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FC Augsburg: Wechsel nach China: Nur ein FCA-Spieler darf gehen

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Wechsel nach China: Nur ein FCA-Spieler darf gehen

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    Die Wege von Raúl Bobadilla (links) und Jeong-Ho Hong trennen sich. Hong wechselt zu Jiangsu Suning.
    Die Wege von Raúl Bobadilla (links) und Jeong-Ho Hong trennen sich. Hong wechselt zu Jiangsu Suning. Foto: imago

    Am Freitag schließt in dem derzeit nach England größten expandierenden Fußball-Markt das Transferfenster. Punkt 24 Uhr ist in China bis Januar dann kein Wechsel mehr möglich. Dann sind die Bundesligisten bis Januar vor den mit horrenden Geldbeträgen auf Einkaufstouren gehenden chinesischen Fußballvereinen sicher. Auch der FC Augsburg. Doch ganz ohne Personalverlust hat der FCA das Werben um zwei seiner Spieler nicht überstanden.

    Allerdings wechselt nicht der lange umworbene Stürmer Raúl Bobadilla, 29, in die Chinese Super League, der chinesischen Bundesliga, sondern Innenverteidiger Jeong-Ho Hong. Der 26-jährige Südkoreaner spielt zukünftig für Jiangsu Suning. Der Klub ist in Nanjing, mit über fünf Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt – hinter Shanghai –, in Ostchina beheimat und steht in der derzeit laufenden Saison auf Platz zwei.

    Noch steht eine offizielle Bestätigung aus, doch der südkoreanische Twitterdienst Korean Football News vermeldet den Transfer als fix und nach Informationen unserer Zeitung hat sich Hong von seinen Mannschaftkollegen beim FCA bereits verabschiedet. Beim Testspiel am Mittwoch gegen den FV Illertissen kam er nicht zum Einsatz, zu Wochenbeginn absolvierte er nur Lauftraining - offiziell wegen den Folgen einer Muskelverletzung.

    Der FCA wollte angeblich das Doppelte für Bobadilla

    Hong war im Sommer 2013 vom FCA vom südkoreanischen Erstligisten Jeju United gegen eine geschätzte Ablösesumme von zwei Millionen Euro verpflichtet worden und hatte einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben. Jetzt wird die Ablösesumme deutlich höher sein, denn FCA-Manager Stefan Reuter gilt dort als knallharter Verhandlungspartner. Am Mittwochabend hatte Reuter nach dem 3:0-Sieg beim Vorbereitungsspiel beim FV Illertissen (Tore: Caiuby, Ajeti, Matavz) schon deutlich gemacht, dass der FCA sich nicht die besten Spieler so einfach wegkaufen lassen will. Denn neben Hong und Bobadilla sind auch Alexander Esswein (Hertha BSC) und Ragnar Klavan (England) umworben. Reuter: „Unser Ziel ist es, unsere sportlich gute Qualität zusammenzuhalten. Wenn extreme Angebote dabei sind, sind wir ein Verein, der sich zwangsläufig damit beschäftigen muss und sich dann an den Tisch setzt. Wie immer wird in Ruhe intern besprochen, dann schaut man, ob es eine Möglichkeit gibt. Wenn nicht, dann nicht.“

    Diese konsequente Strategie bekamen jetzt auch die Vertreter von Guangzhou R&F zu spüren. Die Chinesen hatten Raúl Bobadilla mit einem üppigen Jahresgehalt von geschätzten drei Millionen Euro Jahresgehalt gelockt, bei der Ablösesumme zeigten sie sich aber entgegen aller Annahmen als zu knauserig. Guangzhou bot dem Vernehmen nach etwas mehr als sechs Millionen Euro, der FCA wollte, so war zu hören, ungefähr das Doppelte.

    Als Benchmark hat sich der FCA den Transfererlös von Werder Bremen genommen. Deren Stürmer Anthony Ujah, 25, wechselte Anfang Juli für 11,5 Millionen Euro Ablöse zu Liaoning FC.

    Reuter bleibt hart, der Transfer von Bobadilla nach China ist vom Tisch. Erst in Januar dürfen dort wieder Transfers getätigt werden.

    In Europa kommt der Transfermarkt jetzt nach der Europameisterschaft erst so richtig in Schwung. Außenbahnspieler Alexander Esswein, der in Illertissen nach seinem Muskelbündelriss erstmals zwischen der 46. und 72. Minute für 25 Minuten Spielpraxis bekam (Trainer Dirk Schuster: „Das war so abgesprochen“), wird von Hertha BSC heftig umworben. Reuter bestätigte am Mittwoch, direkt angesprochen auf die Aussage von Hertha-Trainer Pal Dardai, dass es Verhandlungen gebe. Reuter sagte: „Wir kommentieren es nicht groß, selbst wenn es das eine oder andere Gespräch gibt. Man hat zu vielen Vereinen Kontakt, auch in der Vorbereitungszeit. Das ist völlig normal. Es kommt aber immer nur ein Transfer zusammen, wenn es für alle drei Seiten passt.“ Dies scheint beim Esswein-Poker noch nicht so weit zu sein.

    Deutlich verschlechtert haben sich seit Donnerstag auch die Karten des englischen Vereines, der Innenverteidigers Ragnar Klavan vom FCA loseisen will. Nach dem Hong-Wegang wird Klavan (Vertrag bis 2017) sicher nur wechseln dürfen, wenn der FCA vorher Ersatz findet. In Deutschland endet die Transferperiode am 31. August. Klavan selbst sagte dazu: „Stand heute bin ich beim FCA.“ Und die Frage, ob er auch am 1. September noch hier sein werde, beantwortete er am Mittwoch so: „Die Frage ist genauso schwierig zu beantworten wie die Frage nach dem Wetter am nächsten Freitag. Ich kann es nicht sagen.“

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