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FC Augsburg: Klaus Hofmann kämpft für den FCA - trotz Bedrohungen für die Bundesliga

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Klaus Hofmann kämpft für den FCA - trotz Bedrohungen für die Bundesliga

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    Klaus Hofmann ist der Präsident des FC Augsburg.
    Klaus Hofmann ist der Präsident des FC Augsburg. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Wenn Klaus Hofmann in die Zukunft des Profifußballs blickt, dann wird dem Vorstandsvorsitzenden des FC Augsburg mulmig. Aus England droht in den nächsten Jahren eine Geldschwemme. Zudem denken einige deutschen Klubs darüber nach, die Solidargemeinschaft der Profi-Vereine aufzuweichen, um sich mehr Geld auf eigene Faust zu beschaffen zu können. Sei es über Investoren (Aufweichung der 50+1-Regel), sei es über eine Neuverteilung der Fernsehgelder. Bei allen Drohszenarien könnte sein Klub, der FCA, im ungünstigen Fall weggeschwemmt werden.

    Da will Hofmann nicht tatenlos zuschauen. „Da werden wir dagegen ankämpfen, da werden wir, ich zitiere Edmund Stoiber, den Tarnanzug ausziehen und den Kampfanzug überstreifen und für die Interessen des FC Augsburg kämpfen“, erklärte er auf der Jahreshauptversammlung des FCA.

    Darum hat er sich mit dem Lindauer Oberbürgermeister und ehemaligen Augsburger Sportreferenten, Dr. Gerhard Ecker, einen Volljuristen zusätzlich in den ehrenamtlichen Vorstand des FCA e. V. holen lassen. Hofmann: „Bei der Vielzahl der juristischen Themen, die wir jetzt mit DFL und DFB zu klären haben, brauche ich inhaltlich und auch zeitlich Unterstützung.“

    Hofmann: Durch die hohen Fernsehgelder in England steigen die Ablösesummen

    Fernsehgelder Derzeit erhalten die deutschen Erst- und Zweitligisten aus dem TV-Vertrag, der noch bis 2017 gilt, jährlich rund 800 Millionen Euro inklusive der Auslandsvermarktung. In England liegt der Betrag bei rund 1,2 Milliarden ohne Auslandsvermarktung. „Da wollen wir zusammen mit der DFL beim nächsten TV-Vertrag hin“, sagt Hofmann. Ob es reichen wird?

    Ab der kommenden Saison erhalten die englischen Klubs über drei Milliarden Euro pro Jahr. Hofmann befürchtet: „Jede englische Mannschaft wird 50 bis 60 Spieler im Kader haben. Die Gehälter der Spieler werden steigen und die Ablösesummen werden deutlich höher.“

    Deshalb hofft er, dass in Zukunft keine deutschen Vereine aus der Zentralvermarktung aussteigen werden, um wenigstens ein wenig Chancengleichheit in Deutschland zu erhalten. Sollte es dazu kommen, dass Klubs wie der FC Bayern oder Dortmund sich selbst vermarkten, dann, ist sich Hofmann sicher: „Werden Vereine wie Augsburg, Darmstadt oder Mainz leiden.“ Aber auch eine Neuregelung der Verteilung der Fernsehgelder, die bisher nur nach sportlichen Kriterien erfolgt, würde den FCA hart treffen. In dieser Saison wird der FCA laut Hofmann als Siebter im TV-Ranking rund 32 Millionen Euro erhalten. Sollten Faktoren wie Fanpotenzial oder TV-Einschaltquoten miteinfließen, würde der FCA deutlich weniger bekommen.

    Hofmann: Ich werde meine FCA-Anteile immer behalten

    50+1-Regelung Dem FCA als relativ kleinem Fisch im Haifischbecken Bundesliga droht noch von einer weiteren Seite Ungemach. Es gibt immer mehr Ausnahmen bei der 50+1-Regelung, die vorschreibt, dass Vereine gegenüber Investoren in den Profi-Gesellschaften stets die Entscheidungsgewalt haben. Dazu gehören die Werksklubs Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg und auch Hofmanns Lieblingsgegner, RB Leipzig. Der firmiert zwar als Verein, doch faktisch wird er vom Brausehersteller Redbull kontrolliert. „Es fällt mir schwer, zu glauben, dass man Regeln so auslegen kann, dass ein Verein wie RB Leipzig eine Lizenz für den Profifußball bekommt. Das, entschuldigen sie meine Ausdrucksweise, kotzt mich an“, machte Hofmann auf der Jahreshauptversammlung seinem Ärger Luft. Aber auch Klubs wie die TSG 1899 Hoffenheim und Hannover 96 können die 50+1-Regelung umgehen. Wenn ein Investor seine Anteile länger als 20 Jahre hält, kann er die Stimmmehrheit übernehmen. In Hoffenheim hat das Investor Dietmar Hopp bereits getan, in Hannover wird das 2018 Martin Kind tun.

    FCA Beim FCA wird das so schnell nicht passieren. Hofmann, der mit Co-Investoren die Anteile von Walther Seinsch an der Profi-Gesellschaft (FCA GmbH & Co. KGaA) übernommen und das Eigenkapital noch aufgestockt hat, verzichtete darauf, die angesammelten Invstoren-Jahre von Seinsch zu übernehmen: „Das wäre mit juristischen Winkelzügen gelungen, aber das wollte ich nicht“, sagte Hofmann und versprach: „Mein Herz schlägt für den FCA. Meine Anteile werde ich immer behalten.“

    Er will das Konstrukt FCA sogar transparenter machen. So monierte ein FCA-Mitglied, dass sich Peter Bircks als Aufsichtsratsvorsitzender des FCA e.V. in seiner Funktion als Geschäftsführer Finanzen in der FCA GmbH & Co. KGaA quasi selbst kontrolliere. Hofmann sagte dazu: „Das ist geprüft und legal. Es hat sich auch in Krisensituationen bewährt. Peter Bircks war und ist mein bester Ratgeber. Aber dass wir diese Ämterverflechtung langfristig auflösen, kann ich ihnen zusagen.“ Drei Jahre muss das besorgte FCA-Mitglied mindestens noch warten. Für so lange wurde Bircks vergangene Woche in seinem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender zusammen mit seinem Aufsichtsratskollegen von den Mitgliedern wiedergewählt.

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