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FC Augsburg: Paul Verhaegh und der FCA: Mit Vollgas durch die Liga

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Paul Verhaegh und der FCA: Mit Vollgas durch die Liga

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    Paul Verhaegh machte als Testfahrer eine gute Figur. Dabei besitzt der niederländische FCA-Kapitän selbst weder Wohnwagen noch Wohnmobil.
    Paul Verhaegh machte als Testfahrer eine gute Figur. Dabei besitzt der niederländische FCA-Kapitän selbst weder Wohnwagen noch Wohnmobil. Foto: Fred Schöllhorn

    Dass Paul Verhaegh, 30, für diesen Werbetermin ausgewählt wurde, war klar. Alko, der Hauptsponsor des FC Augsburg, baut neben Rasenmäher unter anderen auch Chassis für Wohnwagen und Wohnmobile. Nur weiß das kaum einer. Der Bundesligist bietet da eine gute Plattform, dies zu ändern. Was liegt da näher, als einen niederländischen Fußball-Profi werben zu lassen. Schließlich gelten die Niederländer als Volk der Wohnwagen- und Wohnmobilfahrer.

    Paul Verhaegh ist da Profi. Er hat schon in einem Wohnwagen von Alko mit dem Ball jongliert und er kennt natürlich die ganzen Holländer-Witze. „Klar, wir sorgen immer auf den Autobahnen für die Staus mit unseren Wohnwagen“, sagt er und lacht auf dem Vorplatz hinter der SGL-Arena. Anfang der Woche wurde dort ein Werbespot abgedreht, wie er ein Wohnmobil auf Herz und Nieren prüft.

    „So was kann doch nur ein Holländer testen“, scherzte Verhaegh am Set. Mit rund 60 km/h wuchtete er mithilfe von Testfahrer Frank Hermeling das tonnenschwere Fahrzeug durch den Elchtest und lenkte es mit quietschenden Reifen durch einen Slalom-Parcours. „Das war heftig“, war er danach beeindruckt.

    Verhaegh: Versuchen weiter täglich unsere Arbeit zu machen

    Mit Vollgas rauscht Verhaegh derzeit auch mit seiner Mannschaft durch die Bundesliga. Platz acht mit 31 Punkten, der FCA hat die Überholspur derzeit fast für sich. Einen Geschwindigkeitsrausch hat Verhaegh deswegen aber nicht. „Natürlich wissen wir, dass unser derzeitiger Tabellenplatz eigentlich Wahnsinn ist. Aber wir versuchen, weiter tagtäglich unsere Arbeit zu machen, uns jede Woche gut auf den Gegner einzustellen und selbst unsere Leistung abzurufen“, sagt Verhaegh.

    Das gelingt derzeit mehr als überzeugend. Am Sonntag zerlegte der FCA den VfB Stuttgart beim 4:1 im Laufe des Spiels in alle Einzelteile, sodass die Stuttgarter Edelfans ihren pompösen VIP-Bereich schon nach einer Stunde geräumt hatten. Normalerweise herrscht dort bis in die späten Abendstunden Hochbetrieb.

    Doch Verhaegh selbst fand den Nachmittag gar nicht so gelungen: „Es war kein gutes Spiel von uns. Natürlich waren wir effizient und eiskalt. Aber wir können uns nicht beschweren, wenn wir am Anfang schnell in Rückstand geraten.“

    Bescheidenheit als Grund für den Höhenflug

    Diese Bescheidenheit ist einer der Hauptgründe für den Aufschwung. Sie zieht sich durch alle Statements, egal ob Spieler, Trainer oder Manager. Sie scheint nicht aufgesetzt, sie hat sich im Kellerdasein der letzten beiden Jahre eingebrannt. „Dass wir mit dem Abstiegskampf umgehen können, haben wir ja gezeigt. Deswegen ist es auch so schön, dass wir jetzt schon 31 Punkte haben und nicht mehr so den Druck im Abstiegskampf wie die letzten Jahre“, sagt Verhaegh. Satt ist man beim FCA aber noch lange nicht: „Klar wollen wir mehr, wir sind ehrgeizig, wir wollen nicht wieder langsam runterrutschen.“

    Da ist wieder der Blick nach unten. Dabei fehlen nach oben nur noch zwei Punkte zum Tabellenplatz sechs, der zur Europa-League-Teilnahme berechtigt. Der FCA im internationalen Geschäft – vor einem Jahr klang das fast so unglaublich wie eine WM-Teilnahme von Paul Verhaegh mit den Niederlanden.

    Doch beides ist nicht mehr unwahrscheinlich. Denn im August spielte Verhaegh plötzlich für die Niederlande gegen Portugal. Hollands Trainer Louis van Gaal befeuert mit Verhaegh den Konkurrenzkampf auf der rechten Abwehrseite.

    Verhaegh: In Holland wird wahrgenommen, dass Augsburg jetzt in der linken Tabellenhälfte steht

    Und für Verhaegh ist es sicherlich nicht schädlich, wenn der FCA weiter positive Schlagzeilen produziert. „Es wird in Holland schon wahrgenommen, dass Augsburg jetzt in der linken Tabellenhälfte steht“, sagt Verhaegh. Weiter will er das Thema Weltmeisterschaft jetzt noch nicht an sich heranlassen.

    „Ich habe im Moment keinen Kopf dafür. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit im Verein. Im März gehen die Freundschaftsspiele wieder los. Da hoffe ich natürlich, wieder im Kader zu sein. Das Einzige, was ich tun kann, ist so gut wie möglich zu spielen und dann auf eine Einladung zu hoffen.“

    Aber auch, wenn er kein Ticket nach Brasilien bekommt, wäre das für Verhaegh kein Total-Crash. Er hat im Juni genug zu tun. Er wird zum zweiten Mal Vater. Da würde sich die Anschaffung eines Wohnmobils vielleicht sogar lohnen.

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