslager auf Gran Canaria absolvierte, bereitet sich die SpVgg Greuther Fürth auf die am 8. Februar beim 1. FC Kaiserslautern beginnende Frühjahrsrunde in der zweiten Bundesliga vor. Auch die Franken, deren Ziel der Wiederaufstieg ins Oberhaus ist, haben sich nochmals verstärkt.
Vom VfB Stuttgart wechselte Verteidiger Benedikt Röcker, 24, in den Ronhof. Während der Neue gegen den FCA wohl im Team von Trainer Frank Kramer stehen wird, ist Goran Sukalo nach einer Kreuzbandzerrung wohl noch nicht fit genug um spielen zu können. Der aus Slowenien stammende ehemalige Augsburger Profi wechselte zu Saisonbeginn vom MSV Duisburg zur SpVgg Greuther Fürth.