Während der FC Augsburg gestern auf dem Platz an der Arena trainierte, waren auch die Handwerker zugange. Spätestens am morgigen Donnerstag soll dort das Flutlicht in Betrieb gehen. Der Plan von Trainer Dirk Schuster sieht vor, dass dann um 17.30 Uhr bei den Übungen das Licht erstrahlen soll. Der Zeitpunkt ist so gewollt. Es sollen die gleichen Bedingungen vorherrschen wie am Sonntag, wenn der Fußball-Bundesligist gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt antreten muss.
Aber für Schuster war das Flutlicht ohnehin dringend notwendig: „Das ist sinnvoll für den Verein. Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, uns zu verbessern. Wir können dann auch mal noch eine leichte Trainingseinheit machen, wenn wir in der Nacht von einem Punktspiel zurückkommen.“
Ansonsten ließ es Schuster auch gestern langsam angehen – Fußball-Tennis stand auf dem Programm. Vom Trainerteam war das auch ein „Dankeschön“ für die Mannschaft nach dem erkämpften Punkt beim 1. FC Köln. „Wir wollten die Mannschaft belohnen und haben ihr zwei Tage frei gegeben und nachdem die Jungs in dieser Zeit keinen Ball am Fuß hatten, haben wir uns für eine Fußball-Tennis-Einheit entschieden“, sagt Schuster.
Erstmals nach seiner Wadenverletzung tauchte etwas überraschend Ja-Cheol Koo wieder auf dem Trainingsgelände auf und machte ein rund 30-minütiges leichtes Training mit dem Ball.
Jeffrey Gouweleeuw steht kurz vor dem Comeback
„Wann er wieder einsatzbereit ist, wissen wir nicht. Er soll die nächsten Tage ein bisschen laufen und Fahrrad fahren, dann sehen wir weiter“, so Schuster. Etwas weiter ist wohl Jeffrey Gouweleeuw nach seiner Lungenerkrankung. Zumindest für Fußball-Tennis reichte es beim Innenverteidiger des FCA. Für das Sonntagsspiel wird er aber eher nicht infrage kommen. „Das dauert bei ihm schon noch ein paar Tage“, meint der Trainer.
Gefehlt hat im Training dagegen der Österreicher Martin Hinteregger. „Das war nur eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt Schuster. Hinteregger durfte sich pflegen lassen und wurde in der Kabine massiert. Philipp Max, der sich am Samstag eine leichte Prellung am Knie zuzog, stand dagegen auf dem Rasen.
Nach dem 0:0 in Köln wurden aus der Karnevalshauptstadt noch Vorwürfe laut gegen den FCA. Grund dafür war, dass nach einem Foul von Daniel Baier am Kölner Simon Zoller ziemlich Betrieb auf der FCA-Bank herrschte.
Da sprangen gleich mehrere Augsburger hoch und forderten Schiedsrichter Markus Schmidt auf, die Gelbe Karte gegen Baier doch stecken zu lassen. Kölns Trainer Peter Stöger, der eng mit Schuster befreundet ist, hat das geärgert: „Mein Freund Dirk Schuster kann ja machen, was er will, aber mir waren da zu viele Cheftrainer auf dem Platz.“ Kölns Manager Jörg Schmadtke unterstellte dem FCA sogar „Methode“. Schuster lächelt: „Ich sehe das nicht so dramatisch. Emotionen gehören dazu. Manchmal passieren auf dem Spielfeld halt Dinge, wo man draußen aus der Haut fährt. Aber das war alles nicht so schlimm.“
Für Schuster ist die Geschichte damit abgehakt. Für ihn steht Frankfurt im Fokus. Angst steht ihm aber keine ins Gesicht geschrieben.
Die Abwehr des FCA hat zuletzt die beiden Torjäger Vedad Ibisevic (gegen Hertha) und Anthony Modeste nie zur Entfaltung kommen lassen. Jetzt kommt am Sonntag mit dem Frankfurter Alexander Meier der nächste Torjäger. Dass es in der FCA-Abwehr so gut läuft, ist für Schuster keine Überraschung: „Die Jungs wollen auch zeigen, dass sie mit den Besten in der Liga mithalten können.“
Wesentlich schwieriger sieht der Trainer hingegen die Lage im Sturm: „Unserem Spiel nach vorne fehlt die letzte Präzision und auch die Zielstrebigkeit. Der Ball muss einfach mal ins Netz.“ Wenn das so einfach wäre.