Mittelfeldspieler Juan Arango hat sich in dieser Woche in den Medien beschwert und sich über mangelnden Respekt des Vereins beklagt, weil sein auslaufender Vertrag noch nicht verlängert wurde...
Vom fehlenden Respekt kann keine Rede sein. Es ist durchaus legitim, dass sich ein Klub überlegt, einen Vertrag mit einem Spieler zu verlängern, der 33 Jahre alt ist. Das ist ein gängiger Prozess in der Bundesliga.
Können Sie verstehen, dass er sich da lautstark über die Medien Luft macht?
Dazu möchte ich mich nicht äußern.
Sind Sie mit der Saison insgesamt zufrieden?
Das muss man zweigeteilt sehen. In der Vorrunde waren wir sicher zufrieden, aber jetzt nach acht sieglosen Spielen kann man das nicht sein. Wir haben zuletzt viele Fehler gemacht und Punkte leichtfertig hergeschenkt. Wie beim 2:2 gegen Hoffenheim (Gladbach hatte 2:0 geführt, Anm. d. Red.) oder zuletzt beim 1:1 in Braunschweig. Es ist schade mit anzusehen, wenn die Spieler das selbst wieder einreißen, was sie sich zuvor erarbeitet haben.
Wird die Bundesliga mit der übergroßen Dominanz der Bayern langweilig?
Das ist bisher nur in dieser Saison der Fall. Die anderen 17 Vereine sind dagegen eng zusammengerückt. Dass die Bayern den anderen Klubs schon so weit enteilt sind, ist unglaublich. Aber das muss man akzeptieren.
Sie haben sicherlich das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Chile gesehen. Wie bewerten Sie die schwache Leistung?
Man darf diese Spiele nicht überbewerten. Joachim Löw hat mit seiner Kritik allerdings zu Recht einen Warnschuss abgegeben. Von Deutschland als einem Favoriten zu sprechen, ist das eine. Das umzusetzen, das andere. Löw hat aber noch genügend Zeit, dass die Mannschaft noch zusammenwächst. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Länder wie zuletzt Paraguay beim 3:3 oder jetzt Chile näher an uns herangerückt sind.
Gegen Chile war mit André Hahn auch ein Spieler des FC Augsburg im Kader. In Augsburg gibt es auch Gerüchte, dass Gladbach an ihm interessiert sei...
Dazu möchte ich gar nichts sagen. Es sieht ja jeder, dass Hahn eine fantastische Saison spielt und derzeit ein bisschen als Kopf für den Aufschwung der Mannschaft steht. Aber vor dem Spiel gegen Augsburg will ich mich dazu nicht äußern. Da wäre jedes Wort falsch, das ich sage.
Wie beurteilen Sie ansonsten den FCA in dieser Saison?
Die Mannschaft gehört neben Hertha BSC und Mainz 05 zu den Überraschungsteams der Saison. Manager Stefan Reuter und Trainer Markus Weinzierl liefern eine tolle Arbeit ab. Dadurch werden aber auch einige Spieler für andere Klubs interessant. Das ist eben der normale Lauf der Dinge in der Bundesliga, wir haben das auch durchgemacht.
In Augsburg träumen zumindest die Fans ein bisschen von der Euro League. Am Beispiel anderer Vereine hat man schon gesehen, dass die Doppelbelastung für die Bundesliga dann nicht sehr förderlich ist...
Belastung darf nie als Ausrede gelten. Das wäre fatal. Als Verein muss ich mitnehmen, was geht, und darauf stolz sein, was ich erreicht habe.
Auch Gladbach will dieses Ziel sicher noch erreichen...
Wir kämpfen wie noch andere Vereine um diese Plätze. Nach unserem dritten Platz in der Vorrunde hatten wir sogar noch andere Erwartungen geschürt. Doch wie kompliziert das ist, erleben wir gerade.
Was erwarten Sie am Samstag für ein Spiel?
Augsburg ist eine sehr kompakte Mannschaft, die mit Spielern wie Werner, Hahn oder Altintop schnell in Konter umschalten können. Wir müssen sehr kontrolliert starten, aber wir spielen zu Hause und da wollen wir auch gewinnen.