So spielt kein Absteiger. Mit einer über weite Strecken beeindruckenden Vorstellung bezwang der FC Augsburg gestern Abend in der mit 30 660 Besuchern ausverkauften SGL-Arena Eintracht Frankfurt hochverdient mit 2:0 und setzte damit ein großes Ausrufezeichen im Kampf gegen den Abstieg. Zum Matchwinner avancierte der Südkoreaner Dong-Won Ji, der beide Treffer für die Gastgeber erzielte.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl änderte seine Crew gegenüber der 2:4-Niederlage bei Borussia Dortmund auf einer Position. Jan Moravek kam für Kevin Vogt in die Anfangsformation – ein Indiz für eine etwas offensivere Ausrichtung. Weinzierl: „Wir wollen in allen Spielen punkten, zu Hause die Spiele gewinnen. Gegen die Eintracht möchten wir wieder ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf setzen.“
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Mit einer völlig anderen Zielsetzung kamen die Frankfurter nach Augsburg. Der Aufsteiger möchte nach seinen bisher tollen Leistungen in der kommenden Saison auf der internationalen Bühne spielen und hatte drei Punkte im Visier. Doch Trainer Armin Veh warnte die Seinen: „Das wird mit Sicherheit kein leichtes Spiel. Die Augsburger wollen punkten, wir möchten oben dran bleiben.“
Doch der Frankfurter Fußball-Lehrer zeigte sich vor dem Anpfiff guter Dinge, denn er hatte die zuletzt fehlenden Alex Meier und Kapitän Pirmin Schwegler wieder an Bord. Meier musste allerdings schon nach einer halben Stunde vom Rasen und wurde durch den aus Günzburg stammenden Stefano Celozzi ersetzt.
Zu diesem Zeitpunkt führten die Hausherren durch einen Treffer von Dong-Won Ji mit 1:0 (27.), nachdem zuvor Paul Verhaegh schon die Querlatte des Frankfurter Kastens getroffen hatte.
Frankfurt erwischt den besseren Start
Allerdings tat sich der FCA sehr schwer, in dieses Spiel zu finden. Die Mannschaft begann sehr nervös, die Gäste kombinierten flott und profitierten auch von der ein oder anderen Unsicherheit bei den Hausherren. Doch mit dem Führungstreffer fiel beim FCA offenbar eine Zentnerlast von den Schultern.
In der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte wurde es richtig turbulent. Kapitän Verhaegh wurde im Frankfurter Strafraum von den Beinen geholt, aber Jan-Ingwer Callsen-Bracker jagte den Strafstoß über das Tor (32.).
Doch von diesem Fehlschuss ließen sich die Schützlinge von Markus Weinzierl nicht beeinflussen. Sie erhöhten das Tempo und setzten die Eintracht mächtig unter Druck. Moravek und Werner wurden im letzten Moment in aussichtsreichen Positionen gestoppt.
Kurz vor der Pause beendete Schiedsrichter Winkmann abrupt einen weiteren Torjubel der Gastgeber, denn einen Treffer von Ji erkannte der Unparteiische wegen angeblich gefährlichen Spiels des Koreaners nicht an. Einige Minuten zuvor hatte der FCA Glück gehabt. Ragnar Klavan foulte Stefan Aigner in aussichtsreicher Position, Winkmann beließ es bei Gelb für den ansonsten wieder bärenstarken Augsburger Innenverteidiger.
Zweites Tor war überfällig
Auch nach dem Seitenwechsel spielte zunächst nur ein Team: der FC Augsburg. Frankfurt bekam kaum Luft zum Atmen, der FCA machte Druck. Und ließ sich auch durch eine weitere vergebene Großchance durch Mölders nicht beeindrucken. Denn Ji gelang nach Moravek-Vorarbeit das längst überfällige 2:0 (55.).
Erst in der Schlussphase legten die Hessen gegen die nun etwas müde gewordenen Augsburger einen Zahn zu. Doch am Ende wurde der FCA frenetisch gefeiert. Die Mannschaft hatte sich dies redlich verdient.
Statistik zum Spiel
Augsburg Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier – Hahn, Moravek (86. de Jong), Ji, Werner (68. Vogt) – Mölders (79. Oehrl)
Frankfurt Nikolov – Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka – Schwegler, Rode – Aigner, Meier (29. Celozzi), Inui – Lakic (46. Matmour)
Schiedsrichter Winkmann (Kerken)
Zuschauer 30 660 (ausverkauft)
Tore 1:0 Ji (27.), 2:0 Ji (55.)
Besonderes Vorkommnis Callsen-Bracker (Augsburg) verschießt Foulelfmeter (32.)
Gelbe Karten Baier (8), Callsen-Bracker (4), Klavan (5) / Celozzi (2), Jung (5)