Die Gäste unterlagen am Rhein vor mehr als 23 000 Zuschauern bei Bayer Leverkusen mit 1:4. Durch kapitale Fehler nach der Pause brachte sich der Neuling wieder mal um ein besseres Resultat und kam am Ende beinahe noch völlig unter die Räder. So wird es ganz schwer die Bundesliga zu halten.
"Wir müssen gegen einen wohl kompakt stehenden Gegner Geduld aufbringen", hoffte Bayer-Coach Robin Dutt vor dem Anpfiff und auch sein diesmal auf der Bank sitzender Kapitän Simon Rolfes zeigte Respekt vor dem Neuling: "Diese Mannschaft besitzt durchaus Qualität, wir sollten hochkonzentriert agieren". Jos Luhukay, der Trainer des FCA, musste sein Team gegenüber dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg auf einigen Positionen umstellen. Für den gesperrten Daniel Baier und die verletzten Marcel de Jong und Tobias Werner rückten Matthias Ostrzolek, Marcel Ndjeng und Lorenzo Davids in die Anfangsformation.
Standardsituation bringt FCA in Rückstand
Der FCA begann mutig, überraschte die Werkself durch frühes angreifen und hatte bereits nach drei Minuten durch Hosogai eine gute Möglichkeit, die der Japaner aber ungenutzt verstreichen ließ. Es dauerte rund eine Viertelstunde bis die Hausherren Zugang zu diesem Spiel fanden und ihrerseits die ersten gefährlichen Angriffe starteten. Doch aus dem Spiel heraus brachten die Westdeutschen die Augsburger nicht in Gefahr und so brachte wieder einmal eine Standardsituation den FCA in Rückstand. Eckball für Bayer durch Castro, in der Mitte stand Kießling völlig frei und vollendete zum 1:0 für die Gastgeber (25. Minute). Der FCA benötigte nun gegen die immer sicherer kombinierenden Gastgeber einige Zeit um sich wieder zu fangen. Doch ordentliche Ansätze verpufften erfolglos.
Michael-Ballack-Sprechchöre
Und dann kam auch noch Pech dazu. Erst machte Leverkusens Keeper Bernd Leno Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nach einer Ndjeng-Ecke einen Langkamp-Kopfball unschädlich, bei dem abgewehrten Ball rettete Castro auf der Torlinie gegen Hosogai. Das hätte eigentlich der Ausgleich sein müssen, doch insgesamt agierten die Schwaben wieder eine Spur zu zögerlich.
Was die Gäste vor der Pause verpassten, dies holten sie allerdings schnell nach. Einen Pass von Ndjeng verlängerte Mölders mit der Hacke auf Koo und der schlenzte den Ball direkt aus rund 20 Metern zum 1:1-Ausgleich ins Leverkusener Netz. Bayer wirkte konsterniert, die Fans pfiffen wütend und machten ihrem Unmut mit Michael-Ballack-Sprechhören Luft.
Doch der Gast nutzte die Gunst der Stunde nicht. Im Gegenteil: Er brachte mit zwei amateurhaften Nachlässigkeit in der Defensivarbeit die angeschlagenen Gastgeber wieder zurück. Castro schob völlig ungedeckt zum 2:1 ein (60.) und nur vier Minuten später erhöhte Kießling gar auf 3:1.
Der nächste Tiefschlag für das Team von Trainer Jos Luhukay folgte bald darauf. Kießling passte auf Schürrle, der Nationalspieler umkurvte Simon Jentzsch und schob zum 4:1 ein. Jos Luhukay saß fassungslos auf der Bank und glaubte vermutlich nicht, was er da erlebte. Kein Wunder, dass bei den Hausherren am Karnevalswochenende Frohsinn Trumpf war, während die Augsburger völlig niedergeschlagen die Heimreise antreten mussten.