Die Feiertage verbrachte Jan Moravek zu Hause in Prag, legte sich allerdings auch in der Heimat nicht auf die faule Haut und machte dort seine Hausaufgaben. Seit einigen Tagen ist der Fußballprofi des FCA wieder in Augsburg. Und da wartet auf den 25-jährigen Tschechen wieder eine Menge Arbeit. Denn Moravek ist verletzt, absolviert seit seinem im vergangenen August erlittenen Kreuzbandriss die Reha in der Hessingpark-Clinic.
Wenn die Mannschaft am kommenden Mittwoch mit der Vorbereitung auf die Rückrunde beginnt und am nächsten Sonntag (bis zum 19. Januar) ins Trainingslager nach Belek in der Türkei fliegt, wird Moravek vermutlich zu Hause im Rehazentrum schuften. Obwohl er die Hoffnung, mit seinen Kollegen in den Süden düsen zu dürfen, noch nicht ganz aufgegeben hat. Doch ganz realistisch scheint dies nicht zu sein. In der kommenden Woche stehen erst mal einige medizinische Tests auf dem Programm. Nach deren Resultat richtet sich die weitere Behandlung.
Moravek: "Es wird täglich besser"
Dabei ist der dreifache Nationalspieler Tschechiens mit dem Heilungsverlauf zufrieden: „Es läuft alles wie geplant, es wird täglich besser.“ Strecken, Beugen, dies kann er seinem Knie schon wieder schmerzfrei zumuten, derzeit steht gerade die Kräftigung der Muskulatur im Mittelpunkt der Therapie. Draußen darf er allerdings im Moment noch nicht joggen, auf dem Laufband ist dies schon möglich.
Gestern Mittag war Moravek im Kino. Paddington hieß der Streifen, den er sich ansah. Eigentlich ein Kinderfilm, der zwar auch Erwachsene anspricht, doch Moravek verbrachte aus einem anderen Grund die Zeit im Filmtheater. Er möchte seine ohnehin schon ausgezeichneten Deutschkenntnisse weiter verbessern.
Moravek gilt bei den Augsburgern trotz seiner langen, verletzungsbedingten Auszeiten als Musterprofi. Er ist freundlich, bodenständig, fährt mit der Straßenbahn nach Göggingen ins Rehazentrum. Nicht nur deshalb hoffen auch die Fans, dass die Leidenszeit des Tschechen bald ein Ende hat und er künftig von weiteren größeren Blessuren verschont bleiben wird.
Moravek besucht Fußballturnier in Kaufering
Apropos Fans: Am Samstag besuchte er ein Fußballturnier der Augsburger Anhänger in Kaufering. Zusammen mit dem Vereinspräsidenten Klaus Hofmann. „Da kommt man schnell in Kontakt mit den Fans“, ist Moravek auch der Umgang mit den Freunden des Vereins ganz wichtig. Und liegt da auf einer Wellenlänge mit dem Klubchef, der von seinem kickenden Mitarbeiter übrigens eine sehr hohe Meinung hat.
„Er ist einer meiner Lieblingsspieler“, gerät Hofmann beinahe ins Schwärmen, wenn man sich mit ihm über den verletzten Mittelfeldspieler unterhält. Kein Wunder, denn wenn Moravek fit ist, dann besitzt er durchaus überdurchschnittliche Qualitäten. Er ist technisch versiert, gilt als sehr laufstark und geht auch Zweikämpfen nicht aus dem Weg.
Dass der Präsident eine hohe Meinung von ihm hat, dies so der Spieler, „motiviert mich noch mehr“. Motivation hat Moravek auch nötig. Denn er hat harte Monate hinter sich. Eigentlich sollte das Vorbereitungsspiel gegen den englischen Premier-League-Klub Crystal Palace im August des vergangenen Jahres einen Neuanfang für ihn darstellen. Nach langer Verletzungspause stand er gegen das Team von der Insel erstmals wieder in der Anfangsformation. Trainer Markus Weinzierl hatte ihn ganz fest auf dem Zettel. Moravek wollte 25 Bundesligaspiele in dieser Saison absolvieren.
Kurz vor der Pause blieb er damals ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen, die Diagnose war für den Pechvogel ein echter Schock. Den er allerdings längst verdaut hat, denn nun arbeitet er mit großer Energie und viel Fleiß an seinem Comeback. Er wolle zwar alles dafür machen, möglichst schnell wieder fit zu werden, doch Druck baue er sich deswegen nicht auf. Trotzdem, dass er in dieser Saison noch in die Mannschaft zurückkehren möchte, das verhehlt Moravek nicht.
Seine Kollegen geben ihm auch die Kraft für den Weg zurück ins Team. Durch ihre Leistungen auf dem Spielfeld. „Es macht große Freude und einen Riesenspaß, ihnen zuzusehen“, gibt Moravek zu. Daran auch selbst teilzuhaben, das ist sein erklärtes Ziel.