Dass der FC Augsburg gegen den SC Freiburg noch zu einem Unentschieden kam, daran war Philipp Max entscheidend beteiligt. Auf seine Flanke ließ Stürmer Alfred Finnbogason den Anschlusstreffer folgen, später traf der Isländer noch zum späten 3:3 in der Nachspielzeit. Linksverteidiger Max zeigte einmal mehr in dieser Spielzeit seine Qualitäten als Vorlagengeber. Fünf Begegnungen in Folge bereitete der 24-Jährige nun einen Augsburger Treffer vor, insgesamt war er an zehn FCA-Toren direkt beteiligt – der Spitzenwert für einen nominellen Abwehrspieler in Europa.
In der Defensive verteidigt Max meist solide, nicht aber außergewöhnlich, vor allem durch seine Torvorlagen ist Max in den jüngsten Wochen und Monaten verstärkt in den Fokus gerückt. Das genügt etlichen Top-Klubs in europäischen Spitzenligen, unter anderem in Spanien und England, um sich mit Max als Verstärkung ihres Kaders zu beschäftigen. In der vergangenen Woche berichtete die Daily Mail darüber, dass der FC Liverpool, Manchester United, Tottenham Hotspur und der FC Everton an Max interessiert sein sollen, nun hat die britische Boulevardzeitung nachgelegt.
Guardiola sieht Bedarf auf seiner linken Abwehrseite
Während des Heimspiels gegen Freiburg sollen Scouts von Manchester City auf der Tribüne in Augsburgs Arena gesessen haben. Die Vertreter des Premier-League-Tabellenführers sollen vorwiegend Max beobachtet haben. City-Trainer Pep Guardiola sieht Bedarf auf seiner linken Abwehrseite, nachdem der 57 Millionen Euro teure Neuzugang Benjamin Mendy, 23, wegen einer Kreuzbandverletzung frühestens im April wieder zur Verfügung steht. Zuletzt half bei Manchester mit Fabian Delph, 28, ein Mittelfeldspieler hinten links aus. Da das Team von Guardiola allerdings noch in vier Wettbewerben vertreten ist und Erfolge nicht gefährdet werden sollen, wünscht sich der spanische Startrainer entsprechend Ersatz.
Max lässt das Interesse an seinen Diensten und Fähigkeiten bisher nicht an sich heran. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel auf Schalke betonte er: „Ich mache mir überhaupt keine Gedanken darüber. Das beschäftigt mich nicht.“ Seine Berateragentur Signature-ISCM teilt auf Anfrage mit, ein Wechsel im Winter sei nicht sehr wahrscheinlich, ausschließen könne man allerdings nichts. Der FCA kommentiert grundsätzlich keine Wechselgerüchte.
Max gilt als junger, deutscher Spieler mit Entwicklungspotenzial. 2016 in Rio hat er mit der deutschen Olympia-Auswahl Silber gewonnen. Nach seinen zuletzt starken Auftritten scheint eine Berufung in die A-Nationalmannschaft möglich, womöglich zählt er zum DFB-Kader für die Weltmeisterschaft in Russland.
Der FC Augsburg hat erst im Juli den Vertrag mit Max langfristig bis Sommer 2022 verlängert, nachdem ihn der Bundesligist 2015 für geschätzte 3,8 Millionen Euro vom Karlsruher SC verpflichtet hat. In Max sehen Augsburgs Verantwortliche einen wichtigen Eckpfeiler ihres Mannschaftgerüsts. Allerdings: Ab einer gewissen Ablösesumme könnten die Entscheider schwach werden. Einst verkauften sie für geschätzte 20 Millionen Euro Linksverteidiger Abdul Rahman Baba zum FC Chelsea, nachdem er sich beim FCA in den Fokus gespielt hatte.
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