Ruhig war es am Sonntagvormittag auf dem Trainingsgelände des FC Augsburg. Nur wenige Kiebitze hatten sich auf die Paul-Renz-Sportanlage verirrt, während die Profis von dichtem Nebel umhüllt ihre Runden drehten. Auslaufen war angesagt für die Spieler, die bei der 0:4-Pleite bei Borussia Dortmund auf dem Rasen standen. Für die Reservisten waren Übungen mit dem Ball zu absolvierten.
Nicht mit dabei war Marcel den Jong. Der niederländische Verteidiger musste im Signal Iduna Park wegen einer Knieverletzung früh ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose steht zwar noch aus, doch beim FCA befürchtet man, dass dem Abwehrspieler eine längere Pause droht.
Aus einem anderen Grund sind in den nächsten Tagen Hajime Hosogai und Edomond Kapllani absent. Hosogai, der direkt vom Spiel beim BVB mit seinem Kollegen Dortmunder Kollegen Shinji Kagawa abreiste, führt die Reise zur Nationalmannschaft nach Japan, wo er zweit Länderspiele absolviert. Kapllani spielt mit Albanien gegen Frankreich und Rumänien.
Die Zuschauer auf dem Trainingsplatz vermissten zudem Jos Luhukay. Der Trainer hatte am Samstag nicht die Heimreise mit seiner Mannschaft, die per Bahn aus dem Ruhrgebiet nach Hause fuhr, angetreten. Er blieb im Westen, aus einem einfachen Grund: Luhukay sieht sich heute dort oben eine Partie an.
Doch zurück zum Spiel in dem mit über 80 000 Besuchern ausverkauften Dortmunder Fußballtempel. Dass die Mannschaft beim Deutschen Meister als krasser Außenseiter antrat und die Wahrscheinlichkeit, dort den ersten Saisonsieg feiern zu können, sehr gering war, das war auch den rund 3500 mitgereisten Augsburger Fans klar. Doch wie die Mannschaft nach durchaus ordentlichen ersten 30 Minuten auf die Verliererstraße geriet, dies war doch sehr enttäuschend.
„Das war das erste Mal in dieser Saison, dass wir komplett chancenlos waren“, resümierte der sichtlich enttäuschter Manager Andreas Rettig, der sich vor allen Dingen über die Fehler bei den beiden ersten Gegentreffern ärgerte. Vor dem Führungstreffer der Borussen waren sich Hajime Hosogai und Torhüter Simon Jentzsch nicht einig, Tor Nummer zwei legte Gibril Sankoh dem dreifachen Torschützen und völlig ungedeckten Robert Lewandowski förmlich auf.
Luhukay: "Man hat den Klassenunterschied deutlich gesehen"
„Wir haben 30 Minuten lang nicht viel zugelassen und das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Doch dann haben wir dem Gegner durch einen individuellen Fehler die Führung ermöglicht. Auch beim zweiten Gegentreffer stimmte die vorher besprochene Zuordnung überhaupt nicht. Leider hat man in diesem Spiel den Klassenunterschied zwischen dem Meister und einem Aufsteiger deutlich gesehen“, klagte ein ebenfalls verärgerter Jos Luhukay.
Am kommenden Wochenende pausiert die Bundesliga, ein Freundschaftsspiel ist beim FCA nicht geplant. Luhukay hat zwei Wochen Zeit sein Team auf die Partie beim FSV Mainz 05 vorzubereiten.