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FC Augsburg: Jürgen Rollmann: "Das ist ein subtiles Geschäft"

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Jürgen Rollmann: "Das ist ein subtiles Geschäft"

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    Jürgen Rollmann ist der neue Manager Sport beim FC Augsburg.
    Jürgen Rollmann ist der neue Manager Sport beim FC Augsburg. Foto: Fred Schöllhorn

    Die Kontakte zwischen Ihnen und Herrn Seinsch bestehen ja schon seit Anfang 2000. Damals wollten Sie ihn in Ihrer Funktion als Manager dazu bringen, sich für den FCA zu engagieren. Wie überrascht waren Sie, als Herr Seinsch Sie jetzt angerufen hat?

    Rollmann: Über den Anruf weniger, weil wir in den vergangenen zwölf Jahren öfter mal miteinander telefoniert haben. Über die Botschaft allerdings schon.

    Wann ist es dann Ernst geworden?

    Rollmann: Drei Tage nach Überbringung der Botschaft ist mir ein konkretes Vertragsangebot übermittelt worden. Dann haben wir uns nochmal in Augsburg getroffen, die Aufgabenfelder besprochen – und die Hand gegeben.

    Wie sehen Sie Ihre Rolle hier?

    Rollmann: So wie die Rolle von Sportmanagern oder Sportdirektoren bei allen anderen Fußballvereinen im Profibereich auch interpretiert wird. In dieser Funktion hat man sich um alles außerhalb des Platzes zu kümmern – Kaderplanung, Verhandeln von Spielerverträgen, Scouting, Kontaktpflege, enge Verzahnung von Profi- mit Nachwuchs- und Amateurabteilung, Medienarbeit. Und natürlich die enge Abstimmung mit eigenem Trainer und Mannschaft im Alltagsgeschäft. Zudem ist diese Position das Bindeglied zur Geschäftsführung.

    Kontakt zum FCA ist nie abgebrochen

    Wie hat Herr Seinsch begründet, dass er Sie als Manager Sport einstellen will?

    Rollmann: Er hat mir einfach gesagt, wir hätten Sie gerne. Es gab keine Detailgespräche. Er wusste ja, dass ich diesen Aufgabenbereich 1999/2000 schon einmal beackert habe, immer nah am Fußballgeschäft drangeblieben bin und mir das oben genannte Aufgabengebiet durchaus bekannt ist. Wichtig war mir nur, dass der Trainer keine Einwände gegen meine Person hat. Sonst hätte ich es nicht gemacht. FCA Testspiel gegen Gersthofen

    Sie waren bis Montag noch Leiter Kommunikation bei Ironman Deutschland. Warum haben Sie diese Aufgabe aufgegeben und haben beim FCA zugesagt?

    Rollmann: Es gibt nur wenige Plätze für Trainer und Manager in der ersten Bundesliga. Und wenn du da einen angeboten bekommst, muss schon sehr viel dagegensprechen, dass du es nicht machst. Es hat einfach gepasst.

    Wie sieht jetzt Ihr Alltag aus. Haben Sie hier eine Wohnung?

    Rollmann: Ich werde mich jetzt hier einarbeiten und suche gerade eine kleine Wohnung. Wenn alles gut läuft in den nächsten Wochen, wird die Familie Mitte nächsten Jahres nachkommen. Vorerst werde ich aber zu meinem Wohnort Büdingen in Hessen pendeln. FCA: Rollmann wird neuer Manager

    Wenn man den Manager austauscht, muss ja etwas nicht so gut gelaufen sein. Was wollen Sie anders machen?

    Rollmann: Ich sehe das anders. Hier werden Aufgaben neu aufgeteilt. Der FCA ist ja verwaltungstechnisch eher schmal aufgestellt. Es ist jetzt nicht so, dass hier 80 Hauptangestellte unterwegs sind und nicht wissen, was sie tun sollen. Bei einem Profiverein, der eine Nachwuchsabteilung unterhält, ist es doch eine elementare Aufgabe, zu schauen, dass die Durchlässigkeit gewährleistet ist, dass eigene Talente den Sprung nach oben schaffen. Hier muss man sich in vielen Feldern gut aufstellen. Wenn man hier sagt, man baut ein Nachwuchsleistungszentrum neu, und wenn man schauen muss, dass die Mannschaften die Liga halten, ist das eine Riesenaufgabe. In Sachen Nachwuchsbereich ist Manfred Paula doch vom Profil her viel fitter als ich. Der andere Bereich liegt mir eventuell besser. Ich werde jedenfalls eng mit Manfred Paula zusammenarbeiten, weil wir natürliche Schnittmengen haben.

    Im Nachwuchsbereich ist Manfred Paula fitter

    Wenn man den Manager austauscht, muss ja etwas nicht so gut gelaufen sein. Was wollen sie anders machen?

    Rollmann: Ich sehe das anders. Hier werden Aufgaben aufgeteilt. Augsburg ist ja verwaltungstechnisch eher schmal aufgestellt. Es ist jetzt nicht so, dass hier 80 Hauptangestellte unterwegs sind und nicht wissen, was sie tun sollen. Bei einem Profiverein, der eine Nachwuchsabteilung unterhält, ist es doch eine elementare Aufgabe, zu schauen, dass die Durchlässigkeit gewährleistet ist. Hier muss man sich im Sichtungsbereich gut aufstellen. Wenn man hier sagt, man baut ein Nachwuchsleistungszentrum neu und wenn man schauen muss, dass die Mannschaften die Liga halten, ist das eine Riesenaufgabe. In Sachen Nachwuchsbereich ist Manfred Paula doch vom Profil her viel fitter. Der andere Bereich trifft dann besser auf mich zu. So sind die Aufgaben doch gut verteilt.

    Wo gibt es Nachholbedarf im Profibereich?

    Rollmann: Es gibt nach meinem bisherigen Kenntnisstand keine offene Baustelle. Der neue Trainer hat das mit seinem Team voll im Griff. Die Mannschaft hat spätestens gegen Werder gezeigt, dass sie konkurrenzfähig ist. Die Stimmung am Freitag war außerordentlich gut im Stadion. Ich denke, das Publikum hat schon eine gewisse Dankbarkeit, und es weiß, dass es nicht eine Selbstverständlichkeit ist, in der ersten Liga zu spielen. Und ich denke auch, dass es völlig normal ist, denn es gilt für zehn andere Vereine auch, dass man um den Klassenerhalt kämpft. Das ist ein normaler Prozess und da muss man zusammenstehen, um Ziele zu erreichen.

    Gibt es wirklich keine Schwachstelle?

    Rollmann: Eine Sache, über die wir uns kurzfristig Gedanken machen wollen, ist die Optimierung des Scoutings. Der FCA hat keine zehn fest angestellten Scouts, wie andere Vereine. Wenn wir mit Bayern München oder Borussia Dortmund den gleichen Spieler zeitgleich entdecken, dann ist es zu spät. Mit Manfred Paula werden wir hierzu in Kürze ein Konzept erarbeiten.

    Im zweiten Teil des Interviews nimmt Jürgen Rollmann Stellung zur Augsburger Dreifaltigkeit und den Vorteil, Außenseiter zu sein.

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