Uwe Möhrle Darauf hätte der Kapitän, bisher eine feste Größe im Augsburger Abwehrverbund, wohl gerne verzichtet. Obwohl Möhrle (31) nicht verletzt war, setzte ihn Jos Luhukay auf die Ersatzbank, Jan-Ingwer Callsen-Bracker (26) rückte dafür nach hinten. „Uwe hat dies sehr professionell aufgenommen“, berichtet der Trainer, der für diese Maßnahme taktische Gründe angab. „Uwe ist ein reiner Innenverteidiger, Jan-Ingwer ist da flexibler, kann auch etwas weiter vorne agieren“, erklärte Luhukay. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass Oberhausen nur mit einer Spitze spielen würde. Dann wäre Callsen-Bracker mehr ins defensive Mittelfeld gerückt. Doch RWO begann mit zwei nominellen Stürmern, und so spielte Callsen-Bracker gegen seinen ehemaligen Gladbacher Kollegen Moses Lamidi. Vor große Probleme stellte ihn das aber nicht.
Hajime Hosogai Einige Minuten nach der Partie hatte der Japaner (24) sein Lächeln wieder gefunden. „Ich bin froh, dass ich mal von Beginn an spielen durfte“, erklärte er nach seinem ersten Spiel in der Anfangsformation und fügte an: „Über viele Spiele möchte ich jetzt wieder meine Kondition und das Pass-Spiel verbessern.“ Es war kein einfacher Nachmittag für den Asiaten. Vor der Partie hielten Zuschauer und Spieler eine Minute inne, sie gedachten der Opfer der Naturkatastrophe in seinem Heimatland. Hosogai zeigte sich sichtlich gerührt, es flossen Tränen. Auch nach dem Sieg ließ er den Emotionen freien Lauf. Mit Tränen in den Augen und mit der japanischen Flagge verabschiedete er sich bei den Zuschauern, die ihn mit Sprechchören feierten. Die Idee mit der Fahne war in der Mannschaft geboren worden, in die Tat umgesetzt hatte sie Zeugwart Salvatore Belardo. „Ich möchte mit meinen Leistungen meine Landsleute zu Hause aufmuntern“, sagte Hosogai später. Lob gab’s für den Asien-Cup-Sieger von seinem Trainer. „Die Situation für ihn ist nicht einfach, doch er kann durch den Fußball auch die schrecklichen Ereignisse in seiner Heimat beiseiteschieben“, hofft Jos Luhukay. Das gelang Hajime Hosogai gegen den Abstiegskandidaten aus dem Westen. Er gehörte zu den besten Spielern im Augsburger Trikot. Dabei hat er zuletzt Mitte Dezember für seinen ehemaligen Klub Urawa Red Diamonds von Beginn an gespielt. Im Januar kam er dann in der japanischen Nationalmannschaft beim Asien-Cup als Auswechselspieler zum Einsatz.
Paul Verhaegh Als der Ersatzkapitän in der 21. Minute aufs Tor schoss, da wusste der Niederländer, dass es gefährlich werden würde. „Ich habe gleich gemerkt, dass ich den Ball mit meinem schwächeren linken Fuß gut getroffen hatte“, beschrieb Verhaegh (27) die Situation bei seinem ersten Saisontor. Die Rolle als Kapitän war für ihn nicht ungewohnt. Bei seinem Ex-Klub Vitesse Arnheim übernahm er auch schon diese Funktion. Verhaegh wurde von Trainer Luhukay bestimmt, da Uwe Möhrle auf der Ersatzbank saß und die Stellvertreter Michael Thurk (verletzt) und Dominik Reinhardt (Spiel in der 2. Mannschaft) gar nicht dabei waren. „Paul ist in der Mannschaft akzeptiert, er spricht sehr gut Deutsch und er ist der einzige Spieler, der alle 24 Punktspiele bestritten hat“, begründete Luhukay seine Wahl.
Lukas Sinkiewicz Der Ex-Leverkusener (25) absolvierte sein erstes Punktspiel für den FCA von Beginn an. Luhukay lobte: „Mit ihm und Hosogai hat unser Spiel noch einmal eine ganz andere Qualität.“